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Andy58
Anmeldungsdatum: 23.07.2006 Beiträge: 3626 Wohnort: München
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Verfasst am: Fr Sep 04, 2009 3:28 pm Titel: Wer weiß genauers über Klarlack für Holz? |
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Hallo,
ich habe schon mehrere Verianten aus dem Baumarkt ausprobiert, keine zeigte auch nur annähernd das Ergebnis, das ich mir vorstellte. Ein Klarlack drang ins Holz ein und hinterließ nach dem Trocknen den gleichen Eindruck wie vorher. Auch mehrere Lackiervorgänge änderten daran nichts. Die Oberfläche wurde nicht glatter und das Holz nahm auch noch genau so leicht Schmutz an wie vorher, auch Schleifen der Oberfläche zwischendurch und danach änderte nichts daran. Das Ergebnis zeigte stets die gleichen Eigenschaften wie das unbehandelte, rohe Holz (Fichte, Pappel).
Ein anderer Klarlack zeigte fast das gleiche Ergebnis, außer, daß danach die Oberfläche auch noch klebrig war, auch nach zwei Tagen Trocknungszeit. Noch ein anderer Klarlack verfärbte das Holz rosa-orange Zum Glück habe ich alles erst einmal an Probestücken ausprobiert.
Hat da jemand irgendwelche Tipps? Ich meine da die Klarlackschichten, wie man sie auf guten Möbeln sieht (es muß letzt nicht der berühmte Klavierlack sein, der in zahllosen Schichten entsteht). Oder funktioniert das nur bei Hartholz und ich kann das bei Fichte und sonstigem Weichholz vergessen? _________________ Gruß
Andy
Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur |
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Enris
Anmeldungsdatum: 31.08.2004 Beiträge: 6413 Wohnort: SWP
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Verfasst am: Fr Sep 04, 2009 3:47 pm Titel: Re: Wer weiß genauers über Klarlack für Holz? |
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Hallo Andy,
Andy58 hat folgendes geschrieben: | Hat da jemand irgendwelche Tipps? |
Irgendwelche? Damit kann ich dienen .
Im Ernst, du weißt, ich habe zwei linke Hände.
Meine Erfahrungen mit dem Schleifen und Lackieren von Holzböden:
Zuerst drei Mal abschleifen (grob, dann mittel, zuletzt fein). Reinigen (wg. Schleifstaub) und dann drei Mal lackieren (ein Speziallack, der kurz vor Verwendung erst mit einem Härter verrührt wird; pro Liter ca. 10-15 Euro das Ganze, hatte ich im Fach (nicht Bau-!) -markt allerdings in größeren Gebinden (10 oder 20 Liter ) gekauft).
Weichholz, ich dachte immer, das wird geölt oder so, weil es so sehr saugt, aber dahingehend habe ich eine hohle Weichholzbirne .
Vielleicht ist ja ein Tischler/Schreiner unter uns, der es genau weiß, wie das geht. Oder vielleicht hilft notfalls ein Heimwerkerforum .
Viele Grüße
Enris |
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Kassiopeia
Anmeldungsdatum: 22.06.2008 Beiträge: 201 Wohnort: Süd Niedersachsen
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Verfasst am: Fr Sep 04, 2009 5:04 pm Titel: Re: Wer weiß genauers über Klarlack für Holz? |
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Andy58 hat folgendes geschrieben: | Hat da jemand irgendwelche Tipps? |
Ja... ich habe in meiner Modelbauzeit, naja so 25 Jahre ist es her, sehr viel mit Spannlack gearbeitet. Balsa würde ich schon unter Weichholz einordnen. Der Trick bestand daraus, den Lack die ersten 3 Anstriche stark zu verdünnen. So nach 5 Stunden war er soweit getrocknet das er schleifbar war. Zu Verfärbungen ist es nicht gekommen, das Holz wurde aber gleich bleibend dunkler.
-kassiop |
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alexa-dark
Anmeldungsdatum: 02.03.2005 Beiträge: 19 Wohnort: freiburg
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Verfasst am: Fr Sep 04, 2009 9:30 pm Titel: |
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du musst das holz nach dem schleifen noch anfeuchten, dadurch stellen sich die fasern auf. die schleifst du dann nochmal ab. kannst das auch mit schleifvlies machen. das ist bei der rauhen seite von spülschwämmen auch drauf. sieht aus wie gekräuseltes haar.nach dem lackieren kannst du damit auch den lack abschleifen. niemals mit schleifpapier auf lackoberflächen!
warum überhaupt lackieren? kauf dir doch nur ein öl. z.b eines für küchenarbeitsplatten. oft lackieren ist sehr kompliziert da schon die erste schicht die poren zumacht und du danach nur noch die lackschicht lackierst. das geht nur sehr schwer. dazu brauchst du paste etc. und was zum einreiben. auch nicht zuviel lack auftragen.
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Der Beitrag war insgesamt vier Mal drin, ich habe drei gelöscht. Versuche möglichst nicht über die "zurück"-Taste des Browsers zum Thema zurückzukehren, sondern über die Links "zurück zum Thema" oder "zurück zum Forum".
Dankeschön und schönen Gruß, Enris |
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dancingcane
Anmeldungsdatum: 11.05.2007 Beiträge: 3456 Wohnort: ca. 65km vor den Toren Hamburgs
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Verfasst am: Sa Sep 05, 2009 2:09 pm Titel: |
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Die Idee ist doch wirklich klasse mit dem Ölen. Ich selbst habe vor Jahren mal Werbespiegel gesammelt. Die Rahmen habe ich z.T. mit Holzöl aufgefrischt. Sie sahen danach besser aus.
Vorteil bei dieser Möglichkeit ist das Luftblasen die man oft durch den Lack auf die Oberfläche bekommt das positive Gesamtbild dieser wieder schmählern.
Ich vermute das du die Oberflächenbehandlung für deine Kästen benötigst.
Wenn es nur ein Holzschutz sein soll (ohne Farbänderung in vielleicht grün oder pink ) reicht ddoch ölen. Meine Meinung. _________________ Geborener Hamburger, was sonst!!
Herr Doktor, ich bin pervers, ich sammel Handschellen!!
UT 11-18+19+23
1. Knastbus UT 2015 |
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Andy58
Anmeldungsdatum: 23.07.2006 Beiträge: 3626 Wohnort: München
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Verfasst am: Sa Sep 05, 2009 2:46 pm Titel: |
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Hallo,
für die Kästen ist das erstmal nicht, die Kästen sind Fertigware und haben eine Schutzlasur. Seltsamerweise bin ich bei einem Künstlerbedarf fündig geworden, alle anderen haben unpassende Maße oder fertigen erst ab größeren Stückzahlen. Ab 250 Stück hätte ich eine Quelle, die exakt nach Maß, incl. Inneneinrichtung nach Maß und mit Bedruckung (z.B. so eine Art Brandschriftbedruckung auf dem Deckel) zu einem günstigeren Stückpreis liefert, leider finden sich aber nicht genug Kunden, als daß sich das lohnen könnte...
Es geht mehr um meinen Schellchenschrank und auch das Display von der Boundcon. Die letzten Monate waren sehr feuchtes Wetter, etwa jeden zweiten Tag Abends Gewitter oder zumindest Regen. da zeigten sich erstmals leichte negative Veränderungen. Als Erstes wird der Schrank jetzt noch 20cm hohe Schrankfüße bekommen und etwas weiter von der Wand abstehen, das dürfte schon einmal das gröbste verbessern. In dem Schrank wird auch Silica-Gel mit Farbindikator verteilt, es gibt da Quellen, wo man relativ günstig heran kommt (800g für 17 Euro). Das Schöne daran ist, daß man das Silica-Gel im Backofen bei ca. 100-130¬C regenerieren und so immer wieder verwenden kann. Behälter für das Silica-Gel (am besten flache Blechdosen) muß man noch selber besorgen.
Das Boundcon-Präsentationsbrett hat aber schon leichte Verfärbungen (seltsamerweise nur auf einer Seite), ich hoffe, ich kann die noch abschleifen.
Ich hatte das bisher in den vergangenen Jahren noch nie erlebt, aber es war bisher auch noch nie so durchgehend permanent feuchtes Wetter. Daher mein Gedanke, mit Klarlack oder so das Holz besser zu schützen. _________________ Gruß
Andy
Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur |
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thf112
Anmeldungsdatum: 19.02.2007 Beiträge: 209 Wohnort: NRW
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Verfasst am: Sa Sep 05, 2009 8:14 pm Titel: |
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Ich bin mir nicht sicher, aber ein Bekannter hat meineserachtens mit Bootslack gute Erfolge erzielt.
Da wäre z.B.
http://www.biopin.de/bootslack.html |
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Der-Merlin
Anmeldungsdatum: 20.02.2009 Beiträge: 14 Wohnort: Augsburg
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Verfasst am: Fr Sep 11, 2009 8:42 am Titel: Bootslack |
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Hallo!
Ich gebe hier meinem Vorredner recht.
Aus dem Modellbau: besorg Dir Bootslack.
Schleife die Oberfläche gut an, dann etwas feucht machen, die dabei entstehende Rauhigkeit nochmals fein überschleifen.
dann mit verdünntem Bootslack "einlassen". Nach dem Trocknen mit 400er nochmals kurz überschleifen und dann am besten mit einer Rolle mit unverdünntem Bootslack fertig lackieren. Gibt praktisch keine Blasen, ist leicht anzuwenden. Denk dran:die Trocknungszeit von Bootslack weicht häufig stark von den Acryllacken ab! Nicht mit anderen Lackarten kombinieren! Wirft sonst Blasen! |
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handschellenchris
Anmeldungsdatum: 09.09.2006 Beiträge: 949
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Verfasst am: Fr Sep 11, 2009 2:21 pm Titel: |
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Ich wachse meine Sachen gerne - vom Kasten bis zum Rohrstock
Das Wachs kann man mit einem Tuch (bei Pinseln können Haare abgehen, daher mag ich sie nicht) auftragen - nach dem trocknen noch einmal polieren und alles ist fertig.
Ist von der Verarbeitung sehr ähnlich dem Öl - beides hat auch den Vorteil, dass es einzieht und dadurch die Feuchtigkeit nicht mehr einziehen kann.
Man bekommtt das Wachs in jedem Baumarkt in der Farbenabteilung (oder natürlich beim Farbenhändler). |
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Andy58
Anmeldungsdatum: 23.07.2006 Beiträge: 3626 Wohnort: München
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Verfasst am: Fr Sep 11, 2009 4:35 pm Titel: |
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Hallo,
Bootslack klingt sehr gut, der ist garantiert wasserfest (sogar seewasserbeständig). Mit dem Wachs kann ich ja vorher mal probieren, das kann ich mal kurz im Baumarkt besorgen und ausprobieren. Dann kommt das Probestück zusammen mit einem unbehandelten Vergleichsstück ein paar Tage auf die Terasse (unter Überdachung, direkter Regen erreicht das Holz also nicht.
Wenn das nicht gut genug ist, werde ich nach Bootslack gucken. Auf jeden Fall wird immer ein Probestück behandelt und getestet, auf keinen Fall behandle ich den Schrank, bevor das geklärt ist. Ich habe schon genug Überraschungen mit Anstrichen aller Art erlebt. _________________ Gruß
Andy
Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur |
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handschellenchris
Anmeldungsdatum: 09.09.2006 Beiträge: 949
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Verfasst am: Sa Sep 12, 2009 8:44 pm Titel: |
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Testen ist sicher das Vernünftigste - da kann man sich dann sicher sein bei den lokalen Bedingungen |
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Andy58
Anmeldungsdatum: 23.07.2006 Beiträge: 3626 Wohnort: München
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Verfasst am: Di März 30, 2010 7:43 pm Titel: |
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Hallo,
bald ist ja wieder die Boundcon und mein Klappdisplay für die Schellchen muß noch bearbeitet werden. Also habe ich diesen Bootslack Besorgt und an einem Probestück ausprobiert. Und diesmal verhält er sich so, wie ich das von einem Klarlack erwarte. Nach einmal Auftragen schon eine geschlossene Oberfläche, die etwas glänzt. Nach einem zweiten Anstrich glänzt die Oberfläche mehr und die Lackschicht hat auch eine gewisse Dicke. Nach dem Trocknen über einen Tag klebt auch nichts mehr an der Oberfläche, ich bin letzt endlich mit dem Ergebnis zufrieden.
Nun muß ich beim Display die grauen Flecken auf einer Hälfte wegschleifen oder die Platte durch eine neue ersetzen, anschließend wird das ganze Teil lackiert, dann sollte Feuchtigkeit dem Holz auch kaum noch etwas anhaben. Meinen Schellchenschrank werde ich dann auch lackieren. _________________ Gruß
Andy
Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur |
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Flinte
Anmeldungsdatum: 28.11.2014 Beiträge: 1 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: Fr Nov 28, 2014 5:05 pm Titel: |
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Ich würde das Tru-Oil der Firma Birchwood Casey empfehlen. Das Öl wird eigentlich für Gewehrschäfte verwendet. Wird aber auch von Musikern und Möbelbauern gerne verwendet. Es lässt sich wie Wasser verreiben. Anschließend lässt man das Öl einen Tag trocknen und schleift es erneut mit einer feinen Stahlwolle (Feinheitsgrad 00 bis 0000) an und trägt das Öl erneut auf. Für ein richtig schönes Ergebnis sollte man mindestens 4 Schichten auftragen. |
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1873
Anmeldungsdatum: 07.01.2015 Beiträge: 22 Wohnort: Deutschland
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Verfasst am: Do Jan 08, 2015 5:28 pm Titel: |
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Hallo, ich möchte auch meinen Senf da zu geben.
Um Holz feuchtigkeitsbeständig zu machen hab ich mit Lack schlechte Erfahrungen gemacht, auch mit Bootslack. Der Grund ist das ein Lack eine feste Oberfläche bildet, Holz arbeitet, besonders wenn es unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt ist. Die Folge sind kleine Risse im Lack, Feuchtigkeit zieht unter den Lack und lässt das Holz schwarz werden, eben so
ist es wenn man mit dem Möbel irgendwo anstößt. Dabei können auch Lackschäden auftreten.
Darum werden zb. Küchenarbeitsplatten oder Brettchen aus Echtholz geölt.
Und eins noch, bitte Vorsicht mit Stahlwolle, zumindest bei Hölzern mit viel Gerbsäure, wie Eiche. Feine Eisen Partikel werden in die Holzporen gerieben und Reagieren dort mit der Gerbsäure, die Folgen sind schwarze Flecken die sich nicht mehr entfernen lassen. |
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