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handschellenforum.de Das Forum rund um Handschellen
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unimuc
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 4298 Wohnort: München
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Verfasst am: Mi Sep 05, 2007 9:56 am Titel: |
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Hi,
mike.muc hat folgendes geschrieben: | Gibt's was neues in dieser Sache? |
Ich habe mit dem Amtsgericht in Doebeln telefoniert und wurde dort an das Handelsregister in Leipzig verweisen, von dort bin ich zum Staatsarchiv Leipzig gekommen in dem sich direkt zugreifbar findet:
Zitat: |
Datierung: 1937 - 1969
Geschichte: Der VEB Döbelner Beschläge- und Metallwerk entstand im Jahr 1956 aus der Zusammenlegung der folgenden Betriebe: VEB Metall- und Kunststoffbeschläge Döbeln als Werk I (Vorgänger Metallwarenfabrik Gebr. Tümmler, Döbeln); VEB Metallbau Döbeln als Werk II (Vorgänger Blechlackierwarenfabrik Großfuß); VEB Metallwarenfabrik Döbeln als Werk III (Vorgänger Metallwarenfabrik H. W. Schmidt). Im Jahr 1958 wurde der VEB Eisengießerei und Metallwerk Döbeln als Werk IV eingegliedert. Die Firmenbezeichnung wurde in VEB Döbelner Beschläge und Metallwerke geändert. Mit der Eingliederung des VEB Silberwaren- und Besteckfabrik Döbeln kam im Jahr 1965 eine weitere Firma hinzu. Am 10. Juli 1968 erfolgte die Umbildung zum VEB Kombinat Schlösser und Beschläge Döbeln. Die Firma produzierte und vertrieb vor allem Autobeschläge, Baubeschläge, Möbelbeschläge und Schlösser.
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Zu diesem Betrieb haben die da "nicht sehr viel" (so die telefonische formulierung), naemlich nur 20 laufende Meter Akten, u.a. zu "Bilanzen.- Grundstücke.- Leitung und Planung.- Betriebsprüfungen.- Personal.- Forschung und Entwicklung.- Produktion.- Messe.- Absatz."
Einsicht in diese Akten ist vor Ort in Leipzig moeglich (man sollte sie aber vorab anfordern damit man nicht lange warten muss), wenn ich sehr konkret und ganz lieb schriftlich anfrage waere es auch denkbar, dass eine "einfache Information" wie der Name von Geschaeftsfuehrern fuer mich rausgesucht wird.
Jetzt waere erstmal die Frage an Enris: klingt das nach dem richtigen Betrieb? Aber nachdem nahezu alles andere in den eingegliedert wurde, muss er wohl?
Unimuc |
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666cuffs
Anmeldungsdatum: 25.04.2004 Beiträge: 93 Wohnort: Dortmund
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Verfasst am: Do Sep 06, 2007 8:37 pm Titel: |
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Witzig, just heute bin ich auch auf die Bezeichnung Doblina gestoßen und prompt ist es hier schon Thema.
Spitze! Stellt sich nur die Frage, ob es hier in unseren Reihen einen Neuzeithistoriker gibt? Denn, wenn ich mich auch nur mit mittelalterlichen Archivgut auskenne, 20 laufende Meter schaut sich kein Laie mal so in seiner Freizeit durch. Gibt es Hoffnung? Sollte das Forum mal einen Forschungsantrag zu Handschellen bei der Deutschen Forschungs Gemeinschaft stellen?
Liebe Grüße Martin |
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Enris
Anmeldungsdatum: 31.08.2004 Beiträge: 6413 Wohnort: SWP
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Verfasst am: Fr Sep 07, 2007 7:58 am Titel: |
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Hallo auch,
mike.muc hat folgendes geschrieben: | Gibt's was neues in dieser Sache? |
Nee, leider habe ich es bisher verpeilt, im Museum anzurufen .
unimuc hat folgendes geschrieben: | Zu diesem Betrieb haben die da "nicht sehr viel" (so die telefonische formulierung), naemlich nur 20 laufende Meter Akten, u.a. zu "Bilanzen.- Grundstücke.- Leitung und Planung.- Betriebsprüfungen.- Personal.- Forschung und Entwicklung.- Produktion.- Messe.- Absatz." |
Hochinteressant, aber:
666cuffs hat folgendes geschrieben: | 20 laufende Meter schaut sich kein Laie mal so in seiner Freizeit durch. |
Exakt (so viel Literatur sichtet man ja noch nicht mal für eine Abschlussarbeit). Wenn es denn wenigstens in der Nähe wäre .
Bisher haben wir zwei Legenden: Die Handschellen wurden in Bautzen hergestellt und sie wurden in Döbeln hergestellt. Mal sehen, wie ich da weiterkomme.
666cuffs hat folgendes geschrieben: | Sollte das Forum mal einen Forschungsantrag zu Handschellen bei der Deutschen Forschungs Gemeinschaft stellen? |
Hm, das würde doch sicher etwas kosten, Forschung ist leider nicht umsonst.
Viel Vergnügen
Enris |
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unknown42
Anmeldungsdatum: 02.04.2005 Beiträge: 3095 Wohnort: Chemnitz
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Verfasst am: Fr Sep 07, 2007 1:14 pm Titel: |
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Enris hat folgendes geschrieben: |
666cuffs hat folgendes geschrieben: | Sollte das Forum mal einen Forschungsantrag zu Handschellen bei der Deutschen Forschungs Gemeinschaft stellen? |
Hm, das würde doch sicher etwas kosten, Forschung ist leider nicht umsonst.
Viel Vergnügen
Enris |
Ganz im Gegenteil!!! Die DFG ist die behördenähnlich Institution, die, nach dem man hinreichend komplexe, komplizierte, verworrene und alle wichtigen Details offenlassende Anträge eingereicht hat, dann tatsächliche Gelder bewilligt und auszahlt. Oder ein Auto zur Nutzung stellt. Oder beides. Oder den Antrag ablehnt, in den man Wochen seines Lebens investiert hatte.
Aber im Prinzip eine mögliche Finanzierungsquelle, um z. b. seinen Doktor-Diplom-Schelleologen zu machen. Oder gar einen Sonder-Forschungs-Bereich ins Leben zu rufen:
DFG-SFB 42/0815 "Metallhaltige Restriktionsmittel der Gegenwart und Antike"
Also wie jetzt, Antrag schreiben ???
Viele Grüße
unknown42 _________________ _____________
..wie jetzt? |
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Andy58
Anmeldungsdatum: 23.07.2006 Beiträge: 3626 Wohnort: München
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Verfasst am: Fr Sep 07, 2007 1:37 pm Titel: |
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Hallo,
nein, ich werde keinen solchen Antrag für die kulturhistorische Forschung stellen
So, wie ein nicht unbeträchtlicher Teil der deutschen Bevölkerung geradezu Hautausschlag bekommt, wenn z.B. der Begriff "Logarithmus" fällt, ist es bei mir bei den Begriffen "Formular", "Akten" usw. wenn sie im direkten Zusammenhang mit Behörden stehen Mir reicht schon die Steuererklärung, selbst wenn der Steuerberater fast alles übernimmt...
Mit anderen Worten: ich habe leider keine Zeit und auch keine Erfahrung im Umgang mit so einer Behörde, auch wenn das Thema selbst sehr interessant ist. _________________ Gruß
Andy
Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur |
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unimuc
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 4298 Wohnort: München
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Verfasst am: Fr Sep 07, 2007 6:22 pm Titel: |
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Hallo,
jetzt lasst doch die Akten mal im Dorf. "Niemand hat die Absicht, eine Mauer Akten zu sichten" Also zumindestens ist der Plan ja nicht, auf Basis dieser Akten herauszufinden was damals wirklich gemacht wurde, sondern nur irgendwelche Namen von Leuten zu finden, denen man dann auf den Wecker gehen kann. Die sollten sich mit 3-4 Wochen intensiver Recherchearbeit im Archiv dort problemlos finden lassen. Wer wohnt denn da in der Gegend....
Also: einen sehr geringen Teil der Akten haben die wohl auch schon ein wenig indiziert. Ich werde da mal die schriftliche Anfrage starten ob die irgendwas zu Geschaeftsfuehrern oder aehnlichem da raussuchen koennen (ausgeschlossen haben die das nicht sowas zu machen wenn man lieb fragt), oder zumindestens die Akten aus denen sowas hervorgehen koennte. Und dann schauen wir mal was da rauskommt.
Was mich allerdings noch wundert: die haben offenbar nur Daten bis 1969 - existierte die Firma nur so lange, oder haben die nur nicht mehr Akten? Wenn die Firma nur so lange existierte, kann sie wohl nicht das Model 3 gebaut haben? Da muss ich evtl. doch nochmal beim Handelsregister in Leipzig anfragen...
Unimuc |
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roland-k
Anmeldungsdatum: 04.01.2010 Beiträge: 2
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Verfasst am: Sa März 24, 2012 1:17 pm Titel: Re: Nachtrag |
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freak hat folgendes geschrieben: | Die Städte in Ostsachsen haben meist auch einen zweiten Namen in sorbischer Sprache, die keine Umlaute kennt.
Und auch sonst heisst dort Bautzen einfach Buddesin...
Das wird bis heute gepflegt und dort ist mancherorts einfach alles zweisprachig.
Ich denke mal, doblina könnte in sorbisch : "aus Döbeln" heissen...
Ist ne Vermutung von mir!
Belehrt mich bitte, wenn ich daneben liege!
Freak. |
Ein wenig schmunzeln muss. Also nur weil Döbeln in Sachsen und damit im Osten von Deutschland liegt ist hier noch lange kein Ostsachsen, wo irgendjemand auch nur ansatzweise sorbisch spricht.
Mit euren Vermutungen habt ihr schon Recht. Doblina heisst aber Döbeln. In den ersten urkundlichen Erwähnungen wurde die Stadt oder der Anfang davon entsprechend bezeichnet und in der Neuzeit dies als Markenname genutzt, wie eben bei vielen Schlössern, nicht nur für Briefkästen sondern auch für Zündschlösser von Autos usw. |
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