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MartinStgt
Anmeldungsdatum: 14.02.2010 Beiträge: 1168 Wohnort: Stuttgart
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Verfasst am: Di Mai 24, 2016 2:48 pm Titel: Assoziationen Mühlenfeld |
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Mal hierher ausgelagert, um das schöne Thema nicht zu sehr zu zerfleddern:
QueeAndJiggy hat folgendes geschrieben: | Die vergleichsweise recht ähnliche Haltung zwischen den Damen Mühlenfeld und Gottesanbeterin dreht dem Betrachter erst dann den Magen um, wenn letztere ihren Bräutigam verspeist... |
Impliziert aber, dass letztere weiblich ist. Gottesanbeterin ist aber natürlich die Art, die ♂ und ♀ umfasst. Kein Mensch würde bei Madenhacker, Bienenfresser, Haubentaucher, Wasserläufer, Grashüpfer, Wadenstecher etc. nur an Männchen denken. Oder etwa doch..?
Auch ein Kater ist eine Katze, auch ein Gänserich ist eine Gans, auch eine Hündin ist ein Hund und auch eine Hirschkuh ist ein Hirsch. Artbezeichnungen sind als Substantive mit einem grammatikalischen Geschlecht verbunden, es gibt auch neutrale Tiere wie Pferd, Schwein, Seepferd- und Eichhörnchen.
[...]*
*hier noch notwendige zwölfseitige Ausführungen zum Thema, siehe anderswo im Netz. _________________ Ich sammel' Handschellen. Das ist was, was nicht von der Hand zu weisen ist... |
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a.pst
Anmeldungsdatum: 30.04.2009 Beiträge: 605 Wohnort: bayern
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Verfasst am: Di Mai 24, 2016 4:12 pm Titel: Re: Assoziationen Mühlenfeld |
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MartinStgt hat folgendes geschrieben: | Mal hierher ausgelagert, um das schöne Thema nicht zu sehr zu zerfleddern:
QueeAndJiggy hat folgendes geschrieben: | Die vergleichsweise recht ähnliche Haltung zwischen den Damen Mühlenfeld und Gottesanbeterin dreht dem Betrachter erst dann den Magen um, wenn letztere ihren Bräutigam verspeist... |
Impliziert aber, dass letztere weiblich ist. Gottesanbeterin ist aber natürlich die Art, die ♂ und ♀ umfasst. Kein Mensch würde bei Madenhacker, Bienenfresser, Haubentaucher, Wasserläufer, Grashüpfer, Wadenstecher etc. nur an Männchen denken. Oder etwa doch..?
Auch ein Kater ist eine Katze, auch ein Gänserich ist eine Gans, auch eine Hündin ist ein Hund und auch eine Hirschkuh ist ein Hirsch. Artbezeichnungen sind als Substantive mit einem grammatikalischen Geschlecht verbunden, es gibt auch neutrale Tiere wie Pferd, Schwein, Seepferd- und Eichhörnchen.
[...]*
*hier noch notwendige zwölfseitige Ausführungen zum Thema, siehe anderswo im Netz. | stute/hengst/walach, bache/eber bzw sau/eber, gans/ganter, kuh/stier/oxe, hahn/kapaun/henne/ei ... ob unterschieden wird oder nicht, liegt daran wie wichtig die gattung für uns menschen war und ist.
ich finde, der gleichberechtigung wegen soll auch der gottesanbeter als gatte der gottesanbeterin anerkannt werden.
komischerweise haben die engländer eine bezeichnung für den weiblichen hund aber nicht für den männlichen und im deutschen ist es umgekehrt. _________________ enfant terrible |
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scandor
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 765 Wohnort: Zwischen Stuttgart und Pforzheim
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Verfasst am: Di Mai 24, 2016 5:33 pm Titel: Geschlechter |
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Hallo zusammen,
potenziert wird der ganze Spaß dann, wenn man zusätzlich die Geschlechter von Sachen untersucht: die Butter, aber der Aufstrich; die Feile, aber der Hammer; die Peitsche, aber der Flogger ( ); usw. Gerade, um zu ergründen, warum eine Sache als so spezifisch weiblich gesehen wird, dass sie sogar einen weiblichen Artikel erhält, scheint mir ziemlich diskussionswürdig - ja, da kommt der Sprachkünstler durch...
Manches wird in anderen Sprachen tatsächlich vermännlicht oder verweiblicht (z.B. der Mond gegenüber la luna) und weicht deshalb erheblich von unserem Sprachgebrauch ab, so dass man konstatieren kann, dass es sich hierbei um eine sehr Deutsche bzw. Deutsch-sprachige Ausdrucksweise handelt
Vielleicht weiß der eine oder andere hier, warum dieses Phänomen auftritt... _________________ J.-R.
UT 2009, ab 2014 |
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flx
Anmeldungsdatum: 14.03.2005 Beiträge: 587 Wohnort: Süd-Niedersachsen
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Verfasst am: Di Mai 24, 2016 6:24 pm Titel: Re: Geschlechter |
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scandor hat folgendes geschrieben: | Manches wird in anderen Sprachen tatsächlich vermännlicht oder verweiblicht (z.B. der Mond gegenüber la luna) und weicht deshalb erheblich von unserem Sprachgebrauch ab, so dass man konstatieren kann, dass es sich hierbei um eine sehr Deutsche bzw. Deutsch-sprachige Ausdrucksweise handelt
Vielleicht weiß der eine oder andere hier, warum dieses Phänomen auftritt... |
Meine Vermutung ist, daß in den romanischen Sprachen einfach das Geschlecht aus der Muttersprache Latein übernommen worden ist:
sol, solis (m.)
luna, lunae (f.) |
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MartinStgt
Anmeldungsdatum: 14.02.2010 Beiträge: 1168 Wohnort: Stuttgart
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Verfasst am: Di Mai 24, 2016 6:27 pm Titel: |
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Potenziert wird der Spaß durch merkwürdige Mitübersetzungen von Artikeln, die dann in "die" Place XYZ oder "der" Front National münden. Nur weil Platz und Front im Französischen andere Geschlechter haben als im Deutschen. Merkwürdigerweise heißt es aber auch im Deutschen "die" und nicht "der" Tour de France. Vielleicht weil Tour im Deutschen ein Fremdwort ist?
Und warum ist eigentlich noch keiner auf die Idee gekommen, Gebrauchsgegenstände auf Geschlechtergerechtigkeit hin zu trimmen: Rasenmäher, Geschirrspüler, Schöpfer (nicht i. S. v. Erschaffer), Hefter, Locher, Drucker, Stecker, Radierer, Spitzer etc.pp. Alles "männlich"! Könnten doch auch wie die "männlichen" Berufsbezeichnungen eine Gehirnwäsche durchmachen.
Und auch noch so eifrige Doppelnenner unterschlagen bei gewöhnlichen Komposita die Weiblichkeit konsequent:
Oberbürgermeisterkandidat/-in.
Wo sind die Bürgerinnen und die Meisterinnen?
Oberbürgerinnen- und -bürgermeisterinnen- und meisterkandidatinnen- und kandidaten. Ohne Trennungen ergeben sich 2³ = 8 verschiedene zu nennende Komposita. Und wenn man jetzt noch den Ober als Kellner interpretiert... _________________ Ich sammel' Handschellen. Das ist was, was nicht von der Hand zu weisen ist... |
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nwjs
Anmeldungsdatum: 28.12.2012 Beiträge: 271 Wohnort: Yuggoth
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Verfasst am: Di Mai 24, 2016 7:28 pm Titel: Re: Geschlechter |
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scandor hat folgendes geschrieben: | Gerade, um zu ergründen, warum eine Sache als so spezifisch weiblich gesehen wird, dass sie sogar einen weiblichen Artikel erhält, scheint mir ziemlich diskussionswürdig - ja, da kommt der Sprachkünstler durch.. |
Ich denke, das hängt im wesentlichen mit der Endung des Wortes zusammen. -e, -a -> weiblich, -o, -u, -er, usw. -> männlich, -i sowie Diminutivformen (-chen, -lein usw.) -> neutrum. Also ungefähr so, wie das Geschlecht der Person wäre, wenn das Wort ein Name wäre. |
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jail
Anmeldungsdatum: 01.09.2012 Beiträge: 988 Wohnort: nahe Helmstedt
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Verfasst am: Di Mai 24, 2016 10:16 pm Titel: Dinge |
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MartinStgt
Anmeldungsdatum: 14.02.2010 Beiträge: 1168 Wohnort: Stuttgart
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Verfasst am: Mi Mai 25, 2016 10:46 am Titel: |
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Sklavenhaltung ist eigentlich verboten!
Aber davon abgesehen entsprechen die angeblich "männlichen" Berufsbezeichnungen natürlich etymologisch den englischen, die ja bekanntlich geschlechtsneutral sind. Daher betrachte ich die deutsche "männliche" Form als Grundform, an die vor allem im Singular eben die verweiblichende Endung -in angehängt wird. Eine entsprechende vermännlichende Endung gibt es im Deutschen nicht. Das kann auch traditionell aufgrund früherer Rollenverteilungen begründet sein. Ständige Doppelnennungen sind semantisch und grammatikalisch Unsinn.
Naja, aber "Reichst du mir ..." ist immerhin besser als "Du reichst mir!" _________________ Ich sammel' Handschellen. Das ist was, was nicht von der Hand zu weisen ist... |
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a.pst
Anmeldungsdatum: 30.04.2009 Beiträge: 605 Wohnort: bayern
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Verfasst am: Do Mai 26, 2016 3:35 pm Titel: Re: Geschlechter |
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flx hat folgendes geschrieben: | scandor hat folgendes geschrieben: | Manches wird in anderen Sprachen tatsächlich vermännlicht oder verweiblicht (z.B. der Mond gegenüber la luna) und weicht deshalb erheblich von unserem Sprachgebrauch ab, so dass man konstatieren kann, dass es sich hierbei um eine sehr Deutsche bzw. Deutsch-sprachige Ausdrucksweise handelt
Vielleicht weiß der eine oder andere hier, warum dieses Phänomen auftritt... |
Meine Vermutung ist, daß in den romanischen Sprachen einfach das Geschlecht aus der Muttersprache Latein übernommen worden ist:
sol, solis (m.)
luna, lunae (f.) | wie ist das in skandinavien? im dänischen, schwedischen und norwegisch?
weiß das wer? _________________ enfant terrible |
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