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handschellenforum.de Das Forum rund um Handschellen
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dervogel
Anmeldungsdatum: 03.02.2005 Beiträge: 91
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Verfasst am: Mo Feb 19, 2007 10:31 am Titel: |
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Hallo zusammen,
bisher wurde hier diskutiert, das es bei vorhandener Allergie zu Schwierigkeiten kommt (mehr oder minder stark, aber wohl immer schlimmer werdend). Mir stellt sich jetzt die Frage, wie entsteht diese Allergie überhaupt, und kann ich, z.B. durch das Tragen einer Uhr eine solche Allergie bekommen ? (Unsern "Armschmuck" trägt man ja üblichweise nicht so lang, Uhren schon).
Fragende Grüße
dervogel |
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Doc Brown
Anmeldungsdatum: 08.06.2005 Beiträge: 2386 Wohnort: Bayern
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Verfasst am: Mo Feb 19, 2007 11:55 am Titel: |
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Weshalb eine Allergie entsteht, ist weitgehend ungeklärt. Mit Sicherheit gibt es eine gewisse Veranlagung dazu, vor allem bei Leuten mit "neurodermitischer Veranlagung".
Armbanduhren, wenn sie nicht ganz billig sind, sind weitgehend unverdächtig, weil man ja hier auch von vornherein von langer Tragedauer ausgeht.
Am häufigsten entwickeln sich Allergien z. B. bei billigem Modeschmuck, aber mehr noch durch die Billignieten in Kleidung, hier v. a. durch die Nieten an Jeans im Bauchbereich ("Jeansknopfallergie"), wenn diese direkten Hautkontakt haben, weil's ja so irre cool aussieht, bauchfrei rumzulaufen.
Doc E Brown _________________ Game over. |
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Fellini
Anmeldungsdatum: 21.01.2007 Beiträge: 243 Wohnort: Flensburg
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Verfasst am: Mo Feb 19, 2007 12:28 pm Titel: brüniert / vernickelt |
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Und gleich noch eine Frage:
was im Speziellen bedeutet in diesem Zusammenhang "brüniert" - ist das dann definitiv nickel-frei?
LG
GMF
Zuletzt bearbeitet von Fellini am Mo Feb 19, 2007 3:26 pm, insgesamt einmal bearbeitet |
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Klaus
Anmeldungsdatum: 30.06.2004 Beiträge: 968 Wohnort: alte Vulkanschlote in der Nähe
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Verfasst am: Mo Feb 19, 2007 3:19 pm Titel: |
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Habe auch eine Frage in die Expertenrunde:
Edelstaehle sind ja Legierungen, da gibt es unterschiedliche Qualitaeten, aber wenn da bei einigen Mischungen auch Nickel mit dabei ist, tritt da bei Hautkontakt so viel weniger ueber, um bei der potentiellen Allergieausloesung einen Unterschied zu machen?
Gruss Klaus |
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Doc Brown
Anmeldungsdatum: 08.06.2005 Beiträge: 2386 Wohnort: Bayern
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Verfasst am: Mo Feb 19, 2007 4:36 pm Titel: |
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Beim Erwerben einer Allergie macht es durchaus einen Unterschied, wieviel Allergen (hier: Nickel) vorhanden ist, je mehr, umso leichter und schneller geht das.
Ist eine Allergie bereits vorhanden, macht es fast keinen Unterschied mehr, ob viel oder wenig Allergen dann die Reaktionen auslöst.
Doc E Brown _________________ Game over. |
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Klaus
Anmeldungsdatum: 30.06.2004 Beiträge: 968 Wohnort: alte Vulkanschlote in der Nähe
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Verfasst am: Mo Feb 19, 2007 8:09 pm Titel: |
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Doc Brown hat folgendes geschrieben: | Ist eine Allergie bereits vorhanden, macht es fast keinen Unterschied mehr, ob viel oder wenig Allergen dann die Reaktionen auslöst. |
Und wie sieht das nun konkret bei den nickelhaltigen Edelstahlsorten aus?
Hilft einem da die Chemie, dass da die Nickelatome schoen brav
in der Metallmatrix drinnen bleiben? Meines Wissens gibt es sogar
paar (aber wenige) Edelstahlsorten, die fuer Blutkontakt geeignet sind
und deshalb in der Medizintechnik eingesetzt werden. Sind die nickelfrei?
Gruss Klaus |
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Doc Brown
Anmeldungsdatum: 08.06.2005 Beiträge: 2386 Wohnort: Bayern
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Verfasst am: Di Feb 20, 2007 1:53 am Titel: |
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Hi Klaus und Co!
Klaus hat folgendes geschrieben: | Und wie sieht das nun konkret bei den nickelhaltigen Edelstahlsorten aus? Hilft einem da die Chemie, dass da die Nickelatome schoen brav in der Metallmatrix drinnen bleiben? Meines Wissens gibt es sogar paar (aber wenige) Edelstahlsorten, die fuer Blutkontakt geeignet sind und deshalb in der Medizintechnik eingesetzt werden. Sind die nickelfrei? Gruss Klaus |
Also konkret sieht das so aus, daß bei den meisten nickelhaltigen Edelstahlsorten, die Atome mehr oder weniger gut drin bleiben, und bei den meisten, aber halt nicht allen Sorten fast keine Probleme zu erwarten sind. Hängt aber auch von den Menschen ab, die doch ein unterschiedlich hohes allergisches Potential aufweisen, das lediglich von mehreren Variablen wie Dauer, Intensität des Kontakts, Schweißneigung etc. abhängig ist.
Die in der Medizin eingesetzten Metalle sind alle fast, aber nicht ganz zu 100% oder knapp darunter vollständig nickelfrei, so daß bei nahezu allen, bis auf ganz seltene Ausnahmen, auch keine Probleme zu erwarten sind.
Weitere Auskünfte sind nur bei den Atomen zu erhalten. *g*
Der boshafte Doc E Brown
... oder hattest Du eine klare Aussage wie 0 und 1 erwartet? *g* _________________ Game over. |
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Klaus
Anmeldungsdatum: 30.06.2004 Beiträge: 968 Wohnort: alte Vulkanschlote in der Nähe
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Verfasst am: Di Feb 20, 2007 11:24 am Titel: |
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Doc Brown hat folgendes geschrieben: | ... oder hattest Du eine klare Aussage wie 0 und 1 erwartet? *g* | Das mit epsilon bzw. einsminusepsilon geht schon in Ordnung, taeglich muss ja auch mit Wahrscheinlichkeiten umgegangen sein, und so eindeutig grosse Zahlen wie in der Thermodynamik sind eher selten.
Ich dachte halt konkret an so griechische Dinge wie Talena und Hephaistos oder ostfriesisches Bier(?)
Gruss Klaus
P.S. So Dinge wie Mathe und Mythologie und Physik und Polder, im dreihundertsten Beitrag musste das mal sein |
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flx
Anmeldungsdatum: 14.03.2005 Beiträge: 587 Wohnort: Süd-Niedersachsen
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Verfasst am: Mi Feb 21, 2007 3:20 pm Titel: |
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@Klaus
Der Hersteller von "griechischen Dinge wie Talena und Hephaistos" gibt auf seiner Webseite an, daß seine Edelstahl-Produkte auch von sensiblen Allergikern stets einwandfrei vertragen wurden. Inwieweit die Edelstähle nickelfrei sind, steht dort explizit nicht. Verschiedene Stahlsorten scheinen allerdings verarbeitet zu werden - einige sind z.B. ferromagnetisch und andere nicht.
@Doc
Es gibt in der Apotheke verschiedene Nickel-Test-Sets zu kaufen (Hersteller Avantal und Squarix), mit denen man feststellen kann, ob eine Metalloberfläche Nickel absondert. Es wird ein Wattestäbchen oder Teststreifen mit einer Lösung angefeuchtet und über die Oberfläche des Metalls gestrichen, die Farbreaktion zeigt Anwesenheit von Nickel an. Das soll ziemlich empfindlich sein. Taugt das was, um festzustellen, ob von einem Metallgegenstand überhaupt eine Nickelbelastung ausgehen kann, oder ist das nur rausgeschmissenes Geld?
Schönen Gruß |
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Doc Brown
Anmeldungsdatum: 08.06.2005 Beiträge: 2386 Wohnort: Bayern
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Verfasst am: Mi Feb 21, 2007 11:41 pm Titel: |
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...daß seine Edelstahl-Produkte auch von sensiblen Allergikern stets einwandfrei vertragen wurden.
Also bei "stets / immer / in jedem Fall / niemals / auf keinen Fall" etc. schöpfe ich schon automatisch Verdacht....
Taugt das was, um festzustellen, ob von einem Metallgegenstand überhaupt eine Nickelbelastung ausgehen kann, oder ist das nur rausgeschmissenes Geld?
Weiß ich nicht.
Ist mit Sicherheit nur ein sehr grob quantitativer Test, der nur orientierende Aussagen liefern kann. Und auch keine Aussage bezüglich der klin. Relevanz geben kann.
Ich kenne auch keinen, der schon mal so nen Test gemacht hat.
Sorry,
muß ich passen!
Doc Emmett Brown _________________ Game over. |
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Enris
Anmeldungsdatum: 31.08.2004 Beiträge: 6413 Wohnort: SWP
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Verfasst am: Sa Feb 24, 2007 9:03 am Titel: |
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Hallo auch,
Doc Brown hat folgendes geschrieben: | "Jeansknopfallergie" |
Mir hat auch einmal eine Hautärztin gesagt, dass sie das selbst hat. Sie lackiert den Knopf, statt ein Hemd darunter zu ziehen.
Doc Brown hat folgendes geschrieben: | weil's ja so irre cool aussieht, bauchfrei rumzulaufen. |
Nur Wirbelsäule ??? , nee insbesondere bei Temperaturen um 0 Grad denke ich auch an kühle Nieren. Und im Sommer rechne ich:
Umfang (Rettungsring) > Umfang (Hosenbund) = uncool
Fellini hat folgendes geschrieben: | was im Speziellen bedeutet in diesem Zusammenhang "brüniert" - ist das dann definitiv nickel-frei? |
Zumindest heißt das, die Fessel hat eine andere Oberflächenbeschichtung, ist also nicht vernickelt. Eine Brünierung (engl. Fesseln heißen oft "blued") ist ein Korrosionsschutz, der m.W. chemisch gemacht wird (kenne ich von einem Bekannten, der schon alte Waffen restauriert hat). Luisa hat jüngst in einem Beitrag eine Methode mit Altöl, Backofen und verqualmter Wohnung beschrieben . Es gibt dazu auch einen Artikel bei Wikipedia. Daraus schließe ich mal laienhaft, wenn eine Brünierung porös ist, auch bösartige Nickelatome durch die Brünierung dringen und dir in Hand- und Fußgelenke beißen können .
Viel Vergnügen
Enris |
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Andy58
Anmeldungsdatum: 23.07.2006 Beiträge: 3626 Wohnort: München
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Verfasst am: Sa Feb 24, 2007 9:56 am Titel: |
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Hallo,
bei Jeansknöpfen würde ich, wenn die auf nackter Haut liegen (für die Nieten, die z.B. auch bei Lederzwangsjacken verarbeitet werden, sind wohl ähnlich problematisch) von innne ein Stück Stoff annähnen, etwas Jeansstoff würde sich da anbieten. Das dürfte den Hautkontakt sicherlich zuverlässiger verhindern als eine Lackierung, die evtl. nicht ganz vollständig ist (Kanten) und auch wieder verkratzen oder Abblättern kann. Bei guten Lederartikeln (Sportjacken, Fesseln, Harness und was es noch so gibt) sind die Nieten übrigens auch auf der Hautseite mit Leder abgedeckt, je nach Konstruktion durch das Design oder tatsächlich mit extra Stücken.
Bei Axmar und SM-Factory würde ich die Aussagen so deuten, daß denen noch kein einziger Fall von Allergie durch deren Produkte bekannt ist. Nicht mehr und nicht weniger. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß es mit deren Produkten Probleme gibt, aber völlig ausschließen knn man es aber nie. Wie sieht es denn mit deren Titan-Produkten aus? damit müßte man doch auf Nummer sicher gehen (Epsilon extrem klein, so klein, daß eine Halbierung es negativ werden läßt )?
Die Brünierung selbst ist wohl nickelfrei, hält aber sicher kein Nickel von den Schichten darunter zuverlässig auf. Normalerweise wird aber blanker Stahl brüniert, der dürfte doch auch kein oder nur wenig Nickel enthalten, eine Nickelschicht gibt es bei brünierten Stahl ja nicht. Ich würde sagen, brüniert ist wahrscheinlich weniger problematisch als vernickelt. _________________ Gruß
Andy
Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur |
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Doc Brown
Anmeldungsdatum: 08.06.2005 Beiträge: 2386 Wohnort: Bayern
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Verfasst am: Sa Feb 24, 2007 2:23 pm Titel: |
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Auch hallo,
Andy58 hat folgendes geschrieben: | bei Jeansknöpfen würde ich, wenn die auf nackter Haut liegen (für die Nieten, die z.B. auch bei Lederzwangsjacken verarbeitet werden, sind wohl ähnlich problematisch) von innne ein Stück Stoff annähnen, etwas Jeansstoff würde sich da anbieten. Das dürfte den Hautkontakt sicherlich zuverlässiger verhindern... |
Verfasst am: Mo Apr 17, 2006 1:21 am
Stoff dazwischen zu schieben ist keine Lösung, denn ist dieser (weil der Delinquent einem Verhör unterzogen wird Wink ) durchgeschwitzt, kann er ebenfalls Ionen leiten.
Ich glaube nicht, daß sich die Mühe lohnt.
Doc Brown _________________ Game over. |
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Andy58
Anmeldungsdatum: 23.07.2006 Beiträge: 3626 Wohnort: München
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Verfasst am: Sa Feb 24, 2007 2:49 pm Titel: |
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Hallo,
Doc Brown hat folgendes geschrieben: | Auch hallo,
Andy58 hat folgendes geschrieben: | bei Jeansknöpfen würde ich, wenn die auf nackter Haut liegen (für die Nieten, die z.B. auch bei Lederzwangsjacken verarbeitet werden, sind wohl ähnlich problematisch) von innne ein Stück Stoff annähnen, etwas Jeansstoff würde sich da anbieten. Das dürfte den Hautkontakt sicherlich zuverlässiger verhindern... |
Verfasst am: Mo Apr 17, 2006 1:21 am
Stoff dazwischen zu schieben ist keine Lösung, denn ist dieser (weil der Delinquent einem Verhör unterzogen wird Wink ) durchgeschwitzt, kann er ebenfalls Ionen leiten.
Ich glaube nicht, daß sich die Mühe lohnt.
Doc Brown |
gespratzelt hilft ja nicht einmal mehr eine >8kg schwere Schutzweste gegen Durchschwitzen, wie wir vor kurzem festgestellt haben
Apropos: Wenn es Ionen und nicht einfach ungeladene Atome sind, die da wandern, dann müßte man doch mit einem elektrischen Feld in richtiger Richtung die Ionenwanderung aufhalten können. Sozusagen dauergespratzelt, muß aber unbedingt Gleichstrom sein...
Ansonsten könnte man ja vor dem Anbringen des Stoffes noch ein Stück Klebeband über den Niet kleben, das dann komplett unter dem Stoff verschwindet. Dürfte jedenfalls besser als ohne Schutz sein.
Ich habe bisher das Glück gehabt, nicht davon betroffen zu sein - trotz einiger vernickelter Handschellenmodelle in meiner Sammlung (ich wende manchmal auch an ...) _________________ Gruß
Andy
Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur |
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Doc Brown
Anmeldungsdatum: 08.06.2005 Beiträge: 2386 Wohnort: Bayern
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Verfasst am: Sa Feb 24, 2007 7:10 pm Titel: |
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Andy58 hat folgendes geschrieben: | Apropos: Wenn es Ionen und nicht einfach ungeladene Atome sind, die da wandern, dann müßte man doch mit einem elektrischen Feld in richtiger Richtung die Ionenwanderung aufhalten können. Sozusagen dauergespratzelt, muß aber unbedingt Gleichstrom sein...
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Geniale Idee!
Hoffe nur, daß das Ganze noch mobil und tragbar ist und unter dem Gewicht einer schutzsicheren Weste liegt...
Doc E Brown
Erfinder. Alles außer nickelsicheren Westen. _________________ Game over. |
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