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handschellenforum.de Das Forum rund um Handschellen
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umlaut
Anmeldungsdatum: 01.02.2011 Beiträge: 14
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Verfasst am: Fr Aug 08, 2014 11:49 pm Titel: Nachschlüssel für Hiatt 3 Darby |
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Hallo allerseits!
Kürzlich habe ich ein Paar Darby-Handschellen mit fixer Größe erworben. Sie sind angeblich „sehr alt“ und „original“. Sie weisen auf jeden Fall eine rotbraune Patina und keine Gussgrate auf.
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Sie wiegen knapp 380 Gramm und die in der Mitte der Bügel befinden sich flache Ösen, die jeweils über einen Ring mit einem drehbaren asymmetrischen Wirbel verbunden sind.
Beide Bügel tragen die Buchstaben „HIA TT“ und „3“, wobei die Buchstaben einen leichten Bogen beschreiben und die Ziffer dazu um 90 Grad gekippt ist. Auf einem der Bügel steht zusätzlich ein zweizeiliger Text, den man mit viel gutem Willen als „BRITISH MADE“ entziffern kann. Entweder wurden die Buchstaben oder zumindest die beiden Wörter einzeln eingeschlagen und überlappen zum Teil. Man könnte meinen, der Schmied trug bei der Fertigstellung selbst Handschellen oder hatte schlicht ein paar Stout zu viel im Kopf.
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Leider war kein Schlüssel dabei, weshalb ich nun gerne wüsste, wie ich die Dinger aufbekomme. Wenn ich den Mechanismus richtig verstanden habe, bräuchte ich prinzipiell nur ein Röhrchen mit Innengewinde. Die nötige Länge lässt sich ja noch mit einer Schublehre herausfinden, aber welchen Innendurchmesser und was für ein Gewinde brauche ich da überhaupt? Oder gibt es auch noch völlig andere Ansätze von denen ich nichts ahne?
Über sachdienliche Hinweise würde ich mich sehr freuen. |
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MartinStgt
Anmeldungsdatum: 14.02.2010 Beiträge: 1168 Wohnort: Stuttgart
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Verfasst am: Sa Aug 09, 2014 12:33 am Titel: |
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Hallo!
Die sind wirklich original. Das siehst du an der Form der Schellen und der des Drehwirbels sowie an der Oberfläche und der Beschriftung HIATT. Ich habe die gleichen, siehe Bild. Der Schlüssel besteht natürlich aus einem Rohr mit Innengewinde. Allerdings unterscheiden sich Gewinde nicht nur im Durchmesser, sondern auch in der Drehrichtung und in der Steilheit, was das Nachmachen erschwert. Es handelt sich um ein Rechtsgewinde. Ersatzweise kannst du auch in ein geeignetes Rohr nur zwei Windungen reinschneiden und damit - oder mit einer Flachzange - den Gewindebolzen greifen und einfach rausziehen. Der richtige Schlüssel hat einen Überstand, der anschlägt wonach der Bolzen beim Weiterdrehen von selber raus kommt.
_________________ Ich sammel' Handschellen. Das ist was, was nicht von der Hand zu weisen ist... |
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dancingcane
Anmeldungsdatum: 11.05.2007 Beiträge: 3451 Wohnort: ca. 65km vor den Toren Hamburgs
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Verfasst am: Sa Aug 09, 2014 10:16 am Titel: |
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Moin,
mit dem Nachschlüssel ist das so eine Sache. Nicht immer passen die Schlüssel wirklich untereinandernander. Mal ist es der Durchmesser des Rohres, mal der Gewindegang. Man sollte also versuchen Schlüssel und Schelle komplett zu bekommen. Schlüssel ist nicht immer Schlüssel. Meist sind die Schellen noch mit anderen Nummern versehen, als nur mit "3" oder auch "1". Meist vierstellige, die sich auch auf dem Schlüssel wiederfinden. Wenn beide identisch sind passt meist auch der Schlüssel. Die "3" die du auf der Schelle hast, so ist sich die Fachwelt einig, ist eine Grössenangabe zum Schellendurchmesser. Viel Erfolg bei der Suche nach dem richtigen Schlüssel, Gruß
Jens _________________ Geborener Hamburger, was sonst!!
Herr Doktor, ich bin pervers, ich sammel Handschellen!!
UT 11-18+19+23
1. Knastbus UT 2015 |
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umlaut
Anmeldungsdatum: 01.02.2011 Beiträge: 14
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Verfasst am: Sa Aug 09, 2014 1:57 pm Titel: |
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Danke für eure Antworten!
Martin: Dass es wirklich Originale sind, ist ja auf jeden Fall schon mal eine gute Nachricht. Gibt es denn so flache Flachzangen, mit denen man da rein käme? Mit meiner geht's schon mal nicht und mit einer Pean-Klemme habe ich es auch versucht, aber auch die ist viel zu groß.
Jens: Ja, die sind wohl ziemlich unterschiedlich gebaut worden im Laufe der Zeit. Andere Ziffern als die 3 sind auf meinen leider nicht drauf. Insofern gibt es da gar keinen Anhaltspunkt.
Aber ich werde mal sehen, ob ich ein Kunststoffröhrchen mit passendem Durchmesser finde. Damit bekomme ich die Schellen vermutlich nicht auf, aber einen Abdruck des Gewindes an eine Stelle, die einer näheren Untersuchung zugänglicher ist. |
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Andy58
Anmeldungsdatum: 23.07.2006 Beiträge: 3626 Wohnort: München
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Verfasst am: Sa Aug 09, 2014 2:18 pm Titel: |
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Hallo,
das Kunststoffröhrchen kann man, nachdem man den Abdruck des Gewindes drin hat, der Länge nach in zwei Hälften aufschneiden. Dann kann man die Steigung des Gewindes leicht erkennen. Es dürfte Spannend sein, ob man einen passenden Gewindeschneider findet, lieber ein bißchen zu groß im Innenduchmesser, solange das Gewinde überhaupt noch faßt. Mit einer Drehbank das Innengewinde herzustellen dürfte sehr sportlich sein... Evtl. kann man ein passendes Außengewinde als Gußform herstellen, Gußtechnik ist aber auch nicht einfach.
Mit einer Spitzzange macht man nur das Gewinde im Schloß kaputt, auch wenn es dabei aufgeht. Man kann noch versuchen, einen passenden Korkenzieher zu finden, oder nach dem Abdruck im Kunststoffröhrchen einen aus dickerem Federstahldraht zu biegen, den kann man aufschrauben und dann daran ziehen. _________________ Gruß
Andy
Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur |
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