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unimuc



Anmeldungsdatum: 24.04.2004
Beiträge: 4298
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So Nov 20, 2005 11:19 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

United hat folgendes geschrieben:
Deutschland hat ein Problem mit Ausländern

Deutschland hat viele Probleme. Und ja, kriminelle Banden aus dem Ausland sind da durchaus eines, ebenso organisierte Kriminalitaet im Inland, Gewalt auf den Strassen, Gewalt unter Jugendlichen, rechte Gewalt, linke Gewalt. Und dann jede Menge Probleme die nichts mit Gewalt zu tun haben - die vielleicht sogar die ursaechlicheren sind. Ich habe auch kein Problem damit, wenn einer eines dieser Probleme fuer akuter haelt als andere, auch wenn er andere Probleme fuer wichtiger haelt als ich.

An Deinen Postings haben mir nur zwei Dinge ganz massiv misfallen: das eine ist, dass sie sich so lesen, als waeren "die meisten Auslaender kriminell" - es sind eben nur ein paar Prozent - zwar mehr als in der Gesamtbevoelkerung und damit nochmal mehr als unter den Inlaendern, aber eben immernoch nur ein paar Prozent. Der Grossteil der hier lebenden Auslaender fuehrt ein so ehrliches Leben wie "wir alle". Ich denke das willst eigentlich auch Du nicht abstreiten, oder? Von daher halte ich es fuer grundlegend falsch aus der Tatsache, dass es ein paar mehr "Kriminelle" unter den Auslaendern gibt, Vorbehalte gegenueber anderen zu haben, weil sie auslaendisch aussehen - auch wenn ich wie ebenfalls schon gesagt verstehen kann wenn jemand aus persoenlicher Erfahrung da einfach Probleme hat.

Das zweite Problem ist, dass Du um Deine Thesen zu untermauern mit Zahlen um Dich wirfst, die ich in dieser Absolutheit ("In den Großstädten liegt der Anteil begangener Straftaten von Ausländern bei etwa 3,7 von 5, was in etwa 80% entspricht") einfach nur von Politikern kenne, die fuer mich klar ausserhalb des Toleranzbereiches liegen. Ob Du es willst oder nicht, Du bedienst Dich da der Aussagen die aus den rechten Lagern kommen zu denen Du doch offenbar (und zum Glueck) eigentlich auch nicht gehoeren willst. Jetzt kannst Du sagen, nur weil die auch mal die Wahrheit sagen, ist die Wahrheit doch nicht rechts, aber es ist eben eine verfaelschte Wahrheit:

Welt am Sonntag hat folgendes geschrieben:
Berlin: Junge Straßenräuber - 80 Prozent der Täter sind Ausländer

Eben. Jetzt sind es nicht mehr "die Grossstaedte" sondern nur noch Berlin. Und es sind nicht mehr alle Straftaten, sondern nur noch die von Jungen Strassenraeubern. Bleibt also die Frage wie viel % der Verbrechen sind Strassenraeube von jungen Taetern? Sicher nicht genug dass Deine "80% alle Straftaten in Grossstaedten" auch nur irgendwie erreicht werden.

Und, ja! Sowas ist natuerlich ein Problem. Das ist auch ein Problem um das man sich kuemmern kann, fuer das man Loesungen suchen kann und muss, das will ich nicht wegdiskutieren. Was ich wegdiskutieren will sind Aussagen wie "dass die Straftaten begehen liegt daran, dass das Tuerken sind. Sollen die also in der Tuerkei bleiben wo solche Sitten offenbar ueblich sind". Ich halte auch nicht zu viel davon die Taeter zu "Opfern der Umstaende" zu machen, aber dass diese Jugendlichen kriminell werden liegt eben nicht an ihrer Nationalitaet (ein Pass macht nicht kriminell) sondern an anderen Faktoren, die aus dem Migrationshintergrund, der Perspektivenlosigkeit, mangelnder Ausbildung und was weiss ich allem liegen koennen - aber nicht daran "dass Tuerken kriminelle sind". Sicher gibt es grosse kulturelle Unterschiede die sicher auch Folgen in der Erziehung haben, in den vermittelten Werten u.s.w., so dass man nicht einfach ausschliessen kann dass das auch da einen Einfluss hat - aber das aendert noch immer nichts daran dass die allermeisten Tuerken - auch bei den hier lebenden - keine Kriminellen sind. Punkt.

Zitat:
Mich wunderts eigentlich das du in München davon nichts mitkriegst.

Wer sagt das denn? Ich glaubte Dir nur Deine 80% nicht (Muenchen ist eine Grosstadt und hier sind es keine 80%, und s.o., auch in Berlin nicht), und ich halte es auch nicht fuer das groesste Problem hier, weder fuer die Stadt noch fuer mich.

Zitat:
Hier ist übrigens der passende Bericht dazu, viel Spaß beim Lesen.

Dafuer auf jeden Fall mal Danke. Ich habe ihn gelesen. Du auch? Dann weisst Du jetzt wie genau Du Deine Zahlen nehmen darfst, und ich stelle erfreut fest, dass auch dort die Probleme in der perspektivenlosigkeit, Maengel im Schulsystem und der Arbeitsmarktsituation fuer diese Jugendlichen gesehen wird - und nicht in der Tatsache, dass es Auslaender sind - ich hatte schlimmeres erwartet.

Zitat:
Ich glaube dir fehlt die Objektivität. Wer sich schon bei der Verwendung des Wortes "Fidschi" aufregen kann und mit dem Zeigfinger "du du du, dass darfst du aber nicht sagen" meint

Wenn Du zurueckschaust habe ich Carsten am Anfang dieses Threads eher verteidigt, weil ich eben NICHT meine dass Malti daraus sofort Auslaenderfeindliche Intentionen folgern soll.

Zitat:
Jetzt hab ich tatsächlich wieder den halben Sonntag morgen mit so einem Scheiss verbracht !? Shocked Bis auf die Handschellen scheint uns ja nicht viel zu verbinden.

Na im Gegenteil, uns verbindet sogar wie wir den Sonntag vormittag verbringen Confused

Aber ja, abgesehen davon, dass ich mit Deinem plakativen Argumentationsstil hier ein massives Problem hatte, denke ich auch, dass wir uns politisch wohl nicht wirklich einig werden wuerden, was die Loesung der Probleme dieses Landes angeht. Aber das verlangt ja auch keiner, da haben wir ja nochmal Glueck gehabt...

@Carsten: das mag ja sein, nur selbst aus "alle Angriffe in Bussen gehen von Auslaendern aus" wuerde nicht folgen "alle Auslaender in Bussen sind Angreiifer", oder? Gut, es wuerde bedeuten, dass man als Fahrer wenn ein Auslaender einen Bus betritt mehr Angst haben muss, als wenn es ein anderer tut, und rein stochastisch kann das sogar sein, dass dem so ist, und dass das der Grund ist warum es fuer Dich nur natuerlich war, dass es "mit dem Fidschi" Aerger gibt, trotzdem bleibt die Folgerung "Fidschi bedeutet Aerger" falsch (und der Begriff Fidschi einfach kein neutrales Wort!), und die hat Malti wohl in Deinem ersten Posting gelesen. Von meiner Seite her ist dieses Thema damit geklaert, vielleicht kannst Du nun auch ein bischen Maltis (und Enris und meine und ueberhaupt) Sicht verstehen?

Unimuc
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Carsten



Anmeldungsdatum: 10.08.2005
Beiträge: 82
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: So Nov 20, 2005 12:05 pm    Titel: Antworten mit Zitat

na wunderbar.....die DRITTE Seite.....jeder geht halt mit irgendwelchen Begriffen anders um....mit dem F.....hab ich nicht negativ gesehen....war sicher eine zu globale Beschreibung dieser Leute, sorry ich werde "zu Kreuze kriechen", damit soein Frefel nicht wieder passiert.....wie hat mal ein bek. DDR-Regierungsmensch mal gesagt: "Ich liebe Euch doch alle", nunja laaaaange her.
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MAGNUS



Anmeldungsdatum: 25.04.2004
Beiträge: 502
Wohnort: Nürnberg

BeitragVerfasst am: So Nov 20, 2005 3:00 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Carsten hat folgendes geschrieben:
jeder geht halt mit irgendwelchen Begriffen anders um


In der Tat unterliegt Sprache, insbesondere das Sprachgefühl ständig Wandlungen; noch vor 20, sicherlich vor 30 Jahren war beispielsweise 'Neger' der ganz gewöhnlich verwendete Begriff für den schwarzhäutigen Bewohner Afrikas; als Lehnwort romanischen Ursprungs bedeutet es auch nichts weiter als 'Schwarzer'. Wollte man, was leider auch damals vorkam, verächtlich sprechen, kotzte man 'Nigger'. Somit mußte ich dazulernen, nicht mehr einfach vom Neger zu sprechen; zum Glück wußten bislang meine Gegenüber, daß ich nicht ansatzweise einen pajorativen Unterton anschlagen wollte.

Übrigens ist es eine uralte Hacke, Nationalitäten zu verunglimpfen. Der Franzose macht sich über den Deutschen mit dem Begriff "Bosch" lustig, doch seht, was ich hier gefunden habe:
http://www.arte-tv.com/fr/connaissance-decouverte/karambolage/Emission_2005_20Septembre_202004/568998,CmC=569004.html
Bemerkenswert erscheint mir der Absatz bei dem zweiten Bild dort, ich erlaube mir, ihn sinngemäß zu zitieren:
Wie der Angriff die beste Verteidigung ist, gibt es einen deutschen Elektrogerätehersteller, BOSCH, der nicht nur so heißt, sondern der zurecht mit diesem gleichlautenden Namen in seinem Slogan kokettiert:
"Es ist gut, es ist schön, es ist Bosch"


Heute wird es höchst erstaunlich anmuten, daß selbst ehrenwerteste Respektspersonen mit größter Selbstverständlichkeit damals, vor 30 Jahren, vom 'Polak' sprachen - ohne abwerten zu wollen! Das Problem ist pikant: Im Polnischen heißt Pole polak, dürfen Polen uns verübeln, ihren eigenen Begriff zu verwenden? Ja, wenn wir ihn abwertend einsetzen!

Übrigens, ich schäme mich heute sehr dafür, als Schüler warfen wir uns dauernd gegenseitig vor, ein 'Jud' zu sein, wenn sich jemand geizig oder arrogant zeigte.

Und noch eine Erinnerung an Jungendsünden, es war 1967: Wir bekamen einen rothaarigen Schüler in die Klasse und sofort hänselten wir, auch ich: "Dein Dachstuhl brennt".
Er konterte gekonnt: "Und deiner ist schon verkohlt".

- Das saß. Und sitzt noch heute. Tief eingebrannt in meiner schwarzen Seele...



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heute lieber ohne Signatur,
bleib lieber beschämt anonym
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United



Anmeldungsdatum: 24.04.2004
Beiträge: 658
Wohnort: Deutschland

BeitragVerfasst am: So Nov 20, 2005 9:00 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Dann sind wir uns jetzt zumindest einig das wir ein Problem haben Wink
Ich denke wir solltens dabei belassen.....
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Carsten



Anmeldungsdatum: 10.08.2005
Beiträge: 82
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: Mo Nov 21, 2005 5:58 pm    Titel: Antworten mit Zitat

genau ! Wie hiess das bei Monthy Python´s: ...und nun zu etwas ganz Anderem !
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