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handschellenforum.de Das Forum rund um Handschellen
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flx
Anmeldungsdatum: 14.03.2005 Beiträge: 587
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Verfasst am: Fr Jun 04, 2021 12:15 pm Titel: Spektakuläres modernes Kunstwerk erschaffen |
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Hallo,
ich erlaube mir noch, einen wahrhaft erhellenden Einblick in die Welt der Kunst zu geben, diesmal aus Italien. Aber was Modernes und Zeitgemäßes. Für die ganzen altmodischen Sachen von der Römerzeit bis zur Renaissance, die dort zuhauf rumstehen, interessiert sich doch heutzutage kein Mensch mehr!
Wie ich ZeroHedge (englisch) entnehme, die auf eine Meldung in einem italienischen Nachrichtenportal (englisch) verweisen, hat dort der "Künstler" Salvatore Garau ein einzigartiges Werk erschaffen. Es handelt sich um eine "immaterielle Skulptur" namens "Io Sono" ("ich bin"), welche aus – nichts besteht.
Ja, schon richtig gelesen. Die Skulptur besteht aus gar nichts. Der Käufer bekommt nur ein vom "Künstler" unterzeichnetes Echtheitszertifikat. Allerdings kann man das Zertifikat nicht einfach im Aktenordner abheften. Die Skulptur muß ordnungsgemäß auf einer Fläche von 150 cm x 150 cm aufgestellt werden, damit sie wirken kann. Es werden freilich keine besonderen Anforderungen an Beleuchtung oder Klimatisierung gestellt, was die Sache einfacher macht.
Im übrigen verwahrt sich der "Künstler" ausdrücklich dagegen, daß seine Skultur ein "Nichts" sei. Sie sei vielmehr ein "Vakuum", das auch eine Vakuumenergie enthalte und aufgrund der Masse-Energie-Äquivalenz daher auch in materielle Partikel transformiert werden könne. Zu technischen Einzelheiten dieser Transformation äußerte sich der "Künstler" nicht weiter.
Dieses alles soll bei einer jüngst stattgefundenen Auktion immerhin einen Erlös von 15.000 EUR erbracht haben. Beachtlich. Ich würde daraus schließen, daß anscheinend einige "Kunstliebhaber" über zuviel Geld verfügen. Aber dieses liegt wahrscheinlich nur an meinem Kunstbanausentum.
Irgendwie kommt mir das ganze bekannt vor. Ach ja, jetzt weiß ich wieder, wo ich das schon gelesen habe. Bei Hans Christian Andersen, "Des Kaisers neue Kleider". |
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DS-Stahl
Anmeldungsdatum: 10.05.2005 Beiträge: 1085 Wohnort: München
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Verfasst am: Sa Jun 05, 2021 9:45 am Titel: |
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Spekulation meinerseits: Der Käufer hat bar bezahlt. |
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cuffs77
Anmeldungsdatum: 16.04.2008 Beiträge: 351 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: Sa Jun 05, 2021 11:10 am Titel: Kunst und kranke Gehirne |
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Nun, hier erübrigt sich in jedem Fall die Frage (die jeden Kunstbanausen als solchen enttarnt) "Ist das Kunst oder kann das weg?". Hier kann keine Putzfrau einen dann sehr teuren Fehler begehen, nur weil sie einen Haufen Dreck nicht als "Kunst" erkennen konnte. So ist das hier wohl gemeint:
Zum Schutz der Reinigungskräfte vor bösen Irrtümern!!! In der Tat erkennen nur Kunstbanausen nicht den grandiosen Fortschritt in der Weiterentwicklung der Dekadenz, äh, ich meine natürlich des zeitgenössischen "was auch immer".
Alte Erkenntnis: Im Abgrund der Geschichte ist Platz für alle. Wir fallen schon... |
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Red ballgag
Anmeldungsdatum: 22.04.2015 Beiträge: 498 Wohnort: Hessen
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Verfasst am: Mo Jun 28, 2021 1:36 pm Titel: |
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Ich würde das Werk mit immateriellem Geld bezahlen, das wäre es mir schon wert! _________________ Handschellen halten Immer zu dir! |
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flx
Anmeldungsdatum: 14.03.2005 Beiträge: 587
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Verfasst am: Mi Sep 29, 2021 5:28 pm Titel: |
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Hallo,
aus aktuellem Anlass ein neuer Blick in die Welt der Kunst, diesmal nicht aus mediterranen Gefilden mit ihrer sprichwörtlichen Leichtigkeit des Seins, sondern aus dem nüchternen hohen Norden.
Wie ich dem ehemaligen Hamburger Nachrichtenmagazin heute entnehme, habe in Aalborg (Dänemark) der "Künstler" Jens Haaning vom dortigen Museum 70.000 Euro in Geldscheinen (offenbar sogar echten) erhalten, um damit eine Collage zu erstellen, mit denen ein früheres Werk von ihm rekonstruiert werden sollte. Leider bekam das Museum nur zwei leere Bilderrahmen zurück. Die Geldscheine hat der "Künstler" einfach einbehalten. Als Leistung gab es dafür immerhin die leeren Bilderrahmen, die nun zu einem "Kunstwerk" mit dem Titel "Take the money and run" geworden seien. Und außerdem habe er noch ein Honorar von umgerechnet 1340 Euro sowie eine ungenannte Ausstellungsprämie erhalten.
Quelle: Bildungszeitung für Intellektuelle
Der "Künstler" bestreitet selbstverständlich energisch, eine Straftat begangen zu haben. Vielmehr repräsentiere das "Kunstwerk" seine aktuelle Arbeitssituation, da er an "miserablen Arbeitsbedingungen" zu leiden habe. Er will, ganz selbstlos und aufklärerisch, die "Strukturen, von denen wir ein Teil sind, infrage ... stellen". Und wird dann philosophisch: "Wenn die Strukturen komplett unzumutbar sind, müssen wir mit ihnen brechen."
Das Museum will erst mal das Ende der Ausstellung abwarten und dann darauf hoffen, die Geldscheine vielleicht doch zurückzubekommen.
Wünschen wir mal dem "Künstler" eine baldige Verbesserung seiner ach so miserablen Arbeitsbedingungen, damit er uns noch mit vielen schönen "Kunstwerken" begeistern kann. |
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