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handschellenforum.de Das Forum rund um Handschellen
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Gast
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Verfasst am: Do Nov 03, 2005 10:56 pm Titel: Technische Sicherheit bei HS? |
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Hallo!
Eine Anfängerfrage: Man liest ja immer mal wieder Geschichten von Leuten, die aus "defekten" Handschellen mit Bolzenschneider/ Metallsäge/ Trennschleifer o.ä. befreit werden mussten.
Wie kann das passieren? Kann das überhaupt passieren? Was kann bei Handschellen kaputtgehen?
Ich will mal folgendes gleich voraussetzen:
-es sind keine "Blechschellen"
-es ist ein Zweitschlüssel vorhanden
-die Schellen sind weder deformiert (äußerlich) noch verschmutzt (Sand oder sonstwas)
Wie groß ist dann die Gefahr, dass sie sich plötzlich nicht mehr öffnen lassen?
fragt sich
Schroedel |
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Malti
Anmeldungsdatum: 19.08.2004 Beiträge: 895 Wohnort: Köln
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Verfasst am: Do Nov 03, 2005 11:52 pm Titel: |
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Also so wie du das beschreibst, da sollte eigentlich nichts passieren können.
Man sollte auch darauf achten stets den richtigen Schlüssel zu verwenden. Die sehen zwar manchmal durchaus gleich aus, sind aber doch leicht unterschiedlich.
Malti _________________ "Ich verachte die kleinlichen Seelen, die, weil sie die Wirkung der Dinge zu weit voraussehen, nichts zu unternehmen wagen." |
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Enris
Anmeldungsdatum: 31.08.2004 Beiträge: 6413 Wohnort: SWP
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Verfasst am: Fr Nov 04, 2005 6:21 am Titel: |
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Hallo auch,
ohne pessimistisch, aber realistisch zu sein: Passieren kann immer etwas .
Was recht selten, aber immerhin vorkommt: Der Schlüssel bricht ab . Wenn die Handschellen in Ordnung sind, braucht man normalerweise nicht viel Kraft, um sie mit dem Schlüssel zu öffnen. Aber wo rohe Kräfte sinnlos walten ...
Wenn man dann keinen Magneten oder feines Werkzeug hat, um das Bruchstück aus dem Schlüsselloch zu entfernen und gleichzeitig über keinen Zweitschlüssel oder geeigneten Dietrich verfügt, muss man die Handschelle halt zerstören.
Andere Defekte halte ich für extrem selten oder, wie Malti geschildert hat, man hat versehentlich einen nicht passenden Schlüssel verwendet. Der kann sich so verklemmen, dass er nicht zerstörungsfrei zu entfernen ist - wenn man nicht über Werkzeug und Fingerfertigkeit verfügt.
Manche Marken, vor allem US-amerikanische, geben lebenslange Garantie auf ihre Handschließen. Und tatsächlich habe ich ältere, sichtlich gebrauchte Stücke, die nach einer Grundreinigung noch sicher funktionieren.
Allerdings gibt es auch bestimmte Modelle, die negativ aufgefallen sind (vgl. diesen Beitrag). Ich mag nicht ausschließen, dass ein zu Grunde liegender Defekt auch dazu führen kann, dass die Schellen nicht mehr zu öffnen sind.
Außerdem: Alte Teile, für die ich keinen Schlüssel habe oder die nicht ausreichend und mehrfach auf Funktion getestet wurden ("off-hand"), kommen mir um kein Handgelenk ! Für einen Sammler ist die Funktion manchmal (!) zweitrangig. Für einen Anwender - wie auch immer - muss die sichere Funktion oberste Priorität haben. Denn eine gewaltsame Entfernung birgt immer auch ein Verletzungsrisiko für die gefesselte Person.
Wenn die von dir genannten Kriterien zutreffen (keine Blechhandschellen, sind in Ordnung, Zweitschlüssel vorhanden; noch besser: nagelneue Markenhandschellen), schätze ich das Risiko allerdings als sehr gering ein . Bei der Konstellation würde ich mir keine besonderen Sorgen machen.
Viel Vergnügen
Enris |
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MAGNUS
Anmeldungsdatum: 25.04.2004 Beiträge: 502 Wohnort: Nürnberg
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Verfasst am: Fr Nov 04, 2005 4:53 pm Titel: |
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Enris hat folgendes geschrieben: | ... würde ich mir keine besonderen Sorgen machen. |
"Keine besonderen Sorgen", darf nachgefragt werden, welche Art von Sorgen, gewöhnliche etwa, berechtigt wären und welcher Natur sie sich erweisen; möglicherweise gar die diametral zu der Sorge des sich nicht-öffnen-Lassens stehende jene des sich schlüssellosen Aufspringens, oder sei es lediglich jene der zu schmalen Händchen, daß diese zu entweichen in der Lage seien, endlich jene der artgerechten Aufbewahrung, Ölung und ähnlicher Aufmerksamkeit zu Teil werdende! _________________
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unimuc
Anmeldungsdatum: 24.04.2004 Beiträge: 4298 Wohnort: München
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Verfasst am: Sa Nov 05, 2005 5:02 am Titel: Re: Technische Sicherheit bei HS? |
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Hi,
schroedel hat folgendes geschrieben: | Eine Anfängerfrage: Man liest ja immer mal wieder Geschichten von Leuten, die aus "defekten" Handschellen mit Bolzenschneider/ Metallsäge/ Trennschleifer o.ä. befreit werden mussten. |
Liest man das? Also man liest in der Tat immer wieder von Leuten die befreit werden mussten, aber meistens doch eher wegen:
- verlorenem Schluessel
- abgebrochenem Schluessel (da kann der abgebrochene Teil das Schloss blockieren)
- falschem Schluessel (der kann dann auch steckenbleiben bei manchem Modell)
- unerreichbarem Schluessel (bei selfbondagespielen...)
- ungeschickt angelegten Gelenkhandschellen (z.B. beide an einer Hand mit Schloessern innen verdeckt)
- zu kleinem Handgelenk (da haben/hatten die neuen Alcyons ein technisches Problem und lassen sich nur noch mit Tricks oeffnen)
Zitat: | Wie groß ist dann die Gefahr, dass sie sich plötzlich nicht mehr öffnen lassen? |
Also der klassische Mechanismus ist da doch relativ simpel, da drueckt der Schluessel eine Sperrklinke runter, da ist eher wenig Potential zum Versagen. Dazu kommt, dass man ja zwei Handschellen hat, und es in der Regel reicht eine zu oeffnen um zumindestens die Fesselung erstmal zu loesen, dann kann man bei der anderen Hand immernoch in Ruhe versuchen Dreck aus der Schelle zu spuelen, abgebrochene Schluesselteile rauszuschuetteln und was weiss ich. Von alleine versagt eine normale Handschelle eigentlich eher selten, von Ausnahmen mit technischen Problem wie oben erwaehnte Alcyons mal abgesehen, oder z.B. auch das Problem mit Ralkems die sich extrem eng angelegt evtl. schwer bis kaum oeffnen lassen.
Unimuc |
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Enris
Anmeldungsdatum: 31.08.2004 Beiträge: 6413 Wohnort: SWP
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Verfasst am: Sa Nov 05, 2005 1:09 pm Titel: |
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Hallo auch,
MAGNUS hat folgendes geschrieben: | welche Art von Sorgen, gewöhnliche etwa, berechtigt wären und welcher Natur sie sich erweisen; möglicherweise gar die diametral zu der Sorge des sich nicht-öffnen-Lassens stehende jene des sich schlüssellosen Aufspringens, oder sei es lediglich jene der zu schmalen Händchen, daß diese zu entweichen in der Lage seien, endlich jene der artgerechten Aufbewahrung, Ölung und ähnlicher Aufmerksamkeit zu Teil werdende! |
Du kannst Gedanken lesen ! Genau die Art von Sorgen, die Aufmerksamkeit des Benutzers erfordern. Die "besonderen" Sorgen sind dann die, welche sich auf das Gerät selbst beziehen, auf die also der Benutzer keine Einflussmöglichkeiten hat. Wo man nix dran ändern kann, braucht man sich auch keine Sorgen zu machen .
Viel Vergnügen
Enris |
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MAGNUS
Anmeldungsdatum: 25.04.2004 Beiträge: 502 Wohnort: Nürnberg
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Verfasst am: Sa Nov 05, 2005 6:02 pm Titel: |
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Nein, mein lieber Enris, da muß man keine Gedanken lesen können, auch nicht zwischen den Zeilen lesen, vielmehr provozierte Deine Unterscheidung in Sorgen-Sorten eine abstrahierende Antwort
Ach, von wegen Lesen, unimuc, liest "man" überhaupt noch etwas, mit dem inneren Auge? Immer wieder überkommt mich das Gefühl, es wird vielfach oberflächlich überflogen, in der Ausschau anregender Bilder und Videolinks, der alte Jammer sehnsuchtschwangerer Geister.
Auch wenn ich Gefahr laufe zu verallgemeinern: Bei den Italienern artet das in das andere Extrem aus: Endlose Abhandlungen, fast ganz ohne Hinweise auf links, auf Bilder - dabei kann man als Beitragsschreiber aus dem Vollen internetaler Möglichkeiten schöpfen: "HTML ist an" dort, und zwar sogar die berüchtigte "table"-Funktion... _________________
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zeleznik
Anmeldungsdatum: 29.09.2005 Beiträge: 20
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Verfasst am: Mi Nov 09, 2005 11:31 am Titel: |
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Und ob das passieren kann.
Ich hatte in meiner HS Anfängerzeit Alcyons gekauft, und ausgiebig zunächst an mir, dann an meiner Freundin angewendet.
Eines schönen Tages habe ich mich (Gott sei Dank vorne) gefesselt und mit double lock gesichert. Zu Mittag hatte ich einen wichtigen Termin und wollte den langweiligen Morgen mit Fernsehen, Frühstücken und Faulenzen in Handschellen verbringen.
Als dann der Termin näher rückte wollte ich mich aufschliessen. NICHTS ging. Na super, Panik machte sich breit, der erste Gedanke war, was ist, wenn sich die andere Schelle auch nicht aufschliessen läßt? Es ging! also probierte ich wieder die sich sträubende Schelle zu öffnen. NICHTS, der Schlüssel konnte den double lock nicht deaktivieren. Also einen anderen Schlüssel ausprobiert, NICHTS! Da der Termin wirkich wichtig war konnte ich ihn nicht sausen lassen. Was tun? Polizei, Feuerwehr, Schlüsseldienst; zu peinlich! Also Werkzeugkasten durchsucht und einen alte Eisenfeile gefunden. Leider hatte ich keinen Möglichkeit die Schelle irgendwo zu fixieren, der Adrenalinspiegel machte mich auch unempfindlich! Ergebnis: ich war die Schelle los, aber meine Hand war total blutig. Das Peinliche war, dass die Wunde wunderbar um das Handgelenk herumging, also jeder erkennen konnte, dass das von einer Fesselung stammte. Ich lief wochenlang mit einem dicken Verband herum, und mußte mir viele blöde Fragen anhören.
Moral: immer die HS vorher ausprobieren. |
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Enris
Anmeldungsdatum: 31.08.2004 Beiträge: 6413 Wohnort: SWP
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Verfasst am: Mi Nov 09, 2005 7:32 pm Titel: |
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Hallo auch,
zeleznik hat folgendes geschrieben: | Und ob das passieren kann. |
Ja, Fehler passieren .
zeleznik hat folgendes geschrieben: | Moral: immer die HS vorher ausprobieren. |
Genau. Der Hinweis gehört üblicherweise zu meiner Predigt dazu. Habe ich's dieses Mal vergessen ?
Viel Vergnügen
Enris |
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Dauerfessler
Anmeldungsdatum: 27.12.2005 Beiträge: 64 Wohnort: Niederbayern
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Verfasst am: So Jan 01, 2006 9:55 pm Titel: Re: Technische Sicherheit bei HS? |
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...Kann das überhaupt passieren?...
Bei meinen Taiwan Handschellen hat sich mal an einer Schelle der kleine Stift vom Duoble-Lock verkeilt.
Da kriegst momentan auch Panik!
Als ich die andere Hand befreit hatte, konnte ich genau sehen, daß er so unglücklich schräg eingedrückt war, daß er nicht zurück konnte.
Durch geschicktes schütteln und mit hilfe einer Nadel bracht ich Ihn doch wieder in seine richtige Spur.
Ist aber seither nie mehr wieder passiert. |
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