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Adventskalender 2010

HS100, eine neue Konstruktion
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Sa Feb 13, 2010 7:47 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

morphium hat folgendes geschrieben:
Fragen:
- Der orange Block ist starr und nur um die Falle zu stützen?
- der große blaue Block rechts neben der Falle, ist der unten (links vom Drehwirbel ca.) nochmal im Schellenkörper verankert? Falls nein: Was passiert bei starkem Zug an der Schelle? Dreht sich dann evtl. alles rechts von der Falle (ein stückchen) um die einzigen Verankerungsachsen (im Uhrzeigersinn)?
- ganz wichtig: Kann man den Doublelock mit dem Finger setzen? Ohne gesetzten Doublelock ist die Schelle ja quasi Kuchenblech und liegt schon am Boden...wäre also wirklich sehr sehr wünschenswert, dass der sehr einfach (=Finger) zu setzen geht, viel wichtiger als die Führungsnut (auch wenn die natürlich auch nicht fehlen sollte Wink ).


Der orange Block ist fest, er dient als Gegenlager der Drehachse und hält auch das ganze Schloß in der Schelle, wenn der Bügel offen ist. Unten kann man noch ein gelbes Bodenblech erahnen, das sind sogar zwei 1mm dicke Bleche pbereinander. Die haben verschiedene Löcher und Nuten. Oben sind ebenfalls zwei Bleche, die sind auf dem Bild abgenommen. Die blauen Blöcke werden unten durch einen Stift und sonst durch Nuten in den gelben Blechen am Platz gehalten, da weicht nichts seitlich aus. Die Stifte durch den orangen, blauen und die gelben Blöcke unter dem Abloyzylinder ragen jeweils in die Gelben Deckbleche. Wenn alles zusammengesetzt ist. kann das ganze Blechpaket in die leere Schelle eingesetzt werden. Die Achse wurd dabei vom orangen und den blauen Blöcken gelagert. Der Abloyzylinder muß vorher von rechts in die leere Schelle gesetzt werden, der hellgrüne Block um den Zylinder ist fest mit diesem verkeilt und verklebt. Sobald das restliche Schloß eingesetzt ist, hakt sich der hellgrüne Block vom Abloyzylinder in den gelben Teil des Schlosse ein. Durch den orangen Block kommt dann eine Schraube von unten, die dann alles festhält. Sobald der Bügel zu ist, kommt man an die Schraube nicht heran, aber auch ohne könnte man das Schloß nicht herausnehmen. Die Schraube wird diesmal gleich mit Sicherungslack versehen Rolling Eyes

Noch weiß ich nicht, wie ich den Doublelock fingersetzbar machen kann. Eine Alternative wäre, den Stift, mit dem man den Doublelock setzt, außen vorstehen zu lassen, dann ist er mit dem Finger setzbar. Aber dann steht da so ein Nöpel hervor Shocked eine zweite Möglichkeit wäre es, den Stift gerade bündig anschließen zu lassen und das Gehäuse dort etwas auszusparen. Das ist aber mühsam zu machen, evtl. kann ich das in das Design für die Seitenteile einfließen lassen. Einen beweglichen Stift zum Drücken des Doublelocks habe ich aber fest eingeplant, sonst bestünde die wenn auch geringe Möglichkeit, durch das Doublelocklock mit einem sehr dünnen und schmalen Blech evtl. an die Doublelockverriegelung zu kommen. Der Stift ist innen breiter und verhindert so das Einführen so eines Bleches. Der blaue Block ragt aber auch weit in den purpurnen Doublelock hinein und blockiert so erst einmal den Direkten Weg so eines Bleches.

Insgesamt ist die Sicherheit geringfügig kleiner als bei der HS105 Darby, das ist eben die Folge der Schnappschlösser.

Wie das Zerlegen und Zusammensetzen des Schlosses vor sich geht, wird mit den Bildern noch nicht klar, das kann erst eine Animation zeigen. Pics44 zeigt aber wohl nur Bilder... Eine Animation vom Öffnungsvorgang habe ich schon gemacht, der Schließvorgang folgt noch und eine Animation bis zur "Explosionszeichnung" wird auch noch kommen. Das Herausnehmen aus der Schelle funktioniert aber ganz ähnlich wie bei der ASP. Die leere Schelle selber (Seitenbleche, "Cheekplates" mit den feststehenden Bügelteilen) wird komplett zusammengeschweißt.
_________________
Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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morphium



Anmeldungsdatum: 23.06.2005
Beiträge: 196
Wohnort: Dresden

BeitragVerfasst am: Sa Feb 13, 2010 10:32 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, hier meine Idee (man beachte meine professionelle Bildbearbeitung!):



Das Rote ist ein weiterer Bolzen im Handschellenkörper, evtl. muss es weiter unten (den blauen Punkten folgend) oderkann sogar auf dem orangen Teil (wenn der pinke doublelock kürzer gemacht wird) befestigt werden.
Das blaue Nöpel an der "Unterseite" des Schellenkörpers ist der doublelock, das schwarze geschmiere ist eine Aussparung im Schellenkörper. Wenn man den Nöpel richtung Wirbel schiebt, wird der Doublelock gesetzt (aber das blaue Nöpel-Gestänge ist aus Sicherheitsgründen nicht mit dem pinken Doublelock verbunden - obwohl, wäre ganz praktisch, dann könnte man am Nöpel erkennen, ob der DL gesetzt ist oder nicht (und es ist ja nicht wirklich ein Sicherheitsrisiko)).

Nur so eine 2. Idee (die Erste war, den Nöpel / Taster / wasauchimmer auf die linke Seite des Schellenkörpers zu machen, aber dann würde man ihn ja immer auslösen, wenn man die Schelle umfasst um sie anzulegen, es sei denn, es wäre versenkt, was aber wohl Arbeit bedeutet?)

morphium
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dancingcane



Anmeldungsdatum: 11.05.2007
Beiträge: 3450
Wohnort: ca. 65km vor den Toren Hamburgs

BeitragVerfasst am: So Feb 14, 2010 1:28 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@ Andy, frage ich doch mal ganz blöd, woher hast du diese schönen Bilder? Welches Progi verwendest du? Sicher kann man das auch anschließend animieren, oder?
_________________
Geborener Hamburger, was sonst!!
Herr Doktor, ich bin pervers, ich sammel Handschellen!! Sad
UT 11-18+19+23
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So Feb 14, 2010 1:29 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
so ein Hebel wäre mit extrem viel zusätzlichem Aufwand verbunden. Jetzt sind die Gehäuseteile reine Bleche, die zu einer bestimmten Form gelasert werden, es sind also Prismen mit Polygonen (Vielecken) als Grundfläche (genau so sind die auch als 3D-Modell formuliert). Für den Hebel sind zusätzliche Aussparungen an der Unter- oder Oberseite nötig, ebenso ist auch der Hebel selber relativ kompliziert. Das schliimste: Da wäre viel Platz für ein dünnes Blech, um damit im Schloß herumstocher zu können. Besser wäre ein Hebel, dessen Lager dort ist, wo Du das schwarz angemalt hast, zum Setzen des DL müßte er dann nach außen bewegt werden. Die Mitte des Hebels wäre gleichzeitig Lagerachse und man könnte das relativ "dicht" machen. Die Teile wären aber auch sehr kompliziert.

Ich bleibe lieber bei meinem Schiebestift, der durch ein Loch unterhalb Deines roten Fleckes geht und innen dicker ist. Die Gehäuseteile zwischen den Außenblechen kann ich etwas zurück versetzen (ca. 2.5mm, der Hub des Doublelocks ist 2mm), der "Nöpel" ist in Ruhelage bündig mit den Außenblechen.
_________________
Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So Feb 14, 2010 1:51 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

dancingcane hat folgendes geschrieben:
@ Andy, frage ich doch mal ganz blöd, woher hast du diese schönen Bilder? Welches Progi verwendest du? Sicher kann man das auch anschließend animieren, oder?


Das ist PovRay, ein frei downloadbares Open Source Programm. Zuerst hatte ich ein eigenes Raytracingprogramm geschrieben, das erste Bild hier ist noch damit entstanden. Die sonstigen Programme, die ich gefunden hatte, sind eher bessere 3D-"Malprogramme", d.h. die Modelle werden irgendwie interaktiv am Bildschirm erzeugt, exakte Maße sind da schwierig einzuhalten. PovRay ist da eher wie mein eigenes Programm, als Input gibt es nur eine normale Textdatei, in der die ganze Szene beschrieben wird. So kann ich alles exakt vorgeben. Es ist aber schon mühsamer und man muß ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und auch einige mathematische Kenntnisse besonders in Vektorrechnung haben. Erst dann habe ich (wieder) PovRay entdeckt, im Gegensatz zu früheren Versionnen vor einigen Jahren bietet es diesmal genau das, was ich wollte. Das, was ich bisher selber in meinem Reaytracer verwirklicht habe, hatte erstaunlich viele Parallelen mit PovRay... Nun nutze ich nur noch PovRay, da das Programm schon fertig ist Wink Die Doku und das Tutorial sind schön ausführlich, haben allerdings jeweils mehrere 100 Seiten Umfang. Meine Erfahrung mit meinem eigenen Raytracer hat mir allerdings sehr viel geholfen, mich das schneller einzuarbeiten.

Leider hat PovRay noch ein paar kleine Macken, z.B. setzen die Schatten teilweise direkt am Objekt aus, z.B. direkt neben den Stiften. Noch weiß ich nicht, ob das an irgendwelchen Einstellungen liegt oder evtl. an den verwendetren Einheiten: Meine Einheit ist momentan 1m, d.h. so ein Stift ist also ca. 0.01 Einheiten lang und 0.002 Einheiten dick, evtl. gibt das schon Rundungsfehler. Andrerseits scheinen Längen größer als 100000-1000000 Einheiten auch Probleme zu machen, mit einer Einheit von 1mm kann man z.B. keine Wollkendecke höher als ca. 10m realisieren, ohne daß die schon weit vor dem Horizont endet...

Animationen sind auch möglich, ich mache auch gerade eine. Es ist sogar möglich, 3D-Bilder und Animationen anzufertigen, man muß dazu "nur" zwei unterschiedliche Kamerapositionen verwenden, ein paar zusätzliche Details müssen natürlich auch berücksichtigt werden. 3D hat nur den 'Nachteil, daß die Bildgröße und der Betrachtungabstand dann fest liegen, für andere Bildgrößen und/oder Betrachtungsabstände muß man neue Bilder berechnen, wenn sie zu stark abweichen, sonst ist die räumlicht Tiefe verfälscht. Sieht man z.B. bei 3D-Imax Filmen auf DVD, die man zuhause ansieht, selbst eine Leinwand im Heinkino ist erheblich kleiner als die Imax-Leinwand, so daß selbst bei gleichem Blickwinkel der Tiefenbereich für 3D erheblich kleiner ist.
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Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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unimuc



Anmeldungsdatum: 24.04.2004
Beiträge: 4298
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Di Feb 16, 2010 8:37 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Andy58 hat folgendes geschrieben:
Leider hat PovRay noch ein paar kleine Macken, z.B. setzen die Schatten teilweise direkt am Objekt aus, z.B. direkt neben den Stiften.

Hast Du Radiosity und/oder Caustics an? Evtl. könnte das ne indirekte Beleuchtung sein, die durch irgendeine Kontrasterhöhung so scharf wird?

Zitat:
Andrerseits scheinen Längen größer als 100000-1000000 Einheiten auch Probleme zu machen, mit einer Einheit von 1mm kann man z.B. keine Wollkendecke höher als ca. 10m realisieren, ohne daß die schon weit vor dem Horizont endet...

Insbesondere wenn die Stifte da plan aufliegen und nicht ein bischen in die Oberfläche hineinragen könnte ich mir Rundungsprobleme da auch vorstellen. Könntest ja einfach mal versuchen die Schelle in 100:1 oder so zu exportieren, dann kannste beides in normalgrossen Zahlen darstellen. Und den Himmel würde ich im Zweifel einfach bischen schummeln und ihn aus zwei schrägen Flächen oder gar einer Kugel bauen?

Unimuc
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Di Feb 16, 2010 9:31 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Radiosity und Caustics sind aus. Radiosity ist immer noch als "experimental" klassifiziert (ist ja eigentlich auch kein Raytracing) und transparente Objekte, die Kaustiken erzeugen könnten, sind keine im Bild. Es gibt eine ambiente Hintergrundbeleuchtung, damit Flächen im Schatten nicht pechschwarz sind, ebenso eine schwache Lichtquelle, die keine Schatten wirft, die aber genau von oben kommt. Die zwei Hauptlichtquellen sind mehr seitlich und weiter vorne und hinten plaziert und werfen Schatten.

Die Zylinderstifte gehen bis nach unten durch, wie später bei der Konstruktion auch, bei der "Explosionszeichnung" und der dazugehörenden Animation wird das dann sichtbar. Ich habe eher das Gefühl, daß die Schattenstrahlen evtl. erst ca. 0.0005 Einheiten von der Oberfläche entfernt gestartet werden, zumindest bei einigen Flächen oder Objekten. Aber auch bei geraden Flächen habe ich teilweise streifige Schatten. Evtl. sind es sind es aber auch zuvlele Objekte auf kleinem Raum, viele sind durch CSG auch aus mehreren Einzelprimitiven zusammengesetzt.

Himmel habe ich bei diesen Bildern noch gar keinen, sondern nur eine Backgroundfarbe. Die Skysphere ist für Wolken aber eher ungeeignet, ebenso auch sonstige Kugeln, denn dann stürzen die Wolken am Horizont senkrecht ab... Siehe das zweite Bild in diesen Onlinetutorial: http://www.f-lohmueller.de/pov_tut/backgrnd/p_sky1d.htm#start

Erst eine zum Boden parallele Fläche mit Wolkenmuster wirkt natürlicher, da die Wolken dann zum Horizont immer kleiner werden. Unendlich groß wird die Fläche aber auch in dem Tutorial nicht, es bleibt ein ganz schmaler Rand zwischen den Flächen am Horizont, der dort mit Nebel verscheiert wird. Bei einer Einheit von 1mm ist diese Lücke aber riesig groß. Ist nur Blöd, wenn die Wolken nur <10m hoch sind und man zweistöckige Gebäude hat, die dann schon echte "Wolkenkratzer" sind...

Die Idee, die Schelle zu vergrößern (Kameraentfernung muß dann natürlich auch genau so vergrößert werden), habe ich auch, noch habe ich es nicht probiert, kommt noch.
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Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So März 28, 2010 3:33 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
noch immer bin ich unzufreiden mit den bisherigen Schweißwergebnissen, mit herkömmlichen Elektrodenschweißen kommt man aber nicht weiter. Das ist eher etwas fürs grobe, so ab Treppengeländer, oder auch Käfigen und Gittertüren aufwärtes gut geeignet Rolling Eyes Für kleinere Objekte wie meine Schellchen ist das eher suboptimal.

Daher stelle ich jetzt gerade auf WIG-Schweißen um:


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WIG heißt, daß man mit einer nicht verbrauchenden Wolframeletrode schweißt, entweder läßt man das Material ineinander fließen oder man gibt Material in Form eines Schweißdrahtes zu, ähnlich wie beim Löten das Lötzinn. WIG-Schweißen erfordert ein Schutzgas (Argon), der Aufwand ist, wie man sieht, schon etwas höher. Das Handling mit dem Gas ist relativ umständlich, man muß erst einmal eine Quelle finden, wo man Tauschflaschen bekommt: das erste Mal zahlt man Gasfüllung und Flasche, ab dann tauscht man die leere Flasche gegen eine volle und zahlt nur die neue Füllung. Oft hört man, "das gibt es in jedem Baumarkt", bei OBI hatte ich aber keinen Erfolg, obwohl die auch MIG-Schweißgeräte führten (das sind die mit Drahtrolle, die aus dem Brenner herauskommt, die brauchen auch Gas). Schließlich wurde ich bei Hornbach fündig, da hat vor ein paar Monaten eine neue, große Filiale in der Nähe neu eröffnet. Ich habe natürlich die kleinste 10l-Flasche genommen, aber so klein ist die auch nicht, immerhin rund 1m hoch und ziemlich schwer (klar, die Flasche ist massiv gebaut, hat ja einen Druck von 200Bar). Das Schweißgerät hatte ich bei Ebay ergattert, ist zwar kein deutsches Markenfabrikat, sondern kommt aus Fernost, funktioniert aber einwandfrei.

Vorteile beim WIG-Schweißen sind die wesentlich saubereren Nähte, es gibt fast keine Spritzer und man hat praktisch auch keine Schlacke, die besonders bei kleineren Objekten sehr hartnäckig sein kann. Die Nachbearbeitung der Schweißnähte ist erheblich einfacher und schneller. Ebenso zündet der Lichtbogen auf Knopfdruck, ohne daß man mit der Elektrode auf das Werkstück tippen muß. Allerdings erfordert das WIG-Schweißen erheblich mehr Übung als das normale Elektrodenschweißen, das sieht zuerst dann etwa so aus:


(1536 x 1152, 298 KB)


Oben sind meine allerersten Versuche, links sollte es eine Auftragsnaht werden, daneben ein paar Kehlnähte und oben der Versuch, einen Deckel auf ein Rohrende zu schweißen Embarassed

Mit der Zeit klappte es aber besser, in der Mittleren Reihe zwei zugeschweißte Ringe und rechts eine Kehlnaht, die mit Schweißdrahtzugabe entstanden ist. Unten eine Kehlnaht ohne Schweißdrahtzugabe, wo nur das Metall ineinander verlaufen ist. Ist ebenso stabil, allerdings ist die Naht etwas "versenkt", irgendwo muß das Material beim verschmelzen ja herkommen. Rechts daneben wieder ein Deckel auf dem Rohr. Eine durchgehende Naht kriege ich nicht sauber hin, das Rohr bekommt dann immer Löcher. Auch mit Schweißdrahtzugabe, sieht so ähnlich aus wie im oberen Bildteil. Also beschränke ich mich auf Schweißpunkte wie bisher auch, von links nach rechts habe ich die nacheinander gesetzt und sie wurden mit jedem Versuch schon besser. Da muß ich aber noch weiter üben, als Übungsmaterial werde ich mir ein Rohr und etwas größere Unterlegscheiben als der Rohrdurchmesser aus dem Baumarkt besorgen und habe so billiges Übungsmaterial. Ob man Edelstahl oder normalen Stahl schweißt, macht von der Schweißtechnik kaum einen Unterschied, außer das man einen anderen Schweißdraht benutzt.

Was schon gut klappt, sind kleine Schweißpunkte, z.B. um Kettenglieder oder Ringe zuzuschweißen oder um Scharnierstifte oder sonstige Bolzen zu fixieren, das geht wesentlich genauer als bisher. Als erste Anwendung habe ich für einen Sammler die ätzend und rotzige Originalkette der KUB-Fußschellen durch eine Edelstahlkette ersetzt, die ist mit zwei Ringen an den Schellen befestigt. Die Schweißnähte der Ringe sind schon ziemlich gut geworden, jedenfalls besser als die gescheißten Kettenglieder, mit der die Kette der "Guantanamo-Version'" der Humane Restraint Fußfesseln...


(1536 x 1152, 220 KB)

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Gruß
Andy

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handschellenchris



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 948

BeitragVerfasst am: So März 28, 2010 9:43 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Klingt interessant, aber auch schwierig, wieder eine neue Technik zu erlernen. Wie lange wirft dich das in deinem Zeitplan zurück?
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So März 28, 2010 9:57 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
eher gar nicht. Die neue HS100 wäre mit der alten Technik kaum herstellbar oder erfordert extrem viel Nacharbeit. Auch bei den alten HS105 spart die neue Technik Arbeitszeit, da ich die Schweißstellen viel weniger nacharbeiten muß. Noch sind neue Teile aber nicht angefertigt, es wird noch nichts gebaut, so habe ich Zeit für die neue Schweißtechnik. Bei den beiden Ringen für die neue Kette der KUB Fußschellen habe ich bereits mindestens eine halbe Stunde Zeit für die Nachbearbeitung gespart, ich mußte nur kurz nachpolieren und nicht mühsam die extrem harten Schlackeunebenheiten wegschleifen.
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Gruß
Andy

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DS-Stahl



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1072
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mo März 29, 2010 8:22 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andy,

danke für den Bericht, war sehr informativ zu lesen.

Grüße
bondage-munich
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handschellenchris



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 948

BeitragVerfasst am: Mo März 29, 2010 8:55 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Dann kann man ja schon auf die neuen Produkte gespannt sein
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private_lock



Anmeldungsdatum: 25.04.2004
Beiträge: 22
Wohnort: Braunschweig

BeitragVerfasst am: So Jan 08, 2012 3:38 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andy!

Schade, dass das Projekt dann doch eingeschlafen ist. Woran lag es? Was fehlt?

Und noch eine andere Frage: Warum Zylinder von Alboy?

LG
private_lock
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So Jan 08, 2012 11:57 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
zunächst war da noch eine weitere Auflage HS105/205/325, die ich gebaut habe, die hat sich über das Jahr 2011 hingezogen. Hinzu kommt, daß der Entwurf der HS100 noch nicht ganz ausgereift ist, da sind noch ein paar kleine Konstruktionsänderungen nötig. Da ich neben der Erstellung von Videos für die Usertreffen und neben einigen nichtschelligen Projekten auch noch einen Beruf ausübe, zieht sich das leider noch etwas hin. Aber geplant ist die HS100 immer noch.

Und ja, es muß unbedingt ein Abloyzylinder sein, denn damit steht und fällt die Sicherheit der ganzen Schelle. Schellen mit weniger Sicherheit gibt es ja schon, die SAF-LOK ist da das beste Beispiel, da sie tatsächlich einen kleinen Zylinder hat. Aber sie ist pickbar, sogar "onhand", zumindest das Kettenmodell. Andere High-Security Schellen haben aber ebenfalls große Zylinder (Clejuso 101-103, Peerless und Smith&Wesson mit Cuffmaxaufsätzen mit Assa-Desmo oder Medecozylindern, Chubb Escort), die aber auch pickbar sind, auch wenn die Chubb Escort bisher nur von wenigen Leuten gepickt wurde, wirklich glaubhaft unter Zeugen bisher nur von zweien.

Außerdem verstehe ich und auch andere Leute unter einer "unpickable cuff" etwas anderes als der Schreiber des ersten Postings hier Rolling Eyes
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Gruß
Andy

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private_lock



Anmeldungsdatum: 25.04.2004
Beiträge: 22
Wohnort: Braunschweig

BeitragVerfasst am: So Jan 08, 2012 5:38 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Dank Dir für die schnelle Antwort.

Abloy und Unpickbar ... sehr interessant ... hab mal gegooglt:

http://toool.nl/Articles_by_Han_Fey

Das wäre genau, was ich mir gern in meinen Keuchheitsgürtel einbauen lassen würde. Aber da muss der zugehörige Schlosskasten ganz anders konstruiert sein. Wo gibts denn die Zylinder? Hab die noch nie im Baumarkt gesehen.

Die Darby-Style finde ich wegen der fehlenden Verstellbarkeit unattraktiv. Da hat halt jeder so seine Vorlieben. Auch wenn Darbies viel bequemer zu tragen sind als die meisten dünn-bügeligen Standard-Handschellen zum Durchschwingen.

Apropos Durchschwingen haste mal einen Prototypen aus Doppelbügel, Haken und Ratsche gebaut, um zu sehen, wie leichtgängig die Schelle wäre und welche Kraft die Feder haben sollte, die die Falle gegen den Bügel drückt? Das ist mir beim betrachten Deines Entwurfes als erstes ins Auge gesprungen, dass die Falle senkrecht schiebt und nicht wie bei allen anderen Durchschwing-Handschellen, die ich je sah um einen Bolzen rotiert. Ich könnte mir vorstellen, dass das Schieben äußert anfällig für Dreck und Sand ist und ständig gut geölt gehalten werden muss. Mit so einer Schelle ginge man besser nicht duschen oder in den Garten zum Arbeitseinsatz. Doch wenn sie nach 5 Minuten wieder in die Schutzatmosphäre der Glasvitrine muss, bräuchte sie nicht so überaus unpickbar zu sein!

Falls Du doch auf das traditionellere Falle-rotiert-um-Achse-Prinzip zurück kommst, wäre es auch interessant, die Falle in mehrere Blechschichten zu trennen gegen shimmen. Die Belche müssten nicht mal alle gleich aussehen. Es könnte z.B. jedes zweite Blech einen Zahn weiter hinten ansetzen. So konzentriert sich die Kraft nicht nur auf einen Zahn und den Shim muss man erst mal zum Kamm ausfeilen. Zwar wäre die Schelle nach dem allerersten Klick noch nicht ganz zu, aber wer hat schon so riesige Handgelenke? Oder würde das andere Sicherheitslöcher reißen? Was ist mit einer falschen Nut, um den Shim aufzufangen (z.B. letztes Foto der Bonowi Trilock)?

Würde mich freuen, wenn es trotz langer Pause doch noch zu einem Erfolg kommt und ich wäre auch nicht abgeneigt, Besitzer eines schmucken Holzkästchens zu werden Embarassed

LG
private_lock
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