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handschellenforum.de Das Forum rund um Handschellen
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Praetorian12
Anmeldungsdatum: 08.01.2005 Beiträge: 121 Wohnort: München
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Atame
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 2067 Wohnort: München
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Verfasst am: So Feb 10, 2019 7:30 pm Titel: |
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Hi,
ich würde niemals mit Säuren arbeiten, wenn es um antike (im Sinne von Antiquität) Stücke geht. Das hinterlässt eine noch hässlichere Oberfläche als die Elektronlyse. Wenn dann eher den Komplexbildner HEDP. Aber soweit das möglich ist, bevorzuge ich eine rein mechanische Reinigung.
Die (viele monatelange) Entsalzung mit destilliertem Wasser (unter Zugabe von NaOH) ist auf alle Fälle für Boden- und ganz besonders für Meerfunde zu empfehlen. Genau wie die anschließende Konservierung in kochendem Wachs (mikrokristallines oder Hartparaffin) bzw. alternativ Paraloid B72, was Profirestauratoren heutzutage bevorzugen.
Die Frage ist allerdings, ob man das auch mit Fesseln machen sollte/muß, die nicht aus dem Boden, sondern evtl. nur einer Scheune stammen und keine Chloride eingelagert haben.
Probier das doch einfach mal mit einem unbedeutendem Objekt aus - einem alten Hufeisen, einer Kette etc.
Viele Grüße,
Atame _________________ der e-Buch-Tipp: http://www.amazon.de/gp/product/B00XK1AIA8 |
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Bjoern
Anmeldungsdatum: 25.08.2005 Beiträge: 108 Wohnort: Wilhelmshaven
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Verfasst am: So Feb 10, 2019 8:41 pm Titel: Entrosten u. Konservieren |
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Hallo,
ich habe meine ganz alten Stücke wie folgt entrostet und konserviert:
Das Sammlungsstück muss zuerst entfettet werden. Das geht am besten im Acetonbad in einem Metallgefäß. Vorsicht: Aceton macht die meisten Kunststoffe porös, also keine Plastikwannen verwenden. Das Entrosten geht prima mit HDEP-60 (Hydroxyethyliden Diphosphonsäure 60%). Dazu kommt 1 Teil HDEP-60 auf 3 Teile kochendes Wasser. Die Mischung mitsamt dem zu entrostenden Sammlungsstück in eine hitzebeständige Wanne geben, Kunststoffwannen sind hier unproblematisch. Mit einer Messingbürste kann der Prozess an besonders rostigen Stellen beschleunigt werden. Aufgrund der entstehenden Dämpfe und der Eigenschaften von HDEP-60 (ätzend, augenschädlich, etc) bietet es sich an, im Freien und mit Schutzbrille & Handschuhen zu arbeiten. Eine Grillzange ist dabei auch hilfreich. Wenn genügend Rost entfernt ist, das Sammlungsstück entnehmen, mit Leitungswasser gut abspülen, kurz mit einem Geschirrtuch antrocken und unmittelbar danach im Backofen bei 150° C / Umluft trocknen. Anschließend das Sammlungsstück in einem Bad aus mikrokristallinem Wachs kurz aufkochen, abtropfen & abkühlen lassen, danach mit einem Baumwolltuch abwischen. Das Wachs kann auch aufgepinselt werden, dann muss die Schlossmechanik von innen geölt werden, um erneute Korrosion des blanken Innenlebens zu vermeiden. Je nach Feinheit und Präzision der Schlossmechanik ist dieses sogar geschickter als ein Wachsbad, um ein Verkleben der Mechanik durch erstarrendes Wachs zu vermeiden.
Die verbleibende HDEP-60 Lösung kann zur Entsorgung mit Natronlauge neutralisiert werden, ein Streifen Lackmuspapier hilft dabei.
Viel Erfolg!
Gruß
Björn _________________ Seid lieb zu den Normalos - es hätte auch uns treffen können... |
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jail
Anmeldungsdatum: 01.09.2012 Beiträge: 988 Wohnort: nahe Helmstedt
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Verfasst am: So Feb 10, 2019 10:18 pm Titel: Konservieren |
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Bei historischen metallischen Dingen, auch, wenn sie nicht nur eine leichte Patina aufweisen, nehme ich zum Konservieren gerne Leinöl.
Daa sollte aber nicht in das Innere gelangen, denn auch dort würde es verharzen.
Sparsam auf die Oberfläche auftragen, mit einem trockenen Baumwolllappen gegebenenfalls zugunsten einer minimalen Beschichtung nachpolieren und gut trocknen lassen.
Eilige nehmen Leinölfirniß aus dem Baumarkt, das sollte man wegen des Kobaldbeschleunigers allerdings dann nicht oral konsumieren. |
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Praetorian12
Anmeldungsdatum: 08.01.2005 Beiträge: 121 Wohnort: München
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Verfasst am: Mo Feb 11, 2019 9:32 am Titel: |
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Vielen Dank für Eure Antworten!
Von Leinöl war ich nicht sehr überzeugt, ich fand den Geruch etwas unangenehm. |
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