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Adventskalender 2010

S-Fix Selfbondagetimer
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Sa Nov 02, 2013 12:49 pm    Titel: S-Fix Selfbondagetimer Antworten mit Zitat

Hallo,
nachdem ich mal ein S-Fix ausprobiert habe, stand fest, daß ich auch so etwas brauche Embarassed Also habe ich bei Harry bestellt. Fehlt noch eine brauchbare Möglichkeit für Selfbondage, möglichst mit einem Timer. Normale Lösungen, die einen Schlüssel (in diesem Fall den Magneten) fallen lassen, sind ziemlich knifflig und wenn man nicht aufpaßt, auch sehr unzuverlässig. Auf jeden Fall muß der Schlüssel angebunden sein, damit er beim Fallen nicht anschließend vom Bett fällt. Hängt er aber am Band von der Decke, kann er zwar auf dem Bett landen, aber außerhalb der Erreichbarkeit der Hände. Ist das Band neben einer Hand am Bett befestigt, kann man dagegen den Schlüssel zu sich hinziehen, der Schlüsselhalter muß diese Kraft festhalten können. Ein Timer, der den Schlüssel nur mit einem schwachen Elektromagnet festhält, reicht dann nicht.

Meine Idee, ist daher ein Gehäuse, durch das unten ein Kanal führt, durch den man einen S-Fix-Gurt führen kann. Im Gehäuse ist ein Bolzen, der von einem Hubmagneten in eine der Ösen des Gurtes einrastet und so den Gurt im Kasten fixiert. Am besten sind dafür die Handhalterungen verlängert 2224 geeignet, die haben einen längeren Gurt zur Befestigung. Notfalls muß man selber noch ein paar zusätzliche Ösen reinmachen, Harry hat mal hier beschrieben, wie das geht.

Aussehen wird der Kasten etwa so:

(1920 x 1080, 118 KB)


Betrieben wird die Elektronik mit 4 Mignonakkus, je nach Kapazität kann man bis zu maximal ca. 10 Stunden erreichen. Einen Magnetschlüssel bindet man am Bett an, so daß er nicht verloren gehen kann, er wird so plaziert, daß man mit der freien Hand herankommt, jedoch nicht, wenn die Hand vom Timer fixiert ist, das Gleiche gilt auch für das Band zu dem Schlüssel. Man programmiert den Timer und schließt den Deckel. Noch wird der Bolzen nicht aktiviert, man kann sich nun fixieren und den Gurt von einer Handhalterung durch den Gehäusekanal führen. Man schiebt den etwas weiter hinein, als man ihn später haben will und betätigt dann einen Sensor in der Frontplatte (die hat eine kleine Öse, der Sensor ist noch nicht zu sehen). Damit aktiviert man den Hubmagneten, der zieht jetzt den Bolzen heraus. Zieht man jetzt langsam am Gurt, rastet der Bolzen in die nächste Öse im Gurt ein, die vorbeikommt.

Nun ist man fixiert und muß warten, bis der Timer den Bolzen wieder frei gibt. Erst dann kommt man an den Magnetschlüssel und kann sich komplett befreien.

Hier noch eine zweite Ansicht des Kastens, diesmal mit geschlossenem Deckel, unten kann man den Kanal für den Gurt sehen.


(1920 x 1080, 117 KB)


Die Gurtbreite im Kanal ist einstellbar, so daß man auch Gurte anderer Hersteller verwenden kann. In der Mitte des Kanals kann man den Bolzen sehen, der ist hier Messingfarbe dargestellt, er wird aber wie der ganze Kasten aber auch aus Edelstahl sein. Der Deckel wird zusammen mit dem Bolzen ebenfalls verriegelt. Wenn man am Gurt zieht, wird der Bolzen quer belastet, nicht dagegen der Hubmagnet.

Die Ösen an der Bodenplate dienen zur Befestigung des Gehäuses, durch die hintere Öse kann z.B. ein Verlängerungsgurt geführt werden, mit den seitlichen Ösen kann man den Kasten weiter befestigen. Alle Kanten und Ecken sind natürlich abgerundet, auf den Bildern allerdings nicht. Statt eines Gurtes kann man auch eine Platte mit Loch hineinstecken, an der eine Kette befestigt ist, auch ein Ring wäre möglich, ebenso ein Vorhängeschloß mit langem Bügel, in das eine Kette gehängt ist. So kann man den Timer z.B. auch für andere Anwendungen nutzen. Wichtig ist nur, daß zum Release der Bolzen entlastet sein muß. Ist Zug auf dem Gurt bzw. der Kette, bleibt der Bolzen zu, erst, wenn man den Zug nachläßt, öffnet er.

Noch sind die Maße nicht entgültig festgelegt, dazu muß mein Segufix ankommen. Der Kasten wird auch noch ca. 10mm länger, so daß der Bolzen etwas weiter im Gehäuseinneren liegt. Die Elektronik ist schon zum großen Teil aufgebaut, vor allem der Aufwärtsspannungswandler, der aus den ca. 4.8V die höhere Spannung für den Hubmagneten macht, läuft schon. Die Leistungsaufnahme beträgt etwas über 1W bis 5W, je nach Einstellung, mit der höheren Einstellung wird der Akku schneller leer, wenn man sich für kürzere Zeit fixieren will.

Unbedingt notwendig ist aber ein unabhängiges Notrelease. Dazu wird ein zweiter Magnetschlüssel am Bett angebunden, diesmal in Reichweite einer fixierten Hand. So kann man sich den Schlüssel zu sich heranziehen. Zusätzlich zum Schlüssel ist auch noch z.B. ein Plastikmeßbecher angebunden, der dabei umfällt, den kann man mit einer Sauerei freier Wahl füllen, damit man das Notrelease auch nur im Notfall benutzt...
_________________
Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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Doc Brown



Anmeldungsdatum: 08.06.2005
Beiträge: 2384
Wohnort: Bayern

BeitragVerfasst am: Mo Nov 04, 2013 1:32 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Eine grandiose Idee - vor allem die, das S---Fix wieder / öfter mal zu reaktivieren!

Und eine ausgefeilte Applikation, vor deren Anwendung allerdings die Götter ein erhebliches Maß an Arbeit und know how gestellt haben.


Nur mal so ein Gedanke, ohne daß ich jetzt schon Testreihen durchgeführt hätte:

Ein Elektromagnet müßte die S---Fix* Schlösser ja auch öffnen können.
Ein E-Magnet mit Taster zur Aktivierung bekommt über eine Schaltuhr (und ein Netzteil) frühestens nach x Stunden Strom zum Öffnen.

Das S---Fix wird also normal geschlossen, der Tastendruck aktiviert aber frühestens den E-Magneten, mit dem die Schlösser der Reihe nach manuell geöffnet werden können, wenn er auch mit Strom versorgt wird (Schaltuhr = "ein").

Das scheint mir eher nachbaubar, als eine Klappenzugmagnetmechanik.


Sicher sollte ein Notrelease vorgesehen werden.
Ich würde da eher an ein Teppichmesser denken. Über eine Schnur am S---Fix unverlierbar verbunden, die Klinge eingefahren, dadurch keine Verletzungsgefahr. Und bei "Not" wird die Fixierung aufgeschnitten und dadurch (mindestens) ein Gurt zerstört. (Das tut im Geldbeutel weh. - Im eigenen, denn Harrys Geldbeutel wird dadurch dicker.)
Die Alternative blaue Tinte auf Teppichboden / Ölfaß vom Schrank / Laptop knallt auf den Boden kostet ja auch Geld. (Und tut Harrys Geldbeutel weh! - Weil der dadurch nicht dicker wird.)


Nur mal so als Inspiration...

Gruß
Doc Emmet Brown (Elektromagnete suchend)

*... Selbstverständlich: die normalen S---Fix Verschlüsse sind ätzend und rotzig, weil durch _______ auch ohne Schlüssel, trivial und einfach zu öffnen. Aber mal ehrlich: wer fesselt sich extra ins Bett, um dann an den Dingern so lange rumzunöpeln, bis sie auch ohne Schlüssel offen sind!?
_________________
Game over.
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mo Nov 04, 2013 7:55 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
die Idee war wieder, eine weitgehend ausfallsichere Lösung zu finden, d.h. wenn Timer kaputt, Akku leer etc. geht das Ding von selber auf, spätestens dann, wenn der Akku leer wird. Und man kann das Teil auch verwenden, um für andere Szenarios z.B. eine Kette freizugeben.

Teppichmesser als Notrelease geht sicher auch statt Magnet mit umkippenden Sauereibehälter an einem Band.

Die normalen SFixverschlüsse sind aber einigermaßen sicher, wenn man dafür sorgt, daß man die Hände nicht zusammen bringen kann, einhändig funktioniert der Trick nicht so gut. Und notfalls nimmt man für kritische Stellen die grünen Schlösser.
_________________
Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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Blechle



Anmeldungsdatum: 02.11.2004
Beiträge: 261
Wohnort: Heilbronn / Stuttgart / A81

BeitragVerfasst am: Mo Nov 04, 2013 10:23 am    Titel: Eigenbau Antworten mit Zitat

@Doc Brown

So wie ich es verstehe wird nur das letzte S-Fix Schloss durch
Andys Eigenbau verschlossen. Wenn das Eigenbauschloß
wieder freigibt, muß man die restlichen S-Fix Schlösser
herkömmlich öffnen. Du mußt dann auf jedenfall an den
berühmten roten bzw. grünen Magnetschlüssel herankommen.

Ich werde die 2 Magnetschlüssel an dem Gurt sichern, der als
letztes elektrohubmagnetisch gesichert wird. So sind die
Magnetschlüssel greifbar und können nicht herunterfallen.

Natürlich darf der "letzte Gurt" erst als allerletztes von der
Hand weggemacht werden.

Gruß Blechle

PS. Mir ist bekannt dass ich im Handschellenforum bin! Wink Wink
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mo Nov 04, 2013 11:48 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
der normale Releaseschlüssel, den man nach Öffnen des Timers benutzen wird, darf natürlich nicht in der Nähe der gesicherten Hände sein, muß aber mit der dann freien Hand erreichbar sein. Also z.B. irgendwo in Schulterhöhe auf der Seite, dessen Hand frei wird. Dieser Magnetschlüssel ist dort am Bett angebunden und möglichst auch dort deponiert, das Band so lang, daß man mit dem Magnetschlüssel alle S-Fixschlösser erreichen kann. Natürlich muß dieser normale Releaseschlüssel angebunden sein, damit er nicht herunterfallen und wegkullern kann.

Für das Notrelease führt ein zweites Band, das für eine fixierte Hand erreichbar ist, zum zweiten Magnetschlüssel und noch etwas weiter zum Gefäß mit der Sauerei (kann nach Belieben gewählt werden, je nach Schwere der Bestrafung für die Benutzung des Notreleases). Das Notrelease führt am besten zur normal fixierten Hand, die nicht am Timer fixiert ist, so daß man damit den Befestigungsgurt für die Handfixierung lösen kann. Die Handmanschette selber bekommt man auch mit dem Magnetschlüssel kaum auf, wenn man die Hände nicht zusammenbringen kann. Daher sollte diese Handhalterung so am Bett befestigt sein, daß man mit der Hand alleine mit dem Magnetschlüssel die Befestigung lösen kann.

Der Timer fixiert eine der Handhalterungen, das dürfte mit einer Handhalterung verlängert Nr. 2224 am besten gehen, sollte mit einer normalen aber auch noch funktionieren.
_________________
Gruß
Andy

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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Sa März 29, 2014 2:54 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
inzwischen ist der Prototyp fast fertig. Das ist der Zwischenboden mit dem Bolzen, der vom Hubmagneten betätigt wird:


(1536 x 1152, 209 KB)


Für die eigentliche Steuerelektronik habe ich eine kleine Platine layoutet, sie sitzt später unter dem fertig gekauften Timer:


(1536 x 1152, 255 KB)


Eine größere Lochrasterplatine trägt die Batteriehalter, den Timer und die Steuerelektronik auf der Unterseite:


(1536 x 1152, 215 KB)


So ist dann alles zusammengebaut, das ist der Einsatz auf dem Zwischenboden, der dann in das Gehäuse eingebaut wird:


(1536 x 1152, 224 KB)


Hier ist alles im Gehäuse eingebaut, nur der Deckel ist noch weggelassen:


(1536 x 1152, 256 KB)


Und hier das fertige Gerät mit offenem Deckel:


(1152 x 1536, 226 KB)


An der vorderen Schmalseite befinden sich zwei isolierte Schrauben, die als Sensortaster dienen. Mit dem schwarzen Taster im Gehäuse rechts unterhalb des Timers schaltet man die Power ein. Anschließend setzt man den Timer und startet ihn. Dann den Deckel zumachen, den Gurt der Handhalterung unten ins Gehäuse soweit schieben, wie man die Fixierung haben will, dann noch ein paar cm mehr. Nun einen der Sensortaster betätigen, der Hubmagnet zieht mit voller Kraft an, der Bolzen drückt auf den Gurt. Zieht man letzt langsam den Gurt heraus, rastet der Bolzen bei der nächsten vorbeikommenden Öse in den Gurt und hält ihn sicher fest. Ca. 30 Sekunden nach Betätigen des Sensortasters wird der Strom durch den Hubmagneten reduziert, er reicht immer noch aus, um ihn zuzuhalten, er drückt aber jetzt nicht mehr so stark wie während des Einrastmanövers. So ist mit 2700mAh Mignonakkus eine max. Laufzeit von ca. 10 Stunden möglich, auch der Timer erlaubt eine max. Zeit von 10 Stunden.

Plant man kürzere Sessions, kann man mit den zwei DIP-Schaltern den Stromverbrauch nach der 30 sekündigen Hochstromphase zum Einrasten erhöhen, so daß der Akku nach ca. 2-3 Stunden und nach ca. 4-5 Stunden leer wird statt nach ca. 10 Stunden. Dafür ist dann die Haltekraft des Hubmagneten entsprechend größer. Es gibt einen Tiefentladeschutz, der bei nachlassender Akkuspannung abschaltet, so daß bei einem Versagen des Timers der Akku nicht auch noch tiefentladen wird. Versagt der Tiefentladeschutz auch, geht das Teil aber auch dann noch auf, wenn der Akku leer ist, es dauert dann eben noch etwas länger (< 1 Stunde zusätzlich, eher nur einige Minuten), bis er dann tiefentladen ist. Der Deckel wird gleichzeitig mit dem Gurt verriegelt, so daß man den nicht eindfach aufmachen und den Timer auslösen kann, ebenso kann man nicht die Akkus rausdnehmen.
_________________
Gruß
Andy

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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Fr Apr 18, 2014 7:32 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
der Prototyp ist jetzt fertig, die Elektronik für den zweiten auch schon. Heute habe ich den Prototypen einem praktischen Test unterworfen. Also den Timer an der Seite des Klappbettes mit Zusatzgurten befestigt:


(1536 x 1152, 204 KB)


Ein Gurt hält den Timer unten fest (auf den Fotos nicht zu sehen, ist vom Timer verdeckt), ein zweiter hält ihn seitlich. Es werden die Handhalterungen 2224 verwendet, die einen extra Gurt zum Befestitgen am Bett selber haben. Dieser Gurt geht für eine Hand durch das Gehäuse des Timers:


(1536 x 1152, 209 KB)


Vorher wird der Timer schon gestartet (das weiße Teil mit dem Display), der Elektromagnet ist aber noch nicht aktiv. Anschließend legt man alle anderen Halterungen an, ebenso beide Handhalterungen. Eine ist direkt am Bett befestigt. Den Gurt von der anderen steckt man zum Schluß durch den Timer (allerdings mit schon geschlossenem Deckel). Ist er weit genug drin, berührt man eine der Sensortasten (Schrauben auf der oberen Schmalseite). Damit wird der Elektromagnet aktiviert und zieht den Verriegelungsbolzen gegen den Gurt. Den Gurt zieht man jetzt langsam heraus, bis der Bolzen in der nächsten vorbeikommenden Öse einrastet. Zu diesem Zweck bekommt der Elektromagnet besonders viel Strom, so daß die Anzugskraft groß ist und mit Sicherheit ausreicht, um den Bolzen in die Öse zu ziehen. 30 Sekunden nach dem Berühren der Sensortaste wird der Strom dann reduziert, so daß der Bolzen noch sicher zugehalten wird, die Akkus aber eine längere Laufzeit ermöglichen.

So sieht es aus, wenn der Gurt verriegelt ist:


(1536 x 1152, 189 KB)


Max. sind 10 Stunden möglich, der Stromverbrauch läßt sich in drei Stufen einstellen, die eine Akkulaufzeit von ca. 2-3 Stunden, 5-6 Stunden und 10-12 Stunden ergeben. Sollte der Timer versagen, öffnet nach dieser Zeit der Timer automatisch, wenn der Akku leer ist.

Der normale S-fix Magnete ist mit einem knapp 2m langen Bindfaden in Schulterhöhe am Bettrahmen angebunden und auch dort deponiert, sobald die Hand frei ist, kann man sich mit dem Magneten dann komplett befreien. Solange der Timer noch nicht abgelaufen ist, kommt man aber nicht an den Magneten heran. Als Backup ist ein zweiter Magnet mit einem zweiten, langen Bindfaden in der Nähe einer Hand angebunden, ebenso ein Gefäß mit Sauerei, das umkippt, wenn man diesen Magneten zu sich heranzieht.

Ich hoffe, daß jetzt die Funktion des Timers klar wird. Der Test hat jedenfalls einwandfrei funktioniert. Der Deckel des Timers wird übrigens ebenfalls mit dem Elektromagneten verriegelt, man kann also weder den Timer bedienen noch die Akkus herausnehmen.
_________________
Gruß
Andy

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waldimir



Anmeldungsdatum: 19.05.2006
Beiträge: 536
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: Sa Apr 19, 2014 9:54 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Richtig schönes Projekt!
Das macht richtig Spass, die Beschreibung zu lesen Smile
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QueeAndJiggy



Anmeldungsdatum: 10.07.2014
Beiträge: 2118
Wohnort: Salzburg

BeitragVerfasst am: Mi Nov 12, 2014 9:49 am    Titel: Re: Selfbondage-Timer Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

Andys Timer läßt keine Möglichkeit unberücksichtigt und ist obendrein für etwas relativ Aufwendiges wie Segufix konzipiert. Alle Achtung! Viel Elektronik und Elektromechanik sorgen für reibungsloses Funktionieren.

Als Amateur muß ich kleinere Brötchen backen. Mein Timer schmeißt einen oder mehrere Schlüssel von der Decke auf den Boden, im Wald von einem Baum ins Gras. Die erste Version entstand 1968, realisiert durch ein transistorgesteuertes RC-Glied. Die Magnetspule wurde durch Varta-Akkus gespeist, damals Knopfzellen mit geringer Leistung. Das Zeitfenster betrug eine halbe Stunde, regelbar durch einen Drehwiderstand an der Basis des Transistors.

1972 stellte Signetics den berühmt gewordenen Baustein 555 vor. Die integrierte Schaltung regelt Zeitintervalle genau aus und ließ bei meinem Artefakt mehr als eine Stunde zu. 1985 ersetzte ich IC 555 durch eine Schaltuhr. Sie erzeugt einen Impuls. Entsprechend verstärkt, bewirkt er einen Kurzschluß an der 0,8 A Magnetsicherung. Die Spule wird stromlos. Die Schlüssel fallen.

Diese Prinzipschaltung wurde hinsichtlich des Stromverbrauchs mehrfach verbessert. Die Magnetsicherung bietet gegenüber einer integrierten Schaltung zwei Vorteile: Sie verbraucht selbst keinen Strom, und der Kurzschluß bewirkt an der Spule, die die Schlüssel hält, für Millisekunden eine Umkehr der Stromrichtung, so daß etwaiger Restmagnetismus absorbiert wird. Die Spule stammt aus einem Siemens-Telefonrelais. Speisung mit 0,2 Ah / 8,4 V Block-Akku. Verbrauch bei maximal 5 Std. Laufzeit 38 mA. Wird der R-Wert erhöht, sind bei 19 mA Verbrauch 10 Std. möglich. Das Zeitintervall ist minutengenau einstellbar.

Der Schlüsselfall ist analog zu Andys Uhr durch Entleerung der Akkus garantiert. Sollte irgendein Bauteil ausfallen, ein Kontakt verschmutzen oder überhaupt vergessen werden, die Uhr einzustellen, fallen die Schlüssel nach spätestens 5 Std. bzw. 10 Std. herunter. Den möglichen Restmagnetismus der Spule hat ein Profi ausgerechnet, und ich habe es empirisch nachgeprüft. 10 Gramm Schlüsselgewicht überwinden ihn mit mehrfacher Sicherheit. Pannen gab es noch nie. Denn der Schlüssel gehorcht physikalischen Gesetzen.

Die Uhr wird von mir weder nachgebaut geschweige denn verkauft. Bauteile für einen gleichartigen Schaltkreis dürfte jeder Elektroniker in seinem Vorrat haben. Als Schaltuhr paßt z. B. eine, die in der Hosentasche piepst, sobald man sein Auto umparken sollte. Gibt es für wenige Euro.
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jail



Anmeldungsdatum: 01.09.2012
Beiträge: 988
Wohnort: nahe Helmstedt

BeitragVerfasst am: Mi Nov 12, 2014 3:19 pm    Titel: Felix-Timer Antworten mit Zitat

Glückwunsch.

Das Rad wird anscheinend immer wieder neu erfunden.
Um so schöner, wenn man es als Nichtelektroniker auch käuflich erwerben kann, jedenfalls, wenn man die Gunst einer Fertigungsbeteiligung nutzt.

Ein ähnliches Gerät, auf elektronischer Basis, für die sichere Schlüsselübergabe ist der Felix-Timer, wie er im selfbondageforum in bisher zwei Serien zu haben war. Sehr bedienfreundlich, akkubetrieben, verweigert und nachher übergibt der Timer die angehängten Schlüssel nach der eingestellten Zeit durch Abwurf; damit es nicht zu Fehlübergaben kommt, lasse ich die Schlüssel an einem Draht zu mir gleiten. Bisher sind mir keine Defekte bekannt geworden.

Personal ist schöner, aber es ist eben nicht immer verfügbar.
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QueeAndJiggy



Anmeldungsdatum: 10.07.2014
Beiträge: 2118
Wohnort: Salzburg

BeitragVerfasst am: Do Nov 13, 2014 8:30 pm    Titel: Re: Felix-Timer versus Marke Selbstbau Antworten mit Zitat

jail hat folgendes geschrieben:
Glückwunsch. Das Rad wird anscheinend immer wieder neu erfunden.


Zeitgeber sind so alt wie der menschliche Spieltrieb. Die Assyrer mochten bereits Wippen gekannt haben, gesteuert von herabströmendem Sand. Beim Überschreiten des kritischen Gewichts kippte die Wippe und warf einem darunter liegenden Gefangenen schwere Steine auf den Körper.

Andys Zeitschaltung erfordert durch die mechanischen Kräfte eine vergleichsweise hohe Leistung. Physikalisch liefern seine frisch geladenen Akkus knapp 13 Watt an elektrischer Energie. In der Praxis wird man einen Wert von 90 bis 95 % davon erreichen.

Die Nennleistung meines Blockakkus liegt bei 1,7 Watt. Die Schaltung glänzt durch geringen Verbrauch. Sie glänzt aber auch durch ein appetitlich bebildertes, dreißig Jahre altes Kästchen aus Eichenholz, Maße 122 x 65 x 38 mm, Gewicht mit Batterien 191 Gramm. Der eingebaute Timer mißt 34 x 18 x 6 mm. Die letzte Veränderung erfolgte vor fünf Jahren. Eine weiße LED leuchtet nun nach Zeitablauf in Richtung der abgeworfenen Schlüssel, ebenfalls sparsamst im Verbrauch: 1 mA.



Ansicht von oben. Die Uhr steht bei 01:31. Der verdrillte Draht rechts bildet die Schlaufe zum Aufhängen.






Im Probebetrieb mit Schlüsselgewicht 13,5 Gramm






Bei einer meditativen Session im Wald
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Do Nov 13, 2014 11:06 pm    Titel: Re: Felix-Timer versus Marke Selbstbau Antworten mit Zitat

Hallo,

QueeAndJiggy hat folgendes geschrieben:
Andys Zeitschaltung erfordert durch die mechanischen Kräfte eine vergleichsweise hohe Leistung. Physikalisch liefern seine frisch geladenen Akkus knapp 13 Watt an elektrischer Energie. In der Praxis wird man einen Wert von 90 bis 95 % davon erreichen.

Die Nennleistung meines Blockakkus liegt bei 1,7 Watt. Die Schaltung glänzt durch geringen Verbrauch.


Das ist der Energieinhalt der Akkus, bei meinen sind es ca. 13Wh, also Wattstunden, nicht Watt. Da mein Timer damit über 10 Stunden durchhält, beträgt die Leistungsaufnahme ca. 1.2W. Klar, mein Timer muß einen Bolzen halten, auf dem die volle Kraft eines Segufixriemens lastet, der andere Timer muß nur wenige Gramm Schlüsselgewicht halten.
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Gruß
Andy

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QueeAndJiggy



Anmeldungsdatum: 10.07.2014
Beiträge: 2118
Wohnort: Salzburg

BeitragVerfasst am: Fr Nov 14, 2014 8:57 am    Titel: Andys Timer Antworten mit Zitat

Gewiß, Wattstunden! Danke für die Richtigstellung.

Übrigens wurde in meiner ersten Schaltung der Transistor bald zerstört. Eine Lücke im Amateurswissen. Denn die Selbstinduktion in Spulen frißt nach Abschalten des Stroms am liebsten Halbleiter. So lernt man anschaulich, wozu Schutzdioden gut sind.
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Rekrut1980



Anmeldungsdatum: 24.04.2016
Beiträge: 2
Wohnort: Osnabrück

BeitragVerfasst am: So Apr 24, 2016 11:50 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich habe gerade dieses sehr interessante Eigenbau Schloss entdeckt und muss sagen, TOP!

Funktioniert es noch?
Ich hätte Interesse daran sowas zu kaufen, bzw. selbst zu bauen wenns nicht anders möglich wäre.

Ich benutzte schion seid Jahren ein Segufix regelmäßig und mein Freund muss mich leider bevor er geht immer wieder losmachen Sad Das wäre eine echt tolle weiterentwicklung der benutzung Smile
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QueeAndJiggy



Anmeldungsdatum: 10.07.2014
Beiträge: 2118
Wohnort: Salzburg

BeitragVerfasst am: So Apr 24, 2016 4:33 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Rekrut1980 hat folgendes geschrieben:
Hallo, ich habe gerade dieses sehr interessante Eigenbau Schloss entdeckt und muss sagen, TOP! Funktioniert es noch? Ich hätte Interesse daran sowas zu kaufen, bzw. selbst zu bauen wenns nicht anders möglich wäre.

@ Rekrut1980: Erst mal herzlich willkommen im Forum!

Deinem ersten Beitrag ist nicht zu entnehmen, auf was er sich genau bezieht. Falls Du meinen Timer meinst – der ist ein unverkäufliches Einzelstück. Er wird von mir auch nicht nachgebaut. Falls Du den Timer von Andy58 meinst, frage ihn am besten selber per PN.

LG, Q&J
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