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Handschellen, Bausatz

 
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MartinStgt



Anmeldungsdatum: 14.02.2010
Beiträge: 1168
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: Di Apr 12, 2011 12:13 am    Titel: Handschellen, Bausatz Antworten mit Zitat



Schweißen? Industriekleber? Verschrauben?

Dieses Paar Handschellen erhielt ich aus China, durchaus erwartet, zweigeteilt, durchaus unerwartet. Was tun? Das Verbindungsstück hat eine kleine Vertiefung, in die der kleine Zapfen passt. Kann man so was selber schweißen? Oder vielleicht doch eine Füllstoff-Superkleber-Kombination?

Es wiegt übrigens 720 g und benötigt einen Flachschlüssel, die Schlüssellöcher haben Rotationsteile wie die Ralkem. Der Schlüssel war nicht mit dabei, ich habe aber einen passenden zur Hand.
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thf112



Anmeldungsdatum: 19.02.2007
Beiträge: 209
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: Di Apr 12, 2011 8:50 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, mir scheint die ganze Konstruktion ein wenig instabil zu sein. Bei Hebelbewegungen (Knickbewegungen) lastet die ganze Kraft auf dem Zapfen des Drehwirbels - Und der sieht sehr dünn aus. Schweißen, denke ich, ist die beste Methode. Kleben würde ich hier nur dann empfehlen, wenn reine Zugkräfte auftreten würden, oder zur Restaurierung für Sammelzwecke.

PS: Zum Schweißen musst Du natürlich einen Ansatzpunkt für die Elektrode haben. Eventuell musst Du in dem Fall etwas von dem Mittelstück entfernen, dann schweißen und anschließend via Feile, Dremel und Schmirgel die Ursprungsform wieder herstellen. Das Ganze ist doch etwas aufwendig Sad
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Di Apr 12, 2011 4:48 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich würde sagen: die Handschellen müssen zerlegt werden, so daß der Drehwirbel als Einzelteil vorliegt, dann kann man den evtl. noch schweißen. Ansonsten den Wirbel neu anfertigen (Drehbank), anschließend die Schellen wieder zusammenbauen. Kleben hat höchstwahrscheinlich keinen Sinn, die Klebeflächen sind viel zu klein und die Kräfte viel zu hoch dafür. Leider ist das Foto ziemlich klein und unscharf, es sieht für mich so aus, daß diue Schellen nahezu starr miteinander verbunden werden und nur um die Achse des Wirbels drehbar, die Schellen jedoch nicht z.B. wie bei Gelenkhandschellen gegeneinander beweglich sind.

Die Reparatur wird leider nicht einfach.
_________________
Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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MartinStgt



Anmeldungsdatum: 14.02.2010
Beiträge: 1168
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: Di Apr 12, 2011 6:14 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Habe mal etwas bessere Bilder hingekriegt (vergrößerbar durch Klicken). Vielleicht käme auch ein Metallrohr mit Innen- und Außengewinde infrage, das auf den Stöpsel auf- und in die Vertiefung eingeschraubt wird...


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Ansonsten probiere ich es mit Industriekleber, damit habe ich nämlich schon relativ gute Erfahrung gemacht, bei folgendem Teil. Es handelt sich um Gestapo-Handschellen der Marke AUGUST SCHWARZ. Ich hatte sie vor geraumer Zeit zu einem ziemlichen Preis in ebay ersteigert, nachdem ich dieses Modell lange gesucht hatte. Leider hatte der Verkäufer folgenden Mangel nicht erwähnt:

Einer der beiden Drehpunkte, wo die Doppelbügel mit den Einfachbügeln verknüpft sind, war notdürftig repariert. An der "Öse" um den Drehbolzen fehlte ein Segment. Diese Lücke war notdürftig mit einem nicht formangepassten Stahlteil gestopft worden. Fixiert wurde das Ganze durch einen zusätzlichen Ring, der die ganze Sache entsprechend verbreiterte.

Ich reklamierte nicht, sondern ich habe das folgendermaßen restauriert: Ich habe den Zusatzring, der wohl irgendwie verlötet war, weggehebelt und ein Aluminiumteil aus einem Profil so zurecht geformt, dass es genau in die Lücke passte. Dieses habe ich dann unter Verwendung des entsprechend gekürzten Bolzens mit Superkleber eingepasst. Den Bolzen habe ich dann einfach durch Hämmern formschlüssig geschlossen.

Damit habe ich die Ursprungsform weitgehend wiederhergestellt und auch die Lücke wieder durch Leichtmetall geschlossen. Das Ganze sieht jetzt wieder richtig gut aus, immerhin handelt es sich ohnehin um sehr rustikale Teile, wo eine kleine Unebenheit nicht auffällt.

Außerdem war eine der beiden standardmäßig vorgesehenen Flachkopfschrauben, die wohl die Schlösser sichern, durch eine Rundkopfschraube ersetzt worden, die im geklappten Zustand gegen die andere Schelle scheuerte. Diese habe ich wieder durch eine Flachkopfschraube ersetzt.

Ich hatte dann sogar noch ein zweites Modell in nahezu neuwertigem Zustand erworben mit der Absicht, das reparierte wieder abzustoßen. Das gefiel mir aber dann so gut, und schließlich habe ich das selber gemacht, dass ich es nicht mehr missen wollte, das Neue natürlich auch nicht...

Härtetest steht zwar noch aus, aber diese Option könnte hier auch wieder greifen...


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Nachtrag:

Ja, natürlich, die Schellen sind in der Achse des Mittelstückes gegeneinander drehbar, also als sogenannte Torsionsdrehung. Sie sind nicht klappbar im Sinne von gewöhnlichen Scharnierhandschellen.
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MartinStgt



Anmeldungsdatum: 14.02.2010
Beiträge: 1168
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: Mo Apr 18, 2011 7:16 pm    Titel: Antworten mit Zitat

So, ich habe es selber probiert und folgendes Ergebnis erzielt, siehe Bilder ganz untern!

Zunächst wollte ich das Originalverbindungsstück verwenden, indem ich das Loch in der Schelle etwas aufbohrte und in das entstandene Loch eine zylindrische Stahlschraube per Presspassung gab. Diese bohrte ich entlang ihrer Längsachse ein, um in dieses Loch den Stöpsel zu passen. Das hat leider nicht funktioniert, die Schraube gab nach.

Dann habe ich das Mittelstück ganz entfernt und wie folgt ersetzt, sodass ich jetzt wieder eine drehbar gelagerte Verbindung habe:

Ich habe die beiden Ansatzstellen an den Schellen mit einem 5-mm-Bohrer aufgebohrt und ein "M6"-Gewinde hineingeschnitten. Dadurch sind die Reste der ursprünglichen Verbindung leider nicht ganz entfernt worden, wie geplant, sonder teils in die Schellen hineingerutscht, was aber bisher der Funktion nicht schadet.

Zunächst habe ich ein Experiment mit zwei Schraubösen M6 und einem verschraubbaren Kettenglied gemacht, was aber zu groß ist und nicht gut aussieht, siehe oberes Bild.

Dann habe ich ein Messingrohr mit 10 mm Durchmesser und 1 mm Wandstärke genommen und auf ca. 30 mm abgesägt. Ein Ende habe ich nach innen gehämmert und die Öffnung auf 6,5 mm Durchmesser gebohrt. Dahinein kam eine abgelängte 6-mm-Stahlschraube, auf die ich eine entkopfte sogenannte Hülsenmutter, 7 mm Durchmesser, als Widerstand geschraubt und mit Sekundenkleber gesichert hatte. Das kam in das Rohr, sodass die Schraube hinausschaute. Dann kam eine gleich abgelängte zweite Hülsenmutter hinein und ich klopfte das zweite Ende des Rohres nach innen und bohrte das Loch auf 6,5 mm. Dann schraubte ich, gesichert mit Sekundenkleber, eine 6-mm-Stahlschraube, die ich durch das Loch steckte, in die Mutter und längte sie wie die erste ab.

Jetzt musste ich nur noch die beiden heraus stehenden Schraubenenden in die Gewinde drehen, jeweils mit Sekundenkleber gesichert!

Dabei entstand auf beiden Seiten ein nicht geplantes Spiel von je ca. 2,5 mm, weil ich eine Ansatzstelle für eine schmale Pinzette benötigte, da ja sonst kein Widerstand beim Schrauben da gewesen wäre, und weil der Sekundenkleber sehr schnell wirkte. Die Verschraubung ist je etwa 3 mm lang, weitaus genug.

Ich habe Messing genommen, weil die Schellen auch aus Messing sind. Der Plan B wäre gewesen, die beiden geschnittenen Gewinde mit einer von einer Messingröhre umgebenen Zylinderschraube zu verbinden, was ein starres Paar Handschellen zur Folge gehabt hätte.

So aber klappte alles fast besser, als ich gedacht hatte. Immerhin habe ich was geschafft und zu Ende gebracht, was ich mir vorgenommen hatte, was selten genug vorkommt...

Das Ding liegt schon monatelang rum.







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