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Reuben, Craddock & Son Plug Eight

 
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Fr Jun 29, 2007 8:37 pm    Titel: Reuben, Craddock & Son Plug Eight Antworten mit Zitat

Hallo,
dieses Stück "Altmetall" hat mich erstaunlich schnell aus England erreicht. Ein gut erhaltenes Stück mit Originalschlüssel, aber leider ohne den "Plug". Den werde ich mir aber irgendwann mal auf meiner Drehbank selber nachmachen. Etwas Rost ist teilweise auf der Oberfläche, den bekomme ich aber wahrscheinlich noch ohne HEDP-60 herunter.


(1536 x 1152, 103 KB)


Der Verschluß ist recht raffiniert realisiert. Der Plug ist ein Gewindestift mit zwei Löchern oben, in die die beiden Stifte der einen Seite des Schlüssel greifen und mit denen er herausgeschraubt werden kann. Anschließend muß man den Schlüssel in das Schlüsselloch einschrauben (der Schlüssel hat das gleiche Gewinde wie der Plug, das erleichtert mir auch die Herstellung des Ersatzplugs). Sobald der Schlüssel durch das Gewinde geschraubt ist, hat er etwas Spiel. Jetzt schiebt man den Schlüssel ca. 1mm weiter hinein, dann greift die Vierkantspitze des Schlüsselgewindes in einen Vierkant eines weiteren Gewindestiftes im Schloßinneren. Mit dem ist der Bügel zugeschraubt und man kann jetzt die Schelle aufschrauben. Hier noch ein Bild von der offenen Schelle und dem Schlüssel:


(1536 x 1152, 113 KB)


Deutlich ist das Gewinde zu sehen, mit dem die Schelle verschlossen wird. Der lange Stift ist so lang, daß er bis in das Vierkantloch des inneren Verschloßbolzens reicht, so daß man den mit einem einfachen Vierkant nicht öffnen kann. Das Gewinde des Schlüssels hat außen ein Vierkantprofil, also so, als ob man bei einer Schraube an vier Seiten das Gewinde flach abgefeilt hat. Inm Schlüssels ist schließlich noch ein Loch, damit der lange Stift nicht das Öffnen verhindert.

Erstaunlich ist die Größe der Plug Eight. Die beiden Schellenöffnungen sind unterschiedlich groß, die engere Schelle auf der Scharnierseite ist nur ca. 57mm*43mm groß, die größere auf der Schloßseite mißt ca. 63mm*41mm. Die Schelle der Scharnierseite paßt kaum um mein linkes Handgelenk und auch nur oberhalb der Handgelenkknochen und auch die größere Schelle sitzt sehr eng um das rechte Handgelenk.
_________________
Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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mike.muc



Anmeldungsdatum: 06.03.2006
Beiträge: 1929
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So Jul 01, 2007 9:54 am    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte gestern die Gelegenheit, dieses "Stück Altmetall" in natura zu sehen. Es ist wirklich beeindruckend, wie sorgfältig es gearbeitet ist. Auch der Verschluss ist sehenswert. Wenn man sich dagegen anschaut, wie einfallslos moderne HS konstruiert sind... Woran das wohl liegt?
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Enris



Anmeldungsdatum: 31.08.2004
Beiträge: 6413
Wohnort: SWP

BeitragVerfasst am: So Jul 01, 2007 11:13 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo auch,

mike.muc hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich dagegen anschaut, wie einfallslos moderne HS konstruiert sind... Woran das wohl liegt?

Taylorismus? Zurückdrängen von Handwerkskunst und handwerkertechnischen Ideenreichtums zugunsten von Massenfertigung?

Vielleicht sind moderne Handschellen aber auch einfach schneller anzulegen und zu sichern Wink.

Viel Vergnügen
Enris
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unknown42



Anmeldungsdatum: 02.04.2005
Beiträge: 3097
Wohnort: Chemnitz

BeitragVerfasst am: So Jul 01, 2007 11:17 am    Titel: Re: Reuben, Craddock & Son Plug Eight Antworten mit Zitat

Andy58 hat folgendes geschrieben:
Ein gut erhaltenes Stück mit Originalschlüssel, aber leider ohne den "Plug". Den werde ich mir aber irgendwann mal auf meiner Drehbank selber nachmachen.


Hi Andy,

das wäre vielleicht auch ein Anwendungsfall für Hobby-Gießereitechnologien.

a) Schlüsselende mit erhöht temperaturbeständigen Formenbausilikon abformen, Plug aus EP-Harz oder Metall mit niedrigem Schmelzpunkt (Blei oder Zinn) gießen oder

b) wie vor, ersten Abguss als Urmodell für Alu- oder Bronzeguss in Sandform verwenden


viele Grüße
unknown42
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..wie jetzt?
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So Jul 01, 2007 12:04 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Problem ist nur: bei mir zuhause gibt es keine Gießerei... Nächstes Problem: Das Schlüsselende ist kein normales Gewinde, sondern das Gewinde ist zu einem Vierkant an vier Seiten abgeflacht (Querschnitt hat eher die Form eine Karos von Spielkarten, mit runden Ecken), mit dem Querschnitt wird dann ja der innere Einsatz gedreht. Der Plug soll aber ein normales rundes Gewinde haben, damit man auf der Oberseite auch die beiden Löcher für den Schlüssel bohren kann. Mit der Drehbank ist die Sache recht mühsam, aber der Guß wäre ja auch nicht in ein paar Minuten getan (ist eben keine Sache von Sekunden, liegt auch nicht schon am Boden...). Für mich ist eben die Methode mit der Drehbank einfacher und ich habe dann auch einen Plug aus Stahl.
_________________
Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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unknown42



Anmeldungsdatum: 02.04.2005
Beiträge: 3097
Wohnort: Chemnitz

BeitragVerfasst am: So Jul 01, 2007 12:15 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Andy58 hat folgendes geschrieben:
Nächstes Problem: Das Schlüsselende ist kein normales Gewinde, sondern das Gewinde ist zu einem Vierkant an vier Seiten abgeflacht


Hi Andy,

dass war ja der Gedanke, dass da die Dreherei auch relativ komplex wird.....weil weder der Flankenquerschnitt noch die Steigung sehen so aus, als würden sie einem aktuellen Standard entsprechen.

Willst du nur den Zylinderkörper drehen und dann das Gewinde "handdremeln" oder direkt mit automatischen Vorschub?

Viele Grüße
unknown42
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..wie jetzt?
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So Jul 01, 2007 1:34 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
genau ersteres, also Zylinder drehen und Gewinde von Hand reindremeln. Vorher mit Filzstift anzeichnen und genau das dann tiefer dremeln. Die Gewindemaße kann ich ja glücklicherweise gut am Schlüssel abnehmen. Meine kleine Drehbank bietet leider nicht den Luxus einer Gewindeschneideintichtung, erst recht nicht mit einstellbarer Steigung. Das ist eine kleine für Heimwerker, kein Werkstattmonstrum, das ich weder unterbringen noch bezahlen kann...

Das Dremeln von Hand ist natürlich mühsam, aber kein Vergleich zu so manchen Teilen meiner Andy HS104 V2A. Erstens ist das kein Edelstahl und zweitens ist die abzutragende Materialmenge nur ein winziger Bruchteil im Gegensatz zu den Scharnierteilen, an denen ich rund zwei Monate gewerkelt habe (und die evtl. heute endlich fertig werden). Und der genaue Flankenquerschnitt ist auch nicht sooo wichtig, ich nehme eben solange was weg, bis der Plug ins Gewinde paßt. Das Gewinde muß ja keine großen Kräfte aushalten, da ist es nicht so schlimm, wenn die Flanken nicht so genau passen.
_________________
Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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