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Wie wirkt HEDP-60?

 
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mike.muc



Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 1929
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mi Jan 30, 2008 12:31 pm    Titel: Wie wirkt HEDP-60? Antworten mit Zitat

Der Rostumwandler HEDP-60 wurde hier schon öfter erwähnt, wenn es um das Thema Entrosten ging.

Damit man sich mal ein Bild machen kann, wie HEDP-60 wirkt, habe ich mit einem stark angerosteten brünierten Metallstück einen Versuch gemacht. Hier das Ergebnis:



Und hier noch mal "in gross" (gleiche Stelle - vorher/nachher):



Wie man sieht, werden alle Roststellen einwandfrei beseitigt (der Rostfraß ist aber immer noch an der Oberflächenstruktur zu erkennen). Leider geht dabei - wie erwartet - auch die Brünierung verloren.

Hier noch die Anwendungsdaten: Metallstück in eine ca. 1:1-Lösung HEDP-60/Wasser gelegt (Temperatur ca. 50 Grad). Man kann sofort sehen, dass es an den rostigen Stellen zu perlen anfängt. Nach einigen Minuten entnommen und mit einer groben Messingbürste blank geschrubbt. Fertig!
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dancingcane



Anmeldungsdatum: 11.05.2007
Beiträge: 3451
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BeitragVerfasst am: Mi Jan 30, 2008 5:37 pm    Titel: Antworten mit Zitat

nur Minuten? Ich dachte das Ganze muß Stunden kochen.
Wie ist es mit der Dampfentwicklung? Denn nicht jeder wird es in seiner Küche machen können. Wink
Ansonsten ein beeindruckendes Ergebnis, super.
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
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BeitragVerfasst am: Mi Jan 30, 2008 6:08 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
kommt drauf an, wieviel Rost drauf ist, wie stark das HEDP60 verdünnt und wie hoch die Temperatur ist. Bei mike.muc ist die Rostschicht noch nicht sooo extrem dick gewesen (ich habe die mal im Original gesehen, war weniger Rost als auf meiner Mattatuck oder Bean Prison), außerdem hat er nur 1:1 verdünnt (ich 1:2 bis 1:3) und hatte es auf 50° angewärmt (bei mir waren es wohl eher 40°). Dann geht es auch schneller. Ebenso, wenn relativ viel HEDP60 im Verhältnis zur Oberfläche vorhanden ist, bei meinen Mattatuck war es sehr wenig (nur benetzte Küchentücher, damit nichts ins Schloß kommt), das dauert länger, da dann schon viel Rost in der Brühe schwimmt.

Zu lange kann man es aber nicht machen, irgendwann ist der Rost ab und dann passiert nichts mehr.
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Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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mike.muc



Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 1929
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Do Jan 31, 2008 12:02 pm    Titel: Antworten mit Zitat

dancingcane hat folgendes geschrieben:
nur Minuten? Ich dachte das Ganze muß Stunden kochen.

In der Anleitung ist das Vorgehen recht gut beschrieben. Es gibt weder eine Mindest- noch eine Höchstdauer - ist eher so Radio Eriwan-mässig ("Es kommt darauf an"). Bei meinem Beispiel konnte man schon nach kurzer Zeit sehen, wie sich die Rostschicht in Wohlgefallen auflöste. Zwischendurch habe ich mal mit der Drahtbürste ein wenig nachgeholfen.

Wesentlich für die Wirkung ist wohl die Verdünnung (logisch!) und die Temperatur der Mischung: Die Empfehlung geht von 1:4 bis 1:1 bzw. 50 bis 60 Grad. Ich habe das HEDP 1:1 mit Leitungswasser maximaler Temperatur gemischt.

Zitat:
Wie ist es mit der Dampfentwicklung? Denn nicht jeder wird es in seiner Küche machen können. Wink

War kein Problem. An den Roststellen perlte es ganz schwach - also weder Sprudeln noch Dampf. Cool
Vielleicht auch noch interessant: Es entsteht bei dieser Aktion keinerlei Geruchsbelästigung (kein Vergleich z.B. mit einer Entkalkung mit Essigessenz). Das HEDP-60 hat nur einen ganz schwachen, nicht wirklich unangenehmen Eigengeruch. Dennoch: Es ist leicht ätzend - Vorsicht und die üblichen Sicherheitsvorkehrungen sind also angebracht!
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dancingcane



Anmeldungsdatum: 11.05.2007
Beiträge: 3451
Wohnort: ca. 65km vor den Toren Hamburgs

BeitragVerfasst am: Mi Aug 19, 2009 1:56 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Mal eben den Thread wieder aufwärm.

Die Seite mit der HEDP-60-Anleitung ist wech. Hat di noch jemand liegen?

Ich möchte evtl. meine Hiatts 103 damit entrosten.


(2816 x 2112, 387 KB)



(2816 x 2112, 344 KB)



(2816 x 2112, 334 KB)



(2816 x 2112, 220 KB)



Mailaddi auf Anfrage.

Danke schon mal.


Mal eine Frage bevor ich den Aufwand betreibe. Kann die es ab oder sollt man es lieber lassen? Rolling Eyes

Ich habe denke ich mal noch eine Jüngere, die mit dem kleineren Schlüssel, die wirde mit Autosol wieder frisch, war nur leicht angerostet.
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mi Aug 19, 2009 3:59 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
eigentlich ganz einfach: etwa 1:2 verdünnen (1 Teil HEDP-60, 2 Teile Wasser), Wasser so warm wie möglich. Die ganze Mischung hat idealerweise ca. 50-60°C, normalerweise ist es etwas kälter. Macht aber nichts, dann dauert es nur etwas länger. Darbys und auch die Irish Acht können einfach komplett eingetaucht werden, die haben nur eingelegte Federn, da kann sich nichts lösen. Kältere Temperatur oder andere Verdünnung ändert nicht sooo viel, vor allem an der Behandlungsdauer. Zu stark verdünnt, kann natürlich zuwenig HEDP-60 vorhanden sein, das dürfte dann "gesättigt" sein, bevor aller Rost gelöst wurde. Ist das Gefäß größer, so daß man mehr Flüssigkeit für die gleiche Schelle braucht, kann man mehr verdünnen, es kommt eher auf das Verhältnis Rostoberfläche zu HEDP-60 an, bei variabler Wassermenge.

Ich würde ein flaches Gefäß nehmen, das gerade groß genug ist, um die Schellen da reintun zu können, so daß man möglichst wenig HEDP-60 braucht. Das gibt es nämlich leider nicht mehr neu zu kaufen Shocked

Abwarten, bis sich der Rost gelöst hat, d.h. es schweben braune Wolken von der Schelle weg, bis die ganze Brühe braun geworden ist. Die Schellen werden aber auch noch braun aussehen, mit einer Art Schlammschicht. Die muß man dann mechanisch entfernen, nachdem das Teil mit klarem Wasser abgespült und abgetrocknet wurde (altes! Handtuch oder Lappen), also mit Messingbürste, später mit Autosol putzen, um den gelblichen Schimmer von der Messingbürste wieder zu entfernen. Vor der Autosolbehgandlung mit WD40 behandeln, um letzte Wasserreste zu beseitigen, auch eine Ladung ins Schloß (mit Schlüssel mehrmals betätigen) und dann für längere Zeit ablaufen lassen (Schelle so hinlegen, daß Schlüsselloch etwa nach unten zeigt, Lappen drunter und ca. 1 Stunde liegen lassen, bis alles überflüssige WD-40 herausgelaufen ist.

Viellwicht findet jemand heraus, wie HEDP-60 angesetzt wurde und veröffentlicht ein "Rezept" dafür, Pech, wenn entweder einige Zutaten nicht zu bekommen sind oder das Zeug bein Ansetzen heftig reagiert. Das HEDP-60 seobst ist ja eine eher weniger heftige Chemikalie.
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Gruß
Andy

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Doc Brown



Anmeldungsdatum: 08.06.2005
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Wohnort: Bayern

BeitragVerfasst am: Mi Aug 19, 2009 4:45 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

ich hatte die darbys in diesem thread mit Heidi behandelt, war aber nicht hundert protzentig zufrieden, weil die Oberfläche anschließend doch recht rauh, fast kraterig war, auch nach der Bürstaktion. Ich würde beim ersten Mal vielleicht nicht gleich die Schellen nehmen, sondern vielleicht nen alten Schlüssel oder sowas.

Viel Erfolg,

Doc E Brown
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mi Aug 19, 2009 4:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
die rauhe Oberfläche ist schon vorhger unter dem Rost, Heidi legt die nur frei... Bei der Irish Eight wird die Oberfläche auch nicht glatt werden, das kann man jetzt schon sehen. Aber eben frei von Rost. Das wird so ähnlich wie bei meinen ersten Bean Cobb werden, Metall frei von Rost, aber rauhe bis kraterige Oberfläche. Das finde ich aber immer noch besser als die gleiche Oberfläche unter einer Rostschicht. Patina ist das jedenfalls nicht, die ist hauchdünn und verändert nicht die Oberfläche.

Patina würde ich nicht entfernen, wohl aber Rost. Ich habe ein Paar unvernickelte Darbys mit Patina, die sehen ähnlich dunkel aus wie Rost, es ist aber keiner. Die habe ich daher nur geputzt, aber auf keinen Fall mit HEDP behandelt, denn HEDP entfernt auch die Patina.
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Gruß
Andy

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dancingcane



Anmeldungsdatum: 11.05.2007
Beiträge: 3451
Wohnort: ca. 65km vor den Toren Hamburgs

BeitragVerfasst am: Mi Aug 19, 2009 5:18 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@ Doc du hast Antwort

@ Andy was ist denn nun der Unterschied zwischen Patina und Rost. Ich denke mal das bei Eisen Rost = Eisenoxyd ist und was ist bitte Patina?
Beim Kupfer ist e mir klar, das ist diese schöne grüne Schicht, bekannt bei alten Kupferdächern. Meine "RCS" auch unbeschichtet habe teilweise eine leichte rötlich-braune Schicht angesetzt. Die waren blank wie sie bei mir ankamen, denke die wurden vorher gereinigt. Ich habe sie dann mal mit der Polierspitze und dem Dremel + Autosol leicht bekandelt, und nicht eingeölt.
Die Fild & Sons ebenfalls unbeschichtet habe ich nicht wieder hell bekommen, sie sind und bleiben braun, trotz Polierbehandlung.

Die Beans Pattern habe ich nur mit Autosol wieder blank bekommen, und sie sind es auch dauerhaft, nur mit Autosol, kein Öl. Nun hängen diese auch nur noch an der Wand und sind nicht in Gebrauch. Die anderen auch nicht, nur noch in der Kiste. Smile

Werde mich nach meinem Urlaub an die neue Herausforderung ranmachen. Mal schauen was wird.

Wie habt ihr die Lauge entsorgt? Ich denke mal nicht das sie durch den Abfluß gegangen ist.
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Doc Brown



Anmeldungsdatum: 08.06.2005
Beiträge: 2384
Wohnort: Bayern

BeitragVerfasst am: Mi Aug 19, 2009 5:48 pm    Titel: Antworten mit Zitat

dancingcane hat folgendes geschrieben:
Wie habt ihr die Lauge entsorgt? Ich denke mal nicht das sie durch den Abfluß gegangen ist.


Doch. Mit reichlich (!) Wasser verdünnt. Das halte ich in der geringen Menge trotz Heidi-Rückständen und gelöstem Eisenoxid für deutlich umweltverträglicher als regelmäßige Kloreiniger- oder Wasch- & Reinigungsmittelorgien von Hausfrauen oder Lösemittelverbrechen von Heimwerkern.

Doc Emmet Brown
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Atame



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Beiträge: 2067
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BeitragVerfasst am: Sa Aug 22, 2009 1:44 pm    Titel: Antworten mit Zitat

dancingcane hat folgendes geschrieben:

@ Andy was ist denn nun der Unterschied zwischen Patina und Rost. Ich denke mal das bei Eisen Rost = Eisenoxyd ist und was ist bitte Patina?


Es gibt keine Eisenpatina. Patina bildet sich nur auf Kupfer und kupferhaltigen Metallen wie Bronze oder Messing. Das was gerne als Eisenpatina bezeichnet wird ist dunkelgraues Eisen(II,III)-oxid) (Magnetit), das ganz erfreulich aussieht, im Gegensatz zu Eisen(III)-oxid (gewöhnlicher Rost).

Beides entsteht jedoch aus dem Eisen selbst und wird mit Säuren (HEDP ist auch eine) bzw. Elektrolyse entfernt. Das Ergebnis sind mehr oder weniger tiefe Furchen und Krater auf der ansonsten wieder sauberen Oberfläche. Dagegen kann man nichts machen.

Viele Grüße,
Atame

PS: ich habe mich mal mit einem Chemiker unterhalten, der meinte Lauge im Abfluss mache gar nichts - ganz im Gegenteil: sie neutralisiert die Säuren, die mit Haushaltsreinigern in die Kanalisation wandern (Cillit Bang nannte er als Extrembeispiel). HEDP (1-Hydroxyethan-(1,1-diphosphonsäure) ist aber eine Säure keine Lauge, jedoch eine recht schwache (verdünnt harmloser als Cillit Bang pur).
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der e-Buch-Tipp: http://www.amazon.de/gp/product/B00XK1AIA8
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