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Pranger

 
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Valor



Anmeldungsdatum: 25.04.2004
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: So Jan 27, 2008 6:31 pm    Titel: Pranger Antworten mit Zitat

Hallo,

hab mich schon lange nicht mehr gemeldet.
Aber dies ist der Zeitpunkt um zu schreiben.

Hab mir vor langer Zeit einen Pranger gebaut, aber ihn wieder vernichtet, da ich mich selbst befreien konnte.
Heute war es soweit.
Ich hab mir einen neuen gebaut.
Da gibt es kaum ein rauskommen.
Ich hoffe zumindest, dass ich nicht wieder die Hände rausziehen kann. Langzeittest gibt es noch keine, da ich kaum Sturmfrei zuhause habe. Very Happy

Und nun hier ein paar Bilder:

http://www.hostpix.de/file.php?dat=3uZbyvGR.JPG
http://www.hostpix.de/file.php?dat=iAalI2oe.JPG

Das Leder ist nicht perfekt, aber ich muss da vielleicht noch etwas polstern, falls mir das rausziehen der Hände doch gelingt.
Aber der Pranger muss nicht unbedingt hübsch sein, aber seinen Zweck erfüllen.
Ach ja, etwas zum zweiten Bild: Ja, der Riegel ist schräg und das soll er auch.
Da ich ihn sehr stabil machen wollte, ist er relativ lang. Damit der sauber einrastet, musste man ihn schräg anordnen.

So, Anregungen und Meinungen erwünscht. Kritik nicht. Very Happy

Ciao
Valor
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Gast






BeitragVerfasst am: Mo Jan 28, 2008 12:43 am    Titel: Keine Kritik ... Antworten mit Zitat

... das wird schwierig.

Die Metallfans unter uns können da sicher nicht unbedingt mitreden. Da gibt es höchst professionelle Lösungen.

Aber als Holzwurm tut es mir weh, was Du mit Fichtenbrettern anstellst.

Nimm Hartholz. Am besten süddeutsche Eiche, besser noch: Spessarteiche.

Fräß die Öffnungen nach Deinen Maßen aus, ohne Ledereinlage. Die stört nur.

Das sollte dann passen. Man könnte es mit Scharniergelenk machen. Aber passender scheint mit eine Verschraubung links und rechts. Würde auch wesentlich besser aussehen.

Und wenn ganz in Holz: Holznägel.

Und eine altertümliche Färbung kriegst Du leicht mit Ammoniak hin.

Und damit es mit der Färbung wirklich funktioniert, brauchst Du Kernholz.

Ansonsten färbt das Splintholz nicht richtig. Dann musst Du es mit Tannin vorbehandeln, denn Ammoniak reagiert mit Tanninsäure. Im Kernholz ist genug davon, aber nicht im Splintholz.

Danach sieht Dein Pranger richtig schön alt aus, ohne alt zu sein.

Wenn Du es ganz professionell betreiben willst, nutz die Möglichkeit der Bodenverbräunung: Eichenbretter ins Erdreich, dann ordentlich Kunstdünger drauf und ein halbes bis ein Jahr warten.

Die Ammoniakmethode geht schneller, dauert aber auch rund 6 Wochen.

Das Holz ist aber danach durchgefärbt, nicht zu vergleichen mit einer Lasur.

Und beim Ausfräsen der Öffnungen nimm ordentlich Maß. Dann passt es auch ohne die schrecklichen SM-Ledereinlagen.

Gruß Der Holzwurm
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Doc Brown



Anmeldungsdatum: 08.06.2005
Beiträge: 2384
Wohnort: Bayern

BeitragVerfasst am: Mo Jan 28, 2008 1:26 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

sehr gut geworden!
Wobei ich persönlich auch die Polsterungen weglassen würde, die Öffnungen passend machen und etwas abrunden. Es soll ja kein Druck auf die Handgelenke entstehen, die Öffnungen aber dennoch so sein, daß man nicht rauskommt. Aber das hängt ab davon, was man will. (Wenn ich aus ner Fesselung rauskommen könnte, ist für mich der Reiz auch weg. Genauso, wie überhaupt nicht gefesselt. Crying or Very sad Crying or Very sad )

Und wenn's "alt" aussehen soll, genügt für mich eine Lasur schlampig drüber gepinselt. Authentischer ist sicher die Ammoniak und Co.-Methode, wär' mir aber doch zu aufwendig. Wobei man natürlich auch seinen Schutzmaskenfetisch dabei ausleben könnte...

Gruß
Doc Emmet Brown
_________________
Game over.
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Gast






BeitragVerfasst am: Mo Jan 28, 2008 2:32 am    Titel: Antworten mit Zitat

Zumindest bei Ammoniak empfiehl sich eine Schutzmaske.

Bei der Bodenverbräunung braucht man die nicht. Dafür dauert letztere auch länger.

Aber das Prinzip ist dasselbe.

Und das Ergebnis ist wichtig: Keine oberflächliche Färbung. Eine durchgehende Färbung. Da kann man auch anschließend noch nacharbeiten, ohne helle Stellen zu produzieren.

Geht eigentlich mit allen Holzsorten. Tannin ist wichtig (Gerbsäure). Denn nur darauf reagieren die Regenzen. Eiche hat die von natur aus.

Und wer noch mehr Lust hat, mehr davon zu erfahren: Ich sammle inzwischen - dank Handschellenforum - zwar auch - Handschellen -, aber ich greife noch tiefer in die Trickkiste. Und ich suche selber noch an einem Kontruktionsdetail (dafür habe ich schon ein kanadisches Museum angeschrieben). Weil ich es so authentisch wie möglich haben möchte.

Bescheuert, ich weiß. Aber so sind wir wohl.
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Enris



Anmeldungsdatum: 31.08.2004
Beiträge: 6413
Wohnort: SWP

BeitragVerfasst am: Mo Jan 28, 2008 6:59 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo auch,

interessante Konstruktion.

Danke auch dir, cbtskin, für die Hinweise, wie man Holz auf "alt" trimmen kann. Das sieht dann sicher richtig gut und "echt" aus. Denn was man oft so sieht, z.B. durch Flämmen auf alt machen, das ist irgendwie nicht schön ... sieht halt manchmal aus, als hätte es im Folterkeller gebrannt Very Happy.

Viel Vergnügen
Enris
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freak



Anmeldungsdatum: 18.08.2006
Beiträge: 241
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: Mo Jan 28, 2008 3:35 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Oha, viel gelernt !
Ich hab mir auch mal so einen Pranger "gebastelt", allerdings nicht mit der Vorgabe, dass alles mittelalterlich-authentisch aussieht, die Funktion war entscheidend. Oder eher die Neugier nach dem Gefühl, was dabei entsteht.
Ich hab mir auch ein einfaches Fichtenbrett aus dem Baumarkt geholt, weil leicht zu bearbeiten.
Im "alten Forum" gab mal jemand den Tipp, ein Schloss für Jalousienschränke einzubauen. Hab ich gemacht und nicht bereut.
Der Pranger rastet also mit Schloss ein, wird aber trotzdem zusätzlich verschlossen.

Interessanter Beitrag zur Holzbehandlung! Respekt!

Freak
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Andy58



Anmeldungsdatum: 23.07.2006
Beiträge: 3626
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mo Jan 28, 2008 5:17 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
auch ich hätte die Löcher genauer ausgemessen (z.B. an einer breiten Handschelle, von der man weiß, wie eng (d.h. wieviele Rasten) man sie für einen guten, nicht zu engen Sitz schließen muß. Das Ausarbeiten der Löcher ist nicht ganz einfach, wenn es genau sein soll. Am besten mit der Stichsäge etwas Holz stehen lassen und den Rest wegfeilen (es gibt z.B. auch eine elektrische "Powerfeile"). Dann mit der Oberfräse die Kanten abrunden, leider wird man dieses Elektrowerkzeug evtl. extra dafür anschaffen müssen. Evtl. auch ein großes Brett als Ausgangsbasis nehmen, die kompletten Löcher reinsägen (für die Hände findet man evtl. passende Lochsägen, z.B. für Steckdosenmontage), Kanten mit der Fräse abrunden. Und erst dann das Brett längs in zwei Hälften teilen. Damit werden die Lochhälften sehr paßgenau aufeinander passen.

Geht es nur um die Funktion, würde ich Multiplexplatte als Baumaterial empfehlen (eine Art dickes Sperrholz mit vielen Schichten), super stabil, gibt es in fast jedem Baumarkt und Zuschnitte als Rechtecke bekommt man da auch schon. So hat man schon die beiden Bretter mit fertigen Außenmaßen. Das Fichte-Leimholz ist nicht wirklich soooo stabil, das könnte recht übel werden, wenn der Pranger z.B. am Hals bricht.

Soll es richtig gut aussehen, ist der Vorschlag von cbtskin sicher sehr gut, aber eben auch aufwendig. Kernholz ist bei Massivholzbrettern auch schon deshalb wichtig, damit sich das Holz später nicht wirft, also krumm und schief wird. In allen Fällen wird wohl eine Behandlung mit Klarlack nötig sein, damit das Holz zumindest an den Löchern keine Splitter bilden kann. Vorher unbedingt sehr sorgfältig mit feinem Schleifpapier die Kanten und Rundungen glätten.

Ich vermute mal, daß die gezeigte Konstruktion weniger aufwendig war - und funktionieren tut sie ja wohl.
_________________
Gruß
Andy

Leiter des Instituts für kulturhistorische Forschung, Fachbereich metallische Rückhalteeinrichtungen mit angeschlossener Manufaktur Wink
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Valor



Anmeldungsdatum: 25.04.2004
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: Mo Jan 28, 2008 5:59 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hab Lärchenholz verwendet. Ist ja auch nicht grade Weichholz.

Die Vorschläge zum Behandeln des Holzes sind sehr gut, aber wie Freak schon gesagt hat, aus Neugier, welches Gefühl dabei entsteht, das ist entscheidend.
So habe ich das auch gesehen.

Ganz klar, wenn ich mir mehr Zeit lassen würde, könnte man das Perfekt machen.

Ich hab die Löcher so bemessen, dass ich eigentlich ohne Leder nicht mehr rausgekommen wäre, aber durch die Schleifwalze ist es leider größer geworden.

Dennoch danke für die Anregungen und Infos.
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Gast






BeitragVerfasst am: Mo Jan 28, 2008 7:06 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Enris hat folgendes geschrieben:
Hallo auch,

interessante Konstruktion.

Danke auch dir, cbtskin, für die Hinweise, wie man Holz auf "alt" trimmen kann. Das sieht dann sicher richtig gut und "echt" aus. Denn was man oft so sieht, z.B. durch Flämmen auf alt machen, das ist irgendwie nicht schön ... sieht halt manchmal aus, als hätte es im Folterkeller gebrannt Very Happy.

Viel Vergnügen
Enris


Flämmen ist ja eklig. Und Beize nur oberflächlich. Bei den genannten Methoden spielt halt Ammoniak die wesentliche Rolle. Der Unterschied ist die Verfahrensdauer.

Die Bodenverbräunung gibt den schönsten Farbton, dauert aber mindestens 1 Jahr.

Am besten eignet sich natürlich Eiche. Und da ist die Spessarteiche am besten, weil sie eine schöne Zeichnung (Maserung) hat.

So aufwendig behandeltes Holz darf man nicht lackieren. Ich würde es mit Wachs behandeln. Da gibt es auch alte Rezepturen oder Fertigprodukte, aber nicht die billigen aus dem Baumarkt.

Das ist haltbar genug und schützt die Oberfläche vor Verschmutzung. Und man sieht diesen Oberflächenschutz kaum. Man kann ihn nur fühlen.

Und wenn man auf Metall verzichten möchte (sollte man bei Eiche tun, denn Metall und Gerbsäure vertragen sich nicht), verbindet man beide Teile mit einem Bolzen (natürlich aus Eiche) und sichert diesen durch einen Holznagel. Ohne Hilfe kommt man da dann nicht raus.

Noch besser wäre ein Standpranger. Vielleicht sollte ich mich mal an so etwas dran begeben. Zumal ich alle Holzbearbeitungsmaschinen habe.

Die notwendigen Öffnungen sind mit der Tischfräse kein Problem. Hobeln, fräsen, das braucht kaum Nacharbeit bei Hartholz.
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Flo



Anmeldungsdatum: 05.05.2005
Beiträge: 102
Wohnort: Duisburg

BeitragVerfasst am: Di Jan 29, 2008 12:41 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo. Wenn die Löcher zu gross werden, kannst du unter die Lederpolsterung auch Schaumstoff legen, dann wirds enger.

Ich hatte mir auch mal was ähnliches gebaut, allerdings für Hände und Füsse.
War ein erster Versuch, leider war ein Loch für eine Hand zu gross.

Ich hatte die Löcher damals mit einer Stichsäge Oval ausgesägt. Runde Löcher sind natürlich mit den oben genannten Werkzeugen einfacher.

Ich hatte auch mal überlegt einen Pranger zu bauen bei dem man die "Löcher" auswechseln kann. Also einfach einen rechteckigen Ausschnitt, in den man Einsätze mit Löchern in verschiedenen grössen schieben kann.
Das war mal eine Idee für verschiedene "Benutzer".

Das Schloss für Jalousieschränke ist auch eine gute Idee, vielleicht etwas komplizierter einzubauen, aber das werde ich mir für zukünftige Projekte mal merken.
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handschellenchris



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 948

BeitragVerfasst am: Di Jan 29, 2008 4:36 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage ist halt was man will - bei runden Löchern kann man grundsätzlich die Hände drehen, was bei ovalen nicht möglich ist. Man kann ein ovales Loch aber aus einem runden heraus arbeiten. Dann hat man einmal die "kurzen Seiten".
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HC-Mike



Anmeldungsdatum: 22.07.2004
Beiträge: 24
Wohnort: Nordschweiz

BeitragVerfasst am: So Sep 07, 2008 12:27 pm    Titel: mein Pranger Antworten mit Zitat

ich glaube ich habe meinen Pranger vor Jahren hier schon mal gezeigt, aber aus aktuellem Anlass hier nochmal.
Technische Fragen sind immer willkommen.
Gruss
http://s2.pics44.de/img/i/d/4/dd5762jj.jpg
http://s2.pics44.de/img/i/u/r/68dy54ib.jpg
http://img243.imagevenue.com/img.php?image=86486_Prangeroffen1_122_223lo.jpg
http://img214.imagevenue.com/img.php?image=86691_Prangerverschlossen2_122_579lo.jpg&loc=loc579
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