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Hat bei mir schon früh begonnen

 
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Hajo



Anmeldungsdatum: 24.07.2007
Beiträge: 22
Wohnort: Hamburg

BeitragVerfasst am: So Jul 29, 2007 9:24 am    Titel: Hat bei mir schon früh begonnen Antworten mit Zitat

Meine Auseinandersetzungen mit dem Thema Fesselungen haben schon sehr früh begonnen. Es gibt eine Episode aus dem Kindergarten, wo ich mal zur Disziplinierung an einen Stuhl oder eine Bank gebunden wurde, was in dem Kindergarten damals ziemlich üblich war. Ich kann mich nicht mehr richtig genau daran erinnern, aber es hatte mich auf jeden Fall so inspiriert, dass ich das mit dem Fesseln an anderen Kindern und auch an mir selbst ausprobieren musste. Ich hatte bereits in der Grundschule Techniken der Selbstfesselungen entwickelt, die ich zeitweise fast täglich praktizierte. Es blieb natürlich nicht aus, dass ich auch mal von meinen Eltern dabei erwischt wurde. Die buchten das - neben zahlreichen anderen sogenannten Verhaltensauffälligkeiten - damit ab, dass sie nunmal ein sehr mehrwürdiges Kind hatten (Ich habe, was ich heute weiss, was aber damals niemand wusste, das Asperger Syndrom). Aber es ist bis heute eine Thema, auf das sie manchmal anspielen, in der Art, dass sich "solche Sachen" glücklicher Weise gelegt hätten (wenn die wüssten ...). Später, so mit 13, 14, 15 Jahren etwa, entdeckte ich meinen Cousin als "Opfer" meiner Experimente. Aber auch das wurde irgendwann zu heikel und ging dann nicht mehr. Für ihn hatte ich sogar extra Handschellen gebastelt, aber er wusste das so gar nicht zu würdigen.

Ansonsten ist meine Kindheit und Jugendzeit eher von verpassten Chancen geprägt. Z.B. auf einem Pfadfinderlager, wo ich mich bei einem entsprechenden Spiel extra habe fangen lassen und dann doch nicht gefesselt wurde; derlei Begebenheiten gab es einige. Als Jugendlicher war ich richtig neidisch auf einen Nachbarjungen, dem von seiner Mutter die Hände auf den Rücken gebunden wurden, weil er zu zappelig war. Naja; es blieb jedenfalls bei Selbstfesselungen, was mit der Zeit nur bedingt befriedigend war. Irgendwann, etwa ab Mitte 20 habe ich mich getraut, damit etwas offensiver umzugehen und meinen Freund mit dem Anliegen zu konfrontieren, gerne auch mal gefesselt zu werden. Weil er mit Seilen so ungeschickt war, hatte ich mir in dieser Zeit meine "Spielhandschellen" sozusagen zugelegt. Mein Partner konnte aber dennoch nur sehr wenig damit anfangen. Bislang hatte ich ein paar wenige Kontakte mit Männern, die auch Fesselungen mögen, wo das wirklich gestimmt hat. Mein Hauptproblem scheint dabei zu sein, dass es mir tatsächlich nur um das Fesseln geht - es scheint nur wenige Schwule zu geben, die das nachvollziehen können. Da war die Verhaftung vor ein paar Jahren schon ein echtes "Highlight", wenn auch die Zeit in Handschellen viel zu kurz war.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nach wie vor ein schönes rauhes Hanfseil allem anderen vorziehen würde. Dennoch kann ich dem Klang von Handschellen, die sich einem um das Handgelenk schliessen, und dem Gefühl des Metalls auch sehr viel abgewinnen. Nicht zuletzt hat auch die Polizei ihren Beitrag geleistet, mich auf den Geschmack zu bringen. So viel mal. Wen es interessiert: Ich habe einen Roman geschrieben, in dem ich u.a. auch meine Fesselungserfahrungen verarbeitet habe; der ist hier zu lesen: http://www.nickstories.de/stories/hajo/Jan_oder_anders_anders.html

Hajo
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Enris



Anmeldungsdatum: 31.08.2004
Beiträge: 6413
Wohnort: SWP

BeitragVerfasst am: So Jul 29, 2007 11:20 am    Titel: Re: Hat bei mir schon früh begonnen Antworten mit Zitat

Hallo Hajo,

eine sehr interessante Darstellung. Bei vielen Fesselbegeisterten fängt es sehr früh an. Aber ich denke, nur wenige erinnern sich an diese ganz frühen Episoden im Kindesalter.

Hajo hat folgendes geschrieben:
Es blieb natürlich nicht aus, dass ich auch mal von meinen Eltern dabei erwischt wurde. Die buchten das - neben zahlreichen anderen sogenannten Verhaltensauffälligkeiten - damit ab, dass sie nunmal ein sehr mehrwürdiges Kind hatten (Ich habe, was ich heute weiss, was aber damals niemand wusste, das Asperger Syndrom).

Das musste ich zunächst googeln; erstaunlich. Das wurde bei wohl - wie bei anderen - recht spät erkannt.

Meinst du, deine Eltern hätten etwas gegen das Fesseln unternehmen können? Ich hätte es dann wohl "heimlich" weitergemacht.

Hajo hat folgendes geschrieben:
Aber es ist bis heute eine Thema, auf das sie manchmal anspielen, in der Art, dass sich "solche Sachen" glücklicher Weise gelegt hätten (wenn die wüssten ...).

Man kann es ihnen schwer verdenken, lieber nicht zuuu genau hinzusehen. Vermutlich sind sie froh, dass die typischen "Verhaltensauffälligkeiten" nicht mehr so "auffällig" sind. Nicht selten wird ja Eltern von Kindern mit dem Asperger Syndrom vorgeworfen, dass sie sich nicht richtig um die Erziehung kümmern würden. Also entlastet das deine Eltern, wenn du nicht mehr so "auffällig" bist Wink.

Hajo hat folgendes geschrieben:
Bislang hatte ich ein paar wenige Kontakte mit Männern, die auch Fesselungen mögen, wo das wirklich gestimmt hat. Mein Hauptproblem scheint dabei zu sein, dass es mir tatsächlich nur um das Fesseln geht - es scheint nur wenige Schwule zu geben, die das nachvollziehen können.

Aha. Meinst du, für viele ist das Fesseln nur Beiwerk für andere Spiele? Und dir geht es eben nicht um das weitere, das nach dem Fesseln kommen könnte? In meiner "Sturm- und Drangzeit" hatte ich das Vergnügen, nette Leute kennen zu lernen, denen ich klar machen konnte, dass ich "nur" gefesselt werden und sein wollte. Und die haben das auch so weit verstanden. Eine weitere Beziehung wäre aber auch an meiner Ausrichtung gescheitert.

Hajo hat folgendes geschrieben:
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nach wie vor ein schönes rauhes Hanfseil allem anderen vorziehen würde. Dennoch kann ich dem Klang von Handschellen, die sich einem um das Handgelenk schliessen, und dem Gefühl des Metalls auch sehr viel abgewinnen.

Tatsächlich: mit verschiedenen Sachen ist man halt verschieden gefesselt. Ich mag nicht nur Handschellen und kann kein Material als besonderen Favoriten benennen. Aber das "feste" Gefühl mit Seilen ist schon schön Very Happy.

Hajo hat folgendes geschrieben:
Nicht zuletzt hat auch die Polizei ihren Beitrag geleistet, mich auf den Geschmack zu bringen.

Smile andere würden das wohl eher als abschreckend oder ernüchternd erleben. Du hingegen hast wohl das Beste daraus gemacht und es offenbar genossen Wink.

Viel Vergnügen
Enris
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Hajo



Anmeldungsdatum: 24.07.2007
Beiträge: 22
Wohnort: Hamburg

BeitragVerfasst am: So Jul 29, 2007 9:39 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das wurde bei wohl - wie bei anderen - recht spät erkannt.

Ja, ich war Anfang 30.

Zitat:
Meinst du, für viele ist das Fesseln nur Beiwerk für andere Spiele?

Das ist zumindest im Grossen und Ganzen meine Erfahrung; die Ausnahmen waren eher rar.

Zitat:
Und dir geht es eben nicht um das weitere, das nach dem Fesseln kommen könnte?

Ja, genau. Für mich gibt es da schon auch unterschiedliche Aspekte. Zum einen fühlt es sich gut an, längere Zeit in der Bewegung einegschränkt zu sein. Dann finde ich, ist es überhaupt spannende Art und Weise, sich mit Körpern zu beschäftigen. Nicht zuletzt spielt das Material auch eine grosse Rolle, wie es sich anfühlt, riecht etc, Das hat schon auch eine erotische Dimension, ist aber für mich was ganz anderes, als der "gewöhnliche" Sex. Ich muss auch zugeben, dass mich letzteres überhaupt nur wenig interessiert.

Zitat:
Du hingegen hast wohl das Beste daraus gemacht und es offenbar genossen

Naja, es hatte ansonsten keine weiteren Konsequenzen für mich; daher war ich dabei nicht so besorgt.

Zitat:
Viel Vergnügen

Danke. Auch wenn es nicht zum Thema passt, möchte ich doch sagen, dass ich das Forum hier sehr nett finde. Eigentlich bin ich eher zufällig hier hergeraten, weil ich vor einiger Zeit den Entschluss gefasst hatte, mir (endlich mal) verünftiges Fesselwerkzeug zuzulegen. Daher hatte ich angefangen, mich via Internet weiterzubilden (wobei mir Enris Website eine grosse Hilfe war), und habe dabei das Forum hier gefunden. Es ist für mich ein "Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen"-Erlebnis.

Hajo
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Jester



Anmeldungsdatum: 02.05.2004
Beiträge: 116

BeitragVerfasst am: So Jul 29, 2007 10:07 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Hajo,

Hajo hat folgendes geschrieben:
Zum einen fühlt es sich gut an, längere Zeit in der Bewegung einegschränkt zu sein. Dann finde ich, ist es überhaupt spannende Art und Weise, sich mit Körpern zu beschäftigen. Nicht zuletzt spielt das Material auch eine grosse Rolle, wie es sich anfühlt, riecht etc, Das hat schon auch eine erotische Dimension, ist aber für mich was ganz anderes, als der "gewöhnliche" Sex. Ich muss auch zugeben, dass mich letzteres überhaupt nur wenig interessiert.


zu dem Thema, gerade zum meditativen/therapeutischen Aspekt habe ich gerade etwas geschrieben - das ist was, was durchaus häufiger vorkommt meiner Erfahrung nach.

Grüße
Jester
_________________
Besser ein geistreicher Narr als ein närrischer Geist
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unknown42



Anmeldungsdatum: 02.04.2005
Beiträge: 3095
Wohnort: Chemnitz

BeitragVerfasst am: Fr Aug 03, 2007 6:48 am    Titel: Antworten mit Zitat

Jester hat folgendes geschrieben:


zu dem Thema, gerade zum meditativen/therapeutischen Aspekt habe ich gerade etwas geschrieben - das ist was, was durchaus häufiger vorkommt meiner Erfahrung nach.

Grüße
Jester


Hallo und nach-oben-schieb!

Ja, also mein Prädikat zu dem, was Jester geschrieben hat:

Lesen!

Ist zwar hier in dieser Stelle etwas o/t, aber der Jester-blog ist richtig gut Laughing Razz

viele Grüße
unknown42
_________________
_____________
..wie jetzt?
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Enris



Anmeldungsdatum: 31.08.2004
Beiträge: 6413
Wohnort: SWP

BeitragVerfasst am: Sa Aug 04, 2007 3:08 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo auch,

Jester hat folgendes geschrieben:
zu dem Thema, gerade zum meditativen/therapeutischen Aspekt habe ich gerade etwas geschrieben - das ist was, was durchaus häufiger vorkommt meiner Erfahrung nach.

Respekt, so schön, treffend und kurz könnte ich das wohl nicht beschreiben. Super (auch die anderen Einträge Wink)!

Viel Vergnügen
Enris
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