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b-shop
Anmeldungsdatum: 03.08.2008 Beiträge: 53 Wohnort: 1120Wien
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Verfasst am: Di Aug 19, 2008 4:21 pm Titel: |
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Zitat: | Halt jemand aus unserer Kreativabteilung schon mal den Versuch gemacht eine CLEJUSO 13 oder 15 mit einer Belastung auf dem Bügel zu öffnen? |
Ich! (Wenngleich nicht Mitglied der Kreativabteilung...)
Ergebnis:
Es gibt keine Belastung (innerhalb des elastischen Verformungsbereiches) die geeignet wäre, die Schließfunktion des Rastenschiebers zu beeinträchtigen. Bei Betrachtung des Schlosses ist dies auch logisch nachvollziehbar:
Eine Kraft, die quer zur Drehebene des Bügels verläuft (also in der Achse der Arme), kann letztlich nur ein Drehmoment auf die Bügelachse bewirken. Selbst bei einer Last von 600N kommt dabei der Bügel nicht soweit aus der Sollposition, dass er am Rand des Gehäuses aufliegt. Wenn ich nun versuche, die Last soweit zu steigern, dass dies passiert (konnte ich nicht mehr messen, muss aber > 1000N gewesen sein), lässt sich das Schloss immer noch problemlos sperren und vor allem lösen, weil die Achse des Schiebers quer zur Bügelachse liegt, also keine Komponente der Biegekraft die Beweglichkeit des Schiebers hindert.
Hab' ich mich verständlich ausgedrückt?
Ihr kennt mich ja alle nicht, deshalb darf ich hier versichern, dass mir das bereits erwähnte Anliegen der "Wiederverwendbarkeit von Opfern" nicht nur aus praktischen Überlegungen wichtig ist, sondern ich vielmehr auf die Sicherheit (i.S.v. safety) allergrößten Wert lege. So fehlt bei keiner Session ein Messer, das jedes verwendete Seil mühelos trennt, auch ein Bolzenschneider, der 6mm Ketten (naja, nicht ganz so mühelos, aber dennoch zuversichtlich) zerschneiden kann, ist stets in Reichweite. Gebraucht habe ich diese Utensilien allerdings noch nie. Was schon vorgekommen ist, dass ich im Einvernehmen mit dem "Model", oder aber auch aus eigener Anschauung, sog. "Machbarkeitsstudien" abgebrochen oder auch ganz unterlassen habe, weil eben sicherheitstechnische Bedenken entgegenstanden. Immer - und sei es auch noch so verlockend - bevor das ultimative "Klick" den Weg zurück versperrt, atmen wir beide noch einmal durch und fragen uns, was im Falle eines Kollapses schlimmstenfalls passieren könnte. Finden wir nicht sofort einen plausiblen und auch machbaren Ausweg, wird abgebrochen und neu "behirnt". Diese Methode hat sich über viele Jahre bewährt und - wahrscheinlich - auch schon so manchen "Unfall" verhindert.
Beispielsweise hat sich bei einem solchen Test herausgestellt, dass sich auch solide wirkende Vorhangschlösser zum Sichern hängender Personen als gänzlich ungeeignet erweisen. Zug auf dem Schließbügel zerstört so ein Schloss schon bei Kräften deutlich unter 800N und das bei statischer Last! Ein Schäkel aus dem Seglerbedarf hingegen verformt sich bei Kräften über 10.000N!
Ich empfand es dennoch nicht als Angriff gegen mich, auf solche Sicherheitsbedenken hinzuweisen. Immerhin lesen ja wahrscheinlich auch viele unbekannte Gäste hier, die möglicherweise mit mangelnder Erfahrung an die Sache herangehen und sich von Fotos inspirieren lassen, denen man den Sicherheitsgedanken nicht auf Anhieb ansieht. |
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Klaus
Anmeldungsdatum: 30.06.2004 Beiträge: 968 Wohnort: alte Vulkanschlote in der Nähe
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Verfasst am: Do Aug 21, 2008 4:00 pm Titel: |
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b-shop hat folgendes geschrieben: |
Ich empfand es dennoch nicht als Angriff gegen mich, auf solche Sicherheitsbedenken hinzuweisen. Immerhin lesen ja wahrscheinlich auch viele unbekannte Gäste hier, die möglicherweise mit mangelnder Erfahrung an die Sache herangehen und sich von Fotos inspirieren lassen, denen man den Sicherheitsgedanken nicht auf Anhieb ansieht. |
Hallo,
Auf den Fotos bindet man den Leuten ja nicht auf die Nase, welche Sicherheitsvorkehrungen man getroffen hat, das mindert ja die oft erwuenschte Inspiration beim Betrachter. Man kann wirklich davon ausgehen, dass es viel mehr Mitleser als Schreiber in Foren gibt, auch hier. Und selbst wenn man nur Neuling ist, und versucht, verantwortungsvoll zu handeln (macht nicht jeder), dann fehlt halt doch erstmal ein Erfahrungsschatz. Schwaechelnder Kreislauf ist gar nicht mal so selten. Und Experten haben dann keine Hemmung, auch die teuren und guten Seile zu zerschneiden, weil es dann schnell zu gehen hat.
Gruss
Klaus |
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