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handschellenforum.de Das Forum rund um Handschellen
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DerInterflieger
Anmeldungsdatum: 16.03.2018 Beiträge: 24
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Verfasst am: Sa Aug 03, 2019 6:35 pm Titel: DDR 1 Klemmer |
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Hallo miteinander.
Seit drei Tagen sitzen wir zu zweit an einer DDR-Handschelle, erstes Modell.
Die Schlösser haben wir ausgebaut und überarbeitet. Die Teile für die Fallen und die Rahmen für die Schlosskästen sind vom Erhaltungszustand gleich, ebenso von den Abmessungen her. Die Federn sind auch alle vollständig vorhanden und federn noch ordentlich. Alles also in einem tadellosen Zustand.
Weit gefehlt! Als wir die Schelle wieder zusammengesetzt und vernietet hatten, kam der Punkt, der uns so stutzig macht:
Auf der einen Seite geht das Schloss perfekt, es lässt sich durchschließen (Doublelock geht also). Die Gegenseite jedoch tut das Gegenteil, sie ist quasi im "Dauer-Doublelock". Der Schlüssel lässt sich bewegen, aber nur soweit, dass die beiden Fallen nach hinten gezogen werden und die "Nase" (die Scheibe, die den Doublelock setzt) kurz zuckt. Weiter geht aber nicht, sonst bricht der Schlüssel ab. Den Verschlussbügel kann man auch nicht durchratschen lassen. Wieder ausgebaut läuft das betreffende Schloss wieder planmäßig, auch kann im eingebauten Zustand mit einem Schraubenzieher der Doublelock zurückgeschoben werden und wird dann sogar gehalten. Nur mit dem Schlüssel geht das alles nicht. Geölt sind beide Schlösser übrigens.
Was ist da los? Wie kann man das beheben, wenn überhaupt?
Danke schonmal vorweg und noch ein schönes Wochenende. |
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Bjoern
Anmeldungsdatum: 25.08.2005 Beiträge: 108 Wohnort: Wilhelmshaven
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Verfasst am: So Aug 04, 2019 6:42 am Titel: DDR HS Schloss |
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Hallo,
auf der formidablen Seite von Enris findet Ihr meine Beschreibung der Funktionsweise des Schlosses, auf die sich meine Antwort bezieht. Der Link lautet wie folgt;
http://www.handschellen.org/sammlung/ddr/ddr-hs.html
Ich empfehle folgendes zu prüfen:
1. Wurden die Schlossrasten in der selben Reihenfolge eingesetzt wie beim Ausbau?
2. Sind der Verschlusshaken und/oder die oberen Auskerbungen der beiden Schlossrasten bei dem problematischen Schloss stärker abgenutzt als bei dem funktionierenden Schloss?
3. Ist der Spalt zwischen Schlossgehäuse und den Schlossrasten beim problematischen Schloss (im gelben Kreis im verlinkten Bild) https://i.ibb.co/4s7zFmB/Detail.jpg größer als der beim funktionierenden Schloss?
Im Fall 1 hilft es, beide Schlossrasten zu vertauschen. Der Schlüssel sollte dann auch wieder funktionieren.
Im Fall 2 sollte es helfen, die Auskerbungen der Schlossrasten durch wohldosierte Schläge mittels Hammer und Austreiberdorn zu verbreitern (ausschmieden). Anschließend ggf. leicht nachfeilen, damit das Schloss wieder reibungsarm läuft.
Im Fall 3 sollte es helfen, das Blech vom Gehäuse nachzubiegen oder mittels wohldosierter Hammerschläge ggf. mit Austreiberdorn zu verbreitern. Anschließend ebenfalls leicht nachfeilen.
Lässt mal hören, ob es geklappt hat. Falls nicht, ladet Bilder der Schlosses hier hoch, ggf. ist eine Ferndiagnose möglich.
Gruß
Björn _________________ Seid lieb zu den Normalos - es hätte auch uns treffen können... |
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unimuc
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 4298 Wohnort: München
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Verfasst am: So Aug 04, 2019 12:53 pm Titel: Re: DDR HS Schloss |
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Hallo,
Bjoern hat folgendes geschrieben: | Falls nicht, ladet Bilder der Schlosses hier hoch, ggf. ist eine Ferndiagnose möglich. |
Also generell kann ich jeden, der solche Arbeiten ausführt, bitten ein paar Bilder zu machen und z.B. über http://pics44.de/ hier einzustellen... Hilft evtl. anderen, die sich auch mal an so Zerlegearbeiten machen!
Ansonsten kann ich nur allgemein den Hinweis aus meiner Schlosser-Erfahrung geben: wenn ein Schloss sich eingebaut anders verhält als ausgebaut, kann das entweder mit Verformung zu tun haben, wenn es mit etwas Gewalt wo reingebaut werden muss (nehme ich hier eher nicht an) oder mit zusätzlichen "Führungen" durch das Drumherum. Hier konkret kann ich mir vorstellen, dass der Schlüssel im eingebauten Zustand leicht anders positioniert/geführt wird, als im losen Schloss, weil er eben noch am Schellenkörper anliegt?
Evtl. kannste im ausgebauten Zustand mal probieren das zu "simulieren" und dadurch feststellen, an welcher Stelle da dann evtl. irgendwas zu kurz ist um den Double lock zu lösen oder so?
Viel Erfolg!
Unimuc |
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DerInterflieger
Anmeldungsdatum: 16.03.2018 Beiträge: 24
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Verfasst am: Mo Aug 05, 2019 12:51 am Titel: |
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Danke für die Antworten.
Wir haben uns alles nochmal soweit angesehen und es war materiell alles in bester Ordnung. Wir haben nochmal einen anderen Schlüssel gefeilt (natürlich am Original orientiert) und ein weiteres Rätsel entdeckt:
Beide Schlösser lassen sich schließen! Aber nur mit jeweils einem Schlüssel. Das rechte, zuvor schon komplett funktionierende Schloss lässt sich mit dem neuen Schlüssel allerdings nicht durchschließen, man kann hier nur den Doublelock setzen und die Fallen leicht zurückziehen. Der alte Schlüssel tut hier wiederum zu 100% seine Arbeit. Die gestern benannte vermeintliche Problemseite (links) lässt sich jetzt mit dem neuen Schlüssel ebenfalls problemlos durchschließen, mit dem alten Schlüssel ist es jedoch wie gehabt.
Jetzt vermuten wir, dass es wohl am Schlüssel hängt und wollen versuchen, einen weiteren Schlüssel herzustellen, den man dann bei beiden Schlössern problemlos nutzen kann. Denn der originale und die zwei bereits kopierten Schlüssel gehen ja nicht so, wie es sein sollte. Wenn das nicht klappt, wird die Schelle so belassen und mit zwei verschiedenen Schlüsseln schließbar sein. Dann ist sie eine wirkliche "Hochsicherheitsschelle", wenn auch wahrscheinlich ursprünglich nicht so konzipiert. Denn ob es in der frühen DDR schon so feine Modifikationen an Ausrüstungsgegenständen für gewisse Behörden gegeben hat, ist zu bezweifeln.
Dennoch ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen, ich halte den Thread hier auf dem Laufenden, was es denn nun geworden ist. |
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DerInterflieger
Anmeldungsdatum: 16.03.2018 Beiträge: 24
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Verfasst am: Mi Feb 19, 2020 3:03 am Titel: |
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Auch, wenn es spät kommt:
Es war der Schlüssel! Wir haben nochmal einen komplett neuen gefeilt und jetzt geht alles planmäßig. Beide Schlösser lassen sich durchschließen, sie funktionieren jetzt wie bei der DDR-3. Hakelig bleibt die Fessel trotzdem, das ist aber sicherlich baulich bedingt. Sorry für das späte Antworten.
Trotzdem danke für eure Ratschläge. |
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