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handschellenforum.de Das Forum rund um Handschellen
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unimuc
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 4298 Wohnort: München
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Verfasst am: Do Aug 26, 2004 5:45 am Titel: Escape from Stadelheim - Sicherheitsluecke von Clejuso 101 |
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Hi,
hm, meine Versuche die 101 zu picken waren zwar erfolgreich, aber offenbar ist das Schloss und das Design bei dem (zumindestens ich, cuffgay beneidet mich da ja jedes mal drum man in allen Positionen an's Schloss kommt nicht das einzige Problem. Vor einigen Tagen ging hier folgende Flucht durch die Presse:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/102/37065/
und kurz darauf hatten sie ihn auch wieder:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/183/37146/
aber unklar war immernoch wie er das gemacht hatte. Besonders gefaellt mir der Teil:
Entweder hatte er sie mit einem unbekannten Gegenstand geöffnet
vor allem unter dem Aspekt dass es sich um Clejuso 101 mit einem speziell fuer die JVA Stadelheim angepassten Schloss (also NICHT dem gleichen Schluessel wie alle anderen 101) gehandelt hat - was allerdings in dem SZ Bericht nicht steht.
Gestern hatte dann Bild (ich lese sowas nicht aber wozu hat man Freunde ) endlich mal Details, bzw. eben vor allem ein Bild:
(1400 x 744, 69 KB)
Deutlich zu erkennen, die allseits beliebten 101. Im Artikel steht dann, dass das Problem sei dass sich Menschen mit duennen Haenden aus den Handschellen winden koennen wuerden, auch wenn diese eng angelegt sind. Ich nehme an das liegt an der ungewoehnlich breiten Schellenform. Schoen auch die Aussage "mit dem alten Modell, wie es jeder Polizist benutzt, war das nicht moeglich, dafuer waren diese von Profis mit einer Haarnadel zu oeffnen". Das heisst, die haben aus Angst vor Leuten wie mir Handschellen gekauft aus denen Leute wie graurechts rauskommen
Die Beamten der JVA haetten es probiert und auch mehrere der Mitarbeiter haetten sich so befreien koennen. Jetzt soll Clejuso angeblich nachbessern, da bin ich ja mal gespannt. Bis dahin muessen beim Anlegen der Handschellen in Stadelheim die Haende vorher ueberkreuzt werden schreibt Bild, klingt auch seltsam aber koennte tatsaechlich was gegen rausrutschen helfen wenn ich mir das so vorstelle.
Ach ja, bei fruehen Modellen, so Bild, soll auch der Bolzen der das Scharnier zusammenhaelt ab und an rausgefallen sein
Unimuc
Gestern hamma g'hascht, heute nehma Kokain
und morg'n samma in Stadelheim aber Hauptsach mia san in... |
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Atame
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 2067 Wohnort: München
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Verfasst am: Do Aug 26, 2004 6:43 pm Titel: Re: Escape from Stadelheim - Sicherheitsluecke von Clejuso 1 |
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Hi,
über den Artikel hatte ich mich als Bild-Leser *out* auch schon köstlich amüsiert. Ich war sogar schon kurz davor, einen Leserbrief zu schreiben.
unimuc hat folgendes geschrieben: | Bis dahin muessen beim Anlegen der Handschellen in Stadelheim die Haende vorher ueberkreuzt werden schreibt Bild, klingt auch seltsam aber koennte tatsaechlich was gegen rausrutschen helfen wenn ich mir das so vorstelle.
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Ich hatte überlegt, ob die das vielleicht so meinten, dass jeweils beide Handgelenke in eine Schelle gelegt werden, also insg. beide Schellen um beide Handgelenke gelegt werden. Das dürfte zumindest bei schlanken Handgelenken möglich sein.
Gruß,
Atame _________________ der e-Buch-Tipp: http://www.amazon.de/gp/product/B00XK1AIA8 |
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United
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 658 Wohnort: Deutschland
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Verfasst am: Do Aug 26, 2004 11:27 pm Titel: |
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.t
Zuletzt bearbeitet von United am So Okt 17, 2004 4:03 pm, insgesamt einmal bearbeitet |
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unimuc
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 4298 Wohnort: München
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Verfasst am: Fr Aug 27, 2004 9:20 pm Titel: |
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Hallo,
Atame hat folgendes geschrieben: | Ich hatte überlegt, ob die das vielleicht so meinten, dass jeweils beide Handgelenke in eine Schelle gelegt werden, also insg. beide Schellen um beide Handgelenke gelegt werden. |
Ja, das koennte natuerlich auch sein, zumindestens kann man die 101 nicht so zusammenklappen dass man nicht mehr an die Schluesselloecher kommt
United hat folgendes geschrieben: | Ich tippe auf falschen Anlegen der Fessel. Das die Schelle einen technischen Fehler gehabt haben soll ist zwar auch möglich, halte ich aber eher für ausgeschlossen. |
Also es klingt fuer mich jetzt nicht nach einem Defekt sondern nach nem prinzipiellen Problem der Clejuso 101. Falsch angelegt waere der erste Verdacht, aber die behaupten ja es haetten dannach einige Beamte im Selbstversuch getestet mit dem Ergebnis dass die Handschellen ungeeignet sind, da werden die ja beim Anlegen schon aufgepasst haben. Und ich kann mir das durchaus vorstellen dass die Schelle eben so breit ist, dass jemand der sehr duenne Haende hat damit garnicht richtig gefesselt werden kann... Hab jetzt keine 101 da, vielleicht kann ja jemand der eine hat was dazu sagen ob er sich das vorstellen kann?
Unimuc |
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scandor
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 765 Wohnort: Zwischen Stuttgart und Pforzheim
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Verfasst am: Di Aug 31, 2004 5:22 pm Titel: Zur Verteidigung der 101 |
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Hallo Zusammen!
Zitat: | Also es klingt fuer mich jetzt nicht nach einem Defekt sondern nach nem prinzipiellen Problem der Clejuso 101. Falsch angelegt waere der erste Verdacht, aber die behaupten ja es haetten dannach einige Beamte im Selbstversuch getestet mit dem Ergebnis dass die Handschellen ungeeignet sind, da werden die ja beim Anlegen schon aufgepasst haben. |
Genau das glaube ich eben nicht!
Am Wochenende habe ich mir die 101 nochmal ganz genau angeschaut. Hier die Ergebnisse meiner Forschungen:
1.) Der Bügel der Handfessel hat 19 Zähne, von denen wir den ersten (als Ansatz) und den letzten (Durchschwingen: Quetschgefahr!!) abziehen müssen. Die Ratsche hat 3 Zähne, wovon wir wieder aus o.g. Gründen den letzten abziehen müssen. Macht 21 Schließpositionen. Auf dem Bildfoto ist etwa Schließposition 8 zu sehen. Das nur, damit Ihr Euch vorstellen könnt, wie eng sich die Handschelle schließen läßt.
2.) In der 21. Schließposition - die ich selbst wegen meiner schmalen Handgelenke benutzen muß - hat die Handschelle etwa die Form eine schlanken Tropfens, den man auf die Seite gelegt hat (geht zwar physikalisch nicht, aber egal). An der großen Ausbuchtung beträgt der Abstand zwischen Bügel und Kiefer 4 cm, nahe der Schloßratsche sogar nur 2,5 cm. Meine schmalen Handgelenke haben eine Höhe von 4,2 cm.
Das bedeutet, daß wohl nur Kinder aus dieser Position noch herausschlüpfen können.
3.) In dieser Schließposition drückt der Bügel recht schmerzhaft auf das Gelenk . Vielleicht fürchten die Beamten Verletzungen bei längerem Tragzwang, die bei mir noch nicht aufgetreten sind, und schließen die Schelle deswegen nicht so eng. Aber das ist dann deren Problem.
Die 101 ist sicher!
Grüße, _________________ J.-R.
UT 2009, ab 2014 |
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unimuc
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 4298 Wohnort: München
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Verfasst am: So Sep 19, 2004 8:31 pm Titel: Re: Zur Verteidigung der 101 |
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Hi,
am 16. war da nochmal ein Artikel in der Bild, diesmal mit einem Bild von Hiatts 2050, hat sich wohl wer im Bildarchiv verklickt. Denen gefaellt wohl weiterhin die ovale Form nicht, "der groesste Schrott den wir jet hatten" wird begruendet mit
Der Grund: Bolzen loesten sich aus den fabrikneuen Modellen. Geschickte Personen koennen sich sogar aus den Fesseln herauswinden. Denn frueher war der Ring ums Handgelenk rund. Die neue Version ist oval
Aber es scheint schon auch an zu laschem Anlegen gelegen zu haben, denn es soll eine neue Anweisung geben die Handfessel moeglichst eng anzulegen, so dass "kein Spielraum" zwischen Metall und Handgelenk bleibt
Aendert aber nix daran dass die 101 wenig Freunde hat, weder hier noch in der JVA Stadelheim Anfang Oktober soll sich eine Tagung von JVA-Leitern in Straubing mit dem Thema befassen, ich hoffe mal Bild haelt uns serioes informiert
Unimuc |
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Dr. Zoidberg
Anmeldungsdatum: 11.09.2004 Beiträge: 42
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Verfasst am: So Sep 19, 2004 8:51 pm Titel: |
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Ich verstehe Clejuso nicht, probieren die die Handschellen nicht selber aus?
Bei vielen Firmen ist es üblich, daß Angestellte die eigenen Produkte sogar nutzen sollen, damit man möglichst früh Schwachstellen findet.
Aber scheinbar ist Clejuso der letzte Hersteller in Deutschland.
Hagge kann ich nirgendwo finden und für Horst Stein war es eher ein Hobby.
Dann wird in der JVA sicher bald Hiatts eingesetzt. |
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Enris
Anmeldungsdatum: 31.08.2004 Beiträge: 6413 Wohnort: SWP
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Verfasst am: Mo Sep 20, 2004 5:48 am Titel: |
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Hallo zusammen,
aus den Berichten der Süddeutschen wird nicht ganz klar, ob die eine Schelle offen war oder nicht (Zitat: die Handschelle baumelte nur noch an einer Hand. Seine Bewacher bemerkten dies, als sie ihm eine zweite Fessel – eine so genannte Vorführzange – am Arm anlegen wollten.)
Ich vermute, eine Schelle wurde nur locker angelegt. Immerhin sollte der Häftling zu einer Handoperation ausgeführt werden. Denn selbst wenn die Beamten unaufmerksam waren, hätten sie doch sicher bemerkt, wenn er mit einem Werkzeug das Schloss manipuliert hätte. Ohne Übung macht man das ja nicht so unauffällig, denke ich mir.
Wie sieht das aus, wenn man so ein Schloss picken will? Man beugt sich vor, bewegt die Hände; was doch seltsam anmusten muss und aus den Augenwinkeln bemerkt werden kann. Und geschlafen haben die Beamten sicherlich nicht.
Daher meine ich, die eine Seite wurde wegen der Verletzung nur leicht geschlossen und der Gefesselte hat einfach probiert, ob er sich nicht herauswinden kann. Das geht eher unauffällig und deswegen haben die Beamten auch keinen Verdacht geschöpft.
Die Diskussion erinnert an einen Fall vor einigen Jahren, als sich ein ausgeführter Häftling von seinen Handschellen in der Nähe von Trier befreit hatte. Es gab sogar eine Anfrage im rheinland-pfälzischen Landtag. Und auf der Website eines MdL war ein Hinweis auf meinen Schlüsseltest mit dem Tenor, dass im Internet Anleitungen zu finden seien, wie die meisten Handschellen mit einem selbst besorgten und entsprechend bearbeiteten Schlüssel geöffnet werden können.
Allerdings stellt sich die Frage, ob in solchen Fällen die Handschellen wirklich richtig angelegt wurden, also auch die Sicherung aktiviert wurde. Überlegen wir mal folgendes: Selbst in deutschen Krimis nimmt man Polizeibeamte als Berater, damit alles realistisch wirkt. Aber habt ihr mal im Krimi gesehen, dass eine Sicherung betätigt wurde? Vielleicht ist das so üblich und der Berater sagt nix dazu. Oder der Regisseur macht, wie er sich das vorstellt (und verpulvert oft GEZ-Gelder an einen Berater, an dessen Rat er sich nicht hält). Ziehe jeder seine eigenen Schlüsse daraus...
Über meine Website hatte ich auch schon Fragen zum Thema Clejuso und einmal speziell zu der Information darüber, die Modelle 11, 12, 19 usw. ohne Werkzeug zu öffnen, wenn die Sicherung nicht betätigt wurde. Aufgrund eigener Recherchen gehe ich davon aus, dass diese Anfragen von interessierten Polizei- oder Justizbeamten gestellt wurden. Aber wie das oft unter Profis ist, fragt man natürlich den Spezialisten nicht um seine Meinung, weil man ja selber Profi ist. (Es wundert mich, dass in solchen Fällen keine Spezialisten, nämlich Sammler, gefragt werden, die allein schon aufgrund der Möglichkeit verschiedene Modelle zu vergleichen ein gewisses know-how haben.) Aber im Weblog stellte ich schon ein übertriebenes Interesse für meine Clejusoseiten fest.
Viel Vergnügen
Enris |
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unimuc
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 4298 Wohnort: München
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Verfasst am: Mo Sep 20, 2004 6:17 am Titel: |
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Enris hat folgendes geschrieben: | aus den Berichten der Süddeutschen wird nicht ganz klar, ob die eine Schelle offen war oder nicht |
Ja, die Sueddeutsche scheint fuer sowas keine gute Quelle Aber aus dem diesen Thread startenden Bild-Artikel geht IMHO klar hervor, dass da nichts gepickt wurde sondern der eben seine Hand rausgezogen hat. Das mit dem "bisher unbekanntes Werkzeug" stand nur in irgeneinem SZ Artikel als offene Frage...
Zitat: | Wie sieht das aus, wenn man so ein Schloss picken will? Man beugt sich vor, bewegt die Hände; |
Wie Du ja sicherlich gelesen hast habe ich die 101 bereits einmal gepickt, dabei waren sie mir allerdings nicht angelegt und ich brauchte mehrere Minuten. Und auch wenn ich nicht ausschliessen will, das auch damit gefesselt zu schaffen, meine ich doch sagen zu koennen, dass einem dies sicher nicht unbemerkt gelingt wenn man beobachtet wird - von der Problematik dass man dafuer Werkzeug braucht das man sich nicht einfach aus Haarnadeln zusammenbiegen kann ganz abgesehen.
Zitat: | Allerdings stellt sich die Frage, ob in solchen Fällen die Handschellen wirklich richtig angelegt wurden, also auch die Sicherung aktiviert wurde. |
Wenn nicht ist bei der 101 natuerlich ein entkommen mit klassischem shimmen machbar, aber wie gesagt, die aktuelle Berichterstattung legt doch sehr nahe dass es durch Rausschluepfen passiert ist, bei nicht eng genug angelegten Fesseln.
Unimuc |
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