handschellenforum.de

[Andy58]

Hallo,
vor etwas über zwei Wochen habe ich bei ebay ein Paar Bean Cobb ergattern können. Zustand ist natürlich nicht mehr ganz taufrisch. Ist aber ein schöner Oldtimer und sieht optisch gut aus (zur Oberfläche komme ich später zurück). Mit ebay hatte ich wohl das Glück, daß diese Handschellen nur als "alte Handschellen" angeboten wurden und kein Vorschaubild in den Suchergebnissen angezeigt wurde, sondern erst im Angebot selber. So hatten das wohl nicht so viele zwischen all den "Profihandschellen", "SEK/SWAT-Handschellen" oder "Handschellen aus Metall" bemerkt...


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Der Schlüssel ist leider nicht original und auch etwas weich, ich werde mir auf jeden Fall noch einen selbst zurechtfeilen. Die Handschellen haben zwar keinen Doublelock, sie schwingen aber auch nicht durch. Damit die Schellen nicht vor Benutzung aufgeschlossen werden müssen, bleibt das Schloß nach Öffnen komplett auf, die Bügel schnappen nicht ein. Das ist erst dann der Fall, wenn man einen kleinen Knopf am Schloß drückt, danach schnappen die Schellen zu. Die Bean Cobb hat zwei getrennte Schloßfallen, der Schlüssel 2 Bärte, Shimmen ist nicht ganz einfach, da dei Öffnung sehr knapp gehalten ist.

Eine Besonderheit sind die herausnehmbaren Schlösser: Wenn die Schellen auf sind, kann man einen Stift herausziehen und das Schloß herausnehmen, das Schloß kann auch komplett zerlegt werden. Der Schlüssel kann übrigens von beiden Seiten ins Schloß gesteckt werden.


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Bei einem Schloß ist bei einer Schließfalle die Feder gebrochen, so daß die nicht mehr schließt, ich werde da aber eine neue einsetzen.

Jetzt noch eine Frage an die großen Sammler: gibt es auch brünierte oder sonst so dunkel gefärbte Bean Cobb oder ist das Flugrost oder sonstige Patina und die Bean Cobb sind eigentlich alle blank? Es ist ziemlich leicht für mich, die Schellen wieder blank zu machen (Dremel mit Schleifkopf, der eher wie ein Radiergummi wirkt, der Stahl selbst wird also nicht angegriffen), ich habe das erst einmal nur an einer von außen nicht sichtbaren Stelle am ausgebauten Schloß probiert. Blank machen will ich sie aber erst, wenn ich weiß, daß die dunkle Färbung nicht original ist.

Edit: ich weiß nicht, warum nur Links zum Bild direkt kommen und keine Vorschau, obwohl ich die Vorschasu-Codes einkopiert habe, die sehe ich auch beim Editieren wieder, nach Abschicken kommt aber nur der direkte Bilderlink. Komisch.
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Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur

[Bjoern]

Hallo Andy,
meines Wissens gibt es die Versionen der Bean Cobb Handschellen sowohl verchromt als auch aus blankem Stahl. Deinen Bildern nach zu urteilen hast Du anscheinend die letztere Variante erstanden.
Die Geschichte mit dem Entrosten ist letzlich eine Frage der Philosophie, ob Du Deine Sammlungsstücke lieber blank und glänzend magst oder ob Du die Patina und damit den altehrwürdigen Eindruck nicht zerstören möchtest...
Ich persönlich entferne Rost bei meinen Sammlungstücken - einfach um weitere Korrosion zu vermeiden. Die Methode mit dem Dremel habe ich mehrfach selbst angewendet - sie ist äußerst zeitaufwendig, wenn Du damit eine schöne Oberfläche hinbekommen möchtest. Die Schwierigkeit liegt darin, den Rost gleichmäßig zu entfernen, dabei Riefen zu vermeiden und zudem überall eine Oberfläche mit einheitlichem Glanz zu schaffen.
Mittlerweile verwende ich eine Chemikalie namens "HEDP - 60", um Rost bei meinen Neuerwerbungen zu entfernen - hierbei handelt es sich um einen sogenannten Komplexbildner, der nur den Rost, nicht aber Stahl oder Aluminum angreift. Die entrostete Oberfläche wird dann mit einer weichen Messingbürste zum Glänzen gebracht und zur Vermeidung erneuter Korrosion mit einer dünnen Schicht einer Paraffinmischung konserviert.

Schönen Gruß
Björn
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Seid lieb zu den Normalos - es hätte auch uns treffen können...

[Andy58]

Hallo,
jetzt, wo ich auch eine Bean Prison ergattern konnte, stellt sich die Frage der Entrostung erneut und in höherem Maße: Wo kann man das HEDP 60 denn bekommen? Google hat mir nur ein paar Beiträge über die Verwendung genannt, aber keine Bezugsquellen.

Die Bean Prison ist erstaunlicherweise noch etwas enger als die Bean Cobb, dürfte also auch graurechts sehr gut passen
Leider hat die etwas mehr und hartnäckigeren Flugrost angesetzt. Und aus den Schlössern konnte ich erst einmal jeden Menge jahrhundert alten Staub herauskratzen. Erstaunlicherweise sind die Schlösser aber noch vollkommen funktionsfähig, in beiden Schellen funktionieren jeweils beide Schloßfallen, keine Feder gebrochen.
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Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur

[Atame]

Hallo Andy.

HEDP wirkt echt prima gegen Rost. Ich beziehe das Zeugs immer von http://www.restaurierung-und-mehr.de/ (unten auf der Startseite auf "Eisen" klicken). Absolut zuverlässig und kompetenten Rat kriegt man da auch immer.

Viele Grüße,
Atame
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der e-Buch-Tipp: http://www.amazon.de/gp/product/B00XK1AIA8

[Andy58]

Hallo,
Klasse, den Laden habe ich gleich gebookmarkt! Kann man die ganzen Handschellen eintauchen, oder leidet dann doch der Schloßmechanismus? Oder lieber doch nur die äußeren Oberflächen behandeln?

WD40 und mindestens 200 Siliziumcarbidscheiben zum Dremeln muß ich sowieso auch noch bei Conrad bestellen
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Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur

[Bjoern]

Hallo,
die Firma CSP, deren Link Atame angegeben hat, ist auch meine Quelle für "HEDP - 60" und Paraffin. Deren Zuverlässigkeit kann ich bestätigen.

Auf der Website ist die Anwendung von "HEDP - 60" recht gut beschrieben - ich habe mich bei meinen bisherigen Entrostungsaktionen weitgehend daran gehalten und bin zu guten Ergebnissen gekommen:
Die zu entrostenden Stücke komplett in ein Bad bestehend aus 1/3 "HEDP - 60" und 2/3 Wasser eintauchen. Das Gemisch hat eine Temperatur von 50 bis 60°C. Der Rostbelag an der Oberfläche wird relativ schnell im Bad entfernt, so dass die Stücke -je nach Grad der Korrosion- zwischen 5 und 20 Minuten im Bad bleiben, bis sie herausgenommen und mit destilliertem Wasser abgespült und dann sofort mit Tüchern getrocknet werden. Anschließend werden die Stücke, die vom Bad eine matte Oberfläche bekommen haben, mit einer weichen Messingbürste auf Glanz gebracht. Eventuell verbliebene Rostflecken kann man noch mit dem Dremel und Messingbürstenaufsatz behandeln.
Zum Konservieren kommen die komplett gereinigten und polierten Stücke für 5 bis 10 Minuten in ein heißes Paraffinbad. Direkt nach der Entnahme aus dem Paraffinbad bietet es sich an, alle beweglichen mechanischen Teile in den Handschellen mit normalem Feinmechaniköl einzuölen und mehrmals zu bewegen, damit das erkaltende Parrafin die Mechanik nicht blockiert. Nachdem die Stücke auf Handwärme abgekühlt sind, werden sie vorsichtig mit einem Baumwolltuch abgeputzt, um überschüssiges Paraffin zu entfernen - fertig.

Gutes Gelingen wünscht
Björn
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Seid lieb zu den Normalos - es hätte auch uns treffen können...

[Atame]

[mike.muc]