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Materialkunde - Edelstahl, wie erkennen?

 
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steelfan



Anmeldungsdatum: 26.04.2006
Beiträge: 361
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: Do März 27, 2008 8:49 pm    Titel: Materialkunde - Edelstahl, wie erkennen? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

aus aktuellem Anlaß (@ew: Smile ) ist die Frage aufgetaucht, ob und wie man das Material von Handschellen oder allgemein Metallgegenständen zuverlässig erkennen oder bestimmen kann. Angenommen, man hat ein Paar unbekannte Schellen, von denen man vermutet, daß sie wohl aus Edelstahl sein könnten, und möchte das gerne verläßlich nachprüfen.

Vorab festgestellt:
-"Edelstahl" ist keine präzise Materialbeschreibung, da gibt es vielmehr eine ganze Menge unterschiedlicher gängiger Sorten. Bei Wikipedia ist u.a. nachzulesen, daß sich auch die Korrosionsbeständigkeit bei verschiedenen Sorten "Edelstahl" deutlich unterscheidet.
-Eine treffendere Bezeichnung wäre wohl "nicht rostender Stahl" bzw. "nicht so schnell rostender Stahl" (engl. "stainless steel" - Stahl, der keine [oder nicht so schnell] Rostflecken bekommt).
-"Edelstahl" ist bekannt als das Material, aus dem z.B. Spülbeckenblech ist, es gibt aber auch andere Sorten, die sich für die Gußverarbeitung eignen (z.B. bei ADI SAF Lok).

Anzeichen, daß es sich bei einem Gegenstand um Edelstahl handelt:
-es rostet nichts.
-Nickelallergiker zeigen keine Hautreaktion.
-Starke Ähnlichkeit mit einem gut bekannten Edelstahlwerkstoff, z.B. Spülbeckenblech: grauer Metallglanz, fein körnige Oberfläche. (Nicht so gut erkennbar bei polierten Oberflächen)
-keine Oberflächenbeschichtung: Nickel wird ja wohl nicht in erster Linie auf Metall aufgebracht, damit das schöner aussieht, sondern um Korrosion/Rost zu verhindern. Wenn das Metall schon von sich aus nicht rosten kann, ist eine Nickelbeschichtung überflüssig. Umgekehrt - wenn mit Nickel beschichtet, wird das Material darunter wahrscheinlich ein unedler Stahl sein.
-Auf der Originalverpackung wird behauptet, daß es sich um Edelstahl handelt (Edelstahl, INOX, "stainless" etc.)

Anzeichen, daß es sich bei einem Gegenstand nicht um Edelstahl handelt:
-klar erkennbares, gut bekanntes Oberflächenbild einer korrosionsschützenden Beschichtung (z.B. vernickelt, verzinkt, verchromt, verzinnt). Sichtbar an Farbe, Metallglanz, Rauhigkeit/Glätte, unterschiedlicher Färbung/Struktur an scharfen Kanten etc.
-Rostansatz (ohne daß der Gegenstand mit einem stark rostenden unedlen Werkstoff in Berührung kam)

Wenn jetzt nach dem Augenschein immer nocht nicht klar ist, ob es sich um "Edelstahl" handelt... gibt es da ein einfaches und bewährtes, möglichst zerstörungsfreies Nachweisverfahren? (Z.B. Probestück mit Chemikalien in Kontakt bringen, die sich entsprechend verfärben, ...) Oder andere deutliche Indizien? (Z.B. Aussehen oder Farbe von Schweißnähten, magnetische Eigenschaften, spezifisches Gewicht, Härte, Elastizität/Biegewiderstand, ...)

Wer kennt sich aus und weiß einen Rat?

Grüße, Steelfan
_________________
Nur einer könnte, was ich nicht darf:
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Do März 27, 2008 10:20 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich weiß leider auch kaum weitere Kriterien. Eine Beschichtung spricht wohl sehr deutlich gegen Edelstahl. Wenn das Material unmagnetisch ist, spricht es ebenso deutlich für Edelstahl, normaler Stahl ist magnetisch (einige Edelstahlsorten aber auch).

Am Aussehen und den Schweißnähten kann man es praktisch nicht sehen, Du kannst Dir ja mal meinen Prototyp der Andy HS104 (Abloy Darby, normaler Stahl) und als Vergleich die Andy HS104 V2A ansehen und vergleichen. Und mit chemischen Tests kenne ich mich nicht aus.
_________________
Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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Nova



Anmeldungsdatum: 25.04.2004
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: Do März 27, 2008 11:18 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

die schnellste und einfachste Methode um Edelstahl zu erkennen ist wohl die Probe mit einem Magneten.
Edelstahl ist, wie schon erwähnt, gar nicht bis schwach magnetisch. Nehm am besten nen einfachen Kühlschrank- oder Pinnwandmagneten. Dann wirst du recht schnell ein Ergebnis haben. Wenn du aber das Metallstück an den Magneten von deinem 40cm-Subwoofer hälst brauchst du dich nicht wundern, dass es evtl. hängen bleibt Laughing

Edelstahl ist außerdem mattglänzend.

Hoffe das hilft etwas weiter Wink
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Jemand der weis, dass er nichts weis, weis mehr, als jemand der nicht weis, dass er nichts weis !!!
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ew



Anmeldungsdatum: 14.07.2006
Beiträge: 40
Wohnort: Leipzig

BeitragVerfasst am: Do März 27, 2008 11:49 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Nova hat folgendes geschrieben:
die schnellste und einfachste Methode um Edelstahl zu erkennen ist wohl die Probe mit einem Magneten.


leider stimmt das nicht wirklich. Edelstahl gibt es ja wie gesagt in vielen verschiedenen Varianten und einige davon sind magnetisch.

Ich kann beispielsweise zwischen meinen S&W M-100 (Stahl, vernickelt) und meinen S&W M-103 (Edelstahl) keinen Unterschied feststellen (Ich habe durchaus verschiedene Stellen, wie Bügel und Schlossgehäuse getestet). Beide sind magnetisch.

Viele Grüße

ew
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DasGenie



Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 245
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BeitragVerfasst am: Fr März 28, 2008 4:29 am    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr richtig.
Während mein Piercing nicht magnetisch ist, ist der Edelstahlkrümmer meines Autos es sehr wohl.
Ist beides Edelstahl.
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Fr März 28, 2008 2:55 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
wie ich schon schrieb, wenn unmagnetisch, dann höchstwahrscheinlich Edelstahl, wenn magnetisch, ist keine Aussage möglich, da es auch magnetische Edelstahlsorten gibt. Mein Test zeigt, daß die Andy HS104 V2A weitgehend unmagnetisch ist, die S&W 103 dagegen durchaus.

Aber Edelstahl hat keineswegs immer eine matte Oberfläche. Edelstahlkochtöpfe, aber auch diverse Armaturen sind oft hochglänzend und auch meine HS104 V2A hat eine eher glänzende Oberfläche. Die Oberfläche ist eher eine Frage der Bearbeitung und nicht so sehr des Materials.

In unseren Kreisen dürfte der am ehesten greifbare Magnet eher ein S*g*f*x-Schlüssel sein, der hat auch einen praktischen Griff, einige haben auch noch den Schlüssel der FN-Herstal zur Hand. Kühlschrankmagnete habe ich keine, nur noch Neodymmagnete von Conrad...
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Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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Brutus



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 196
Wohnort: Ostschweiz

BeitragVerfasst am: Fr März 28, 2008 3:59 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Andy58 hat folgendes geschrieben:
Aber Edelstahl hat keineswegs immer eine matte Oberfläche [...] aber auch diverse Armaturen sind oft hochglänzend


sind Armaturen nicht sehr oft galvanisiert, also mit einer Chromschicht?
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Fr März 28, 2008 4:15 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ja, wenn sie nicht aus Edelstahl sind, was für die meisten zutrifft. Die sind dann aus Messing.
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Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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