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Double-Lock

 
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EdelStahl



Anmeldungsdatum: 25.03.2006
Beiträge: 245
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mi Mai 24, 2006 9:11 pm    Titel: Double-Lock Antworten mit Zitat

Hallo,

meine kleine aber feine Sammlung enthält nun schon (ohne Darbys) 15 Stück Handschellen von ca. 1950 bis heute. Ausser bei zwei meiner Clejusos und Hagge´s "Schutzmarke Deutsche Polizei" sowie "Western-Handschellen" ist der (sofern vorhanden) Double-Lock nur mit Schlüssel zu bedienen (Sperren wie bei den alten Clejusos oder der "DDR" oder eben "Slot-Pin" oder "Push-Pin").

Auf den "einschlägigen" Seiten (Enris, Atame etc.) finden sich auch nicht gerade viele Hersteller und Modelle, bei denen der Double-Lock einfach per Knopfdruck/Hebel aktiviert wird. Ich finde es ziemlch fummelig, mit einem "Pin" mit nicht einmal 1mm Durchmesser irgendetwas betätigen zu müssen - bei Dunkelheit, während sich der Gefangene noch wehrt etc.

Warum ist eigentlich diese doch durchaus wichtige Sicherung (gegen Engerstellen und gegen Shimming) bei fast allen aktuellen und früheren Handschellen so "fummelig"? Hagge/Lips, Clejuso und Rivolier sind m.W. einzigen "grossen" Hersteller, die eine Verriegelung "per Knopfdruck" (oder Hagge/Lips: Hebel umlegen) ermöglichen.

Sieht man sich die Modelle mit "Slot-Pin" an, so würde z.B. in manchen Fällen schon ein durchgestecktes Stück Draht (zum "U" gebogen) reichen, um eine Betätigung der Verriegelung ohne Schlüssel zu ermöglichen, die "Push-Pin"-Technik hat ja Clejuso quasi "vergrössert", so dass der Mechanismus mit dem Finger(nagel) aktiviert werden kann.

Warum also "Double-Lock" so umständlich? Wird er in manchen Ländern nicht oder nur selten verwendet, oder haben die Hersteller schlichtweg keine Fantasie, das ergonomisch einfacher zu lösen?

Gruß

EdelStahl
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mike.muc



Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 1929
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Do Mai 25, 2006 12:02 am    Titel: Re: Double-Lock Antworten mit Zitat

EdelStahl hat folgendes geschrieben:
Warum ist eigentlich diese doch durchaus wichtige Sicherung (gegen Engerstellen und gegen Shimming) bei fast allen aktuellen und früheren Handschellen so "fummelig"? Hagge/Lips, Clejuso und Rivolier sind m.W. einzigen "grossen" Hersteller, die eine Verriegelung "per Knopfdruck" (oder Hagge/Lips: Hebel umlegen) ermöglichen.

Ich habe hier eine - allerdings schon vor längerem erworbene - Hiatt 2020 (?), bei der das Double-Lock auch per Knopfdruck aktiviert wird.
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EdelStahl



Anmeldungsdatum: 25.03.2006
Beiträge: 245
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Do Mai 25, 2006 6:40 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

stimmt, die HIATTS 2020 hat einen "Knopf" zur Verriegelung. Die restlichen Standadmodelle von HIATTS haben jedoch wie üblich ´nen "Push-Pin"

Was meinen eigentlich die Selbstfessler dazu? Für Eigenanwendungen dürfte doch ein Knopf oder dergl. auch wesentlich günstiger sein als Slot- oder Push-Pin, oder?

Gruß

EdelStahl
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Enris



Anmeldungsdatum: 31.08.2004
Beiträge: 6413
Wohnort: SWP

BeitragVerfasst am: Do Mai 25, 2006 7:41 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo auch,

EdelStahl hat folgendes geschrieben:
Für Eigenanwendungen dürfte doch ein Knopf oder dergl. auch wesentlich günstiger sein als Slot- oder Push-Pin, oder?

Durchaus, aber bei einer Pin-Sicherung ist es gewiss, den Schlüssel auch tatsächlich in Reichweite zu haben Razz.

Ansonsten ist es wohl Sache der Gewöhnung. Interessanter ist der Aspekt im Sicherheitsbereich, wenn sich jemand wehrt. Die Wahrscheinlichkeit mag groß sein, dass man auf die Sicherung verzichtet (auch bei kooperativen Gefangenen), wodurch ein Verletzungsrisiko besteht Confused.

Worin der Grund für diese Art der Sicherung liegt, könnte man spekulieren. Ich vermute, es liegt an der Denkweise, dass Handschellen nun mal so gebaut werden, wie sie gebaut werden. Und das wird (im Peerless-Stil) schon seit fast hundert Jahren so gemacht.

Was man bei Innovationsgeschichten überall auf der Welt erlebt: Wenn man die Leute in den F&E-Abteilungen rausschmeißt (oder zum Umdenken bringt), deren erste Reaktion auf neue Ideen immer die Killerphrase "haben wir noch nie gemacht" ist, kann man erstaunlich praktische und kundenorientierte Produkte entwickeln.

Viel Vergnügen
Enris
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mike.muc



Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 1929
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Do Mai 25, 2006 7:47 am    Titel: Antworten mit Zitat

EdelStahl hat folgendes geschrieben:
Was meinen eigentlich die Selbstfessler dazu? Für Eigenanwendungen dürfte doch ein Knopf oder dergl. auch wesentlich günstiger sein als Slot- oder Push-Pin, oder?

Sehe ich auch so. Blöd vor allem wenn man "ganz zum Schluss" noch einen Schlüssel braucht (für den Doublelock) und der doch eigentlich schon sorgfältig(!) an einem sicheren Platz gut verwahrt sein sollte. Ok, man könnte statt des Schlüssels einen einfachen Pin verwenden...

Für die DDR-Handschellen gibt es übrigens die Möglichkeit, einen "Double Lock Only" Pin herzustellen, mit dem die HS nicht geöffnet sondern nur der Double Lock gesetzt werden kann.
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unimuc



Anmeldungsdatum: 24.04.2004
Beiträge: 4298
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Do Mai 25, 2006 8:06 am    Titel: Re: Double-Lock Antworten mit Zitat

Hi,

EdelStahl hat folgendes geschrieben:
Warum ist eigentlich diese doch durchaus wichtige Sicherung (gegen Engerstellen und gegen Shimming) bei fast allen aktuellen und früheren Handschellen so "fummelig"? Hagge/Lips, Clejuso und Rivolier sind m.W. einzigen "grossen" Hersteller, die eine Verriegelung "per Knopfdruck" (oder Hagge/Lips: Hebel umlegen) ermöglichen.

Also mindestens Ralkem gehoert da noch gelistet, die haben das inzwischen auch sehr Clejuso-aehnlich, und eben die eine Hiatts, die ich aber in der Praxis noch nicht ansehen konnte, den Bildern nach sieht es so aus als sei der Knopf scharfkantig und besonders leicht versehentlich zu versenken.

An Gruenden warum das nicht so verbreitet ist kann ich mir vorstellen:
1) Was der Polizist nicht kennt, frisst er nicht Smile Wer jahrelang an S&W Slot oder Hiatts Pin gewoehnt ist, der ist neuem gegenueber erstmal skeptisch. Duerfte ja auch der Grund sein warum S&W jetzt auch Pin hat - um ein paar Hiatts-User zum Umsteigen zu bekommen...
2) per Knopf hat nicht nur Vorteile. Fuer Selbstfessler ist es natuerlich praktisch, erstens kann man den Schluessel vorher schon ganz wegpacken (gut, man kann sich auch einen nur-Lock-Schluessel anfertigen, hab ich schon versehentlich gemacht Embarassed) und zweitens geht es eben eher unfummelig, aber genau letzteres ist das Problem: der Lock kann so auch versehentlich aktiv werden. Und wesentlich bloeder als bei einem gefesselten Gefangenen den Slot oder Pin zu suchen ist es sicher, bei einem noch nicht gefesselten festzustellen, dass die eigenen Handschellen erstmal aufgesperrt werden muessen. Passiert mir bei der Ralkem Fesselkombi z.B. oefters beim losen Transport in einer Tasche oder so, bei einer Handschelle in einem guten Holster natuerlich nicht so leicht, aber bei einer etwas wilderen Festnahme koennte es schon auch versehentlich passieren.

In Deutschland scheint man da aber nicht so aengstlich zu sein, schliesslich hat das hier mit Clejuso Tradition, die "technische Richtlinie fuer Handfessel, nie lieferbar" jedenfalls schreibt sowas ebenfalls vor, soweit ich mich entsinne.

Unimuc
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mike.muc



Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 1929
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Do Mai 25, 2006 8:58 am    Titel: Re: Double-Lock Antworten mit Zitat

unimuc hat folgendes geschrieben:
... die eine Hiatts, die ich aber in der Praxis noch nicht ansehen konnte, den Bildern nach sieht es so aus als sei der Knopf scharfkantig und besonders leicht versehentlich zu versenken.

Also bei meinen 2020 ist der Knopf rund und "knubbelig" Wink
Er sitzt einigermassen fest (viel besser als bei Clejuso) aber bei relativ leichtem Druck löst er bereits aus.

Zitat:
An Gruenden warum das nicht so verbreitet ist ...
2) per Knopf hat nicht nur Vorteile. ... der Lock kann so auch versehentlich aktiv werden. Und wesentlich bloeder als bei einem gefesselten Gefangenen den Slot oder Pin zu suchen ist es sicher, bei einem noch nicht gefesselten festzustellen, dass die eigenen Handschellen erstmal aufgesperrt werden muessen.

Ja, das ist nachvollziehbar. Und in einer Festnahmesituation ist zunächst mal wichtig, die HS um die Hände zu kriegen. Double Lock ist zwar auch wichtig aber hat natürlich zweite Priorität.

Und egal wie fummelig das Double Locken per Pin ist: In dem Moment steckt der Festgenommene wenigstens schon mal drin in den HS Cool
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Klaus



Anmeldungsdatum: 30.06.2004
Beiträge: 968
Wohnort: alte Vulkanschlote in der Nähe

BeitragVerfasst am: Do Mai 25, 2006 11:02 am    Titel: Re: Double-Lock Antworten mit Zitat

EdelStahl hat folgendes geschrieben:
Warum also "Double-Lock" so umständlich? Wird er in manchen Ländern nicht oder nur selten verwendet, oder haben die Hersteller schlichtweg keine Fantasie, das ergonomisch einfacher zu lösen?
Wahrscheinlich eine Mischung aus all dem bislang Erwaehnten, also "hammer immer schon so gemacht", einfachste Konstruktion, mangelnde Ideen und Angst, Trivialpatente zu verletzen.

Vielleicht auch fehlende Konkurrenz, die ueber die Qualitaet laeuft, andere Prioritaeten wie bei der Clejuso 10x, und starre Vorgaben von Normungsgremien, die es nicht schaffen, den Satzteil "oder aequivalente Loesungen" zu Tastatur zu bringen und es auch so zu meinen. Der Markt wird ja von den Beschaffungsstellen gestaltet.

Das ist der Versuch, den Schlitz an einer Quickcuff oder Speedcuff zu optimieren:

Stift mit Knoepfen beiderseits versenkt im Plastikgriff angeordnet.
Nennt sich Cyclone und wird als die ultimative Verbesserung beworben.

Die Knoepfe gehen ein bisschen hakelig.

Gruss

Klaus
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EdelStahl



Anmeldungsdatum: 25.03.2006
Beiträge: 245
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Sa Mai 27, 2006 3:32 pm    Titel: Re: Double-Lock Antworten mit Zitat

Hallo,

unimuc hat folgendes geschrieben:

An Gruenden warum das nicht so verbreitet ist kann ich mir vorstellen:
1) Was der Polizist nicht kennt, frisst er nicht Smile Wer jahrelang an S&W Slot oder Hiatts Pin gewoehnt ist, der ist neuem gegenueber erstmal skeptisch. Duerfte ja auch der Grund sein warum S&W jetzt auch Pin hat - um ein paar Hiatts-User zum Umsteigen zu bekommen...



...oder man versucht, allgemein "die Anderen" nachzubauen. Immerhin ist "der Pin" weltweit sehr verbreitet - vom 10EUR Billig-Modell bis hin zu eben den HIATTS, ALCYON usw.

Zitat:

2) per Knopf hat nicht nur Vorteile.

der Lock kann so auch versehentlich aktiv werden. Und wesentlich bloeder als bei einem gefesselten Gefangenen den Slot oder Pin zu suchen ist es sicher, bei einem noch nicht gefesselten festzustellen, dass die eigenen Handschellen erstmal aufgesperrt werden muessen.


Hm, das könnte ein Problem sein, stimmt. Liesse sich aber einfach lösen, indem man den "Knopf" mit einer Art Kappe/Schieber verdeckt.

Den Gebrauch eines Schlüssels zum Verriegeln finde ich jedenfalls etwas "daneben". egal, ob man mit dem Schlüssel nun sperren muss (alte Clejuso, "DDR" usw.) oder irgendwelche anderen Mechanismen zwingend mit dem Schlüssel (Slot-/Push-PIN) betätigen muss.

ASP geht sogar soweit, dass der Double-Lock mittels Push-Pin UND Sperren betätigt werden kann.....


Gruß

EdelStahl
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