MAGNUS
Anmeldungsdatum: 25.04.2004 Beiträge: 502 Wohnort: Nürnberg
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Verfasst am: So Sep 19, 2004 4:08 pm Titel: Kidnapping |
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Um auf die neulich begonnene "Umfrage" zurückzukommen, erlaube ich mir die Kritik, sie sei zu einschränkend und damit für mich nicht beantwortbar:
"Sollte eine gefesselte Parson sich gegen die Fesseln zur Wehr setzen?
- Auf jeden Fall !
- Nein, sie sollte sich der Situation ergeben.
- Das wird von Session zu Session vorher vereinbart."
Realitätsnah wäre es, wenn sich der zu Fesselnde wehrt, bevor die Schellen zuschnappen. Ein gravierendes Problem liegt darin begründet, daß der zu Fesselnde nicht körperlich dem Fesselnden überlegen sein darf und selbst wenn diese grundsätzliche Forderung erfüllt ist, bleibt das Verletzungsrisiko, welches stets von Handgreiflichkeiten, gar von einem Kampfe ausgeht, noch dazu, wenn man sich die Zähne der geöffneten Handschellen vor Augen führt.
Die Problematik mündet in die allgemeine Schwierigkeit des möglichst realistischen Rollenspieles. Nicht immer hatte ich das Glück, auf einen Schergen zurückgreifen zu können, mit dessen Hilfe der in die Opferrolle Schlüpfende realitätsnah überwältigt werden konnte. Doch selbst mit physischer Überlegenheit bleibt die Gefangennahme ein Spiel, denn auch mit Knebel und Handschellen kann der Delinquent sich in der Öffentlichkeit dermaßen sträuben, daß die Lust am Spiele sehr schnell schwindet, gerade wenn es um den Augenblick geht, in den Kofferraum gesperrt zu werden.
Ein weiteres Problem beim "Wehren" ist darin zu sehen, mit welchen Mitteln das Wehren zu verhindern sei. Leider ist dabei schnell die Grenze zu einer Gewaltanwendung überschritten, der Übergang ist fließend.
Manchmal helfen dann die mittelalterlichen Methoden, erst einmal in aller Ruhe die Folterinstrumente anzulegen. Regt sich dann immer noch Widerstand, kann man ja allmählich beginnen, die Schrauben anzuziehen...
Übrigens, um nicht (wieder einmal?) mißverstanden zu werden: Bislang beklagte sich während der hundert "Sessions", die es durchzuführen galt, noch niemand über überzogene Härte, indes schon oft wegen unrealistischer Laschheit.
Wie man leicht erkennen kann, hat es der Fesselmeister bei seiner Gratwanderung schwer, auf der einen Seite das realitätsnahe Wehren des Opfers ohne Gewaltanwendung zu unterbinden, zum anderen das oftmals geforderte strikte Durchführen des Rollenspiels, gerade bei Kidnapping-Aktionen aufrecht zu halten!
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"Wer sich nicht wehrt,
der lebt verkehrt!" (Sprichwort) |
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