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Hochsicherheit in deutschen Gefängnissen und deren Folgen

 
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dancingcane



Anmeldungsdatum: 11.05.2007
Beiträge: 3450
Wohnort: ca. 65km vor den Toren Hamburgs

BeitragVerfasst am: So Feb 28, 2016 11:38 am    Titel: Hochsicherheit in deutschen Gefängnissen und deren Folgen Antworten mit Zitat

http://mobil.express.de/koeln/jva-skandal-aachen-er-war-der-gefaehrlichste-haeftling-in-nrw---jetzt-liegt-er-im-koma-23620660?

Moin, emotional halte ich mich da mal raus. Hat auch nichts mit disem Thema zutun.
Vielmehr geht es mir darum aufzuzeigen wie Hochsicherheitsgefängnis wohl in deutschen Gefängnissen aussieht.
In wieweit die Presse das aufbauscht weiß ich nicht, und auch nicht wieweit vielleicht dazugedichtet wird.

Die Diskussion ist eröffnet.

Gruß

DC 😀
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Geborener Hamburger, was sonst!!
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DS-Stahl



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1072
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So Feb 28, 2016 12:49 pm    Titel: Re: Hochsicherheit in deutschen Gefängnissen und deren Folge Antworten mit Zitat

dancingcane hat folgendes geschrieben:

Vielmehr geht es mir darum aufzuzeigen wie Hochsicherheitsgefängnis wohl in deutschen Gefängnissen aussieht.


Das sieht genauso aus wie es meistens in Deutschland aussieht, weil es so üblich ist in Deutschland.
Das Problem wird von oben nach unten durch die Hierarchie gereicht nach dem Motto:
"So billig wie möglich".
Dann kommt es ganz unten an, und das Ergebnis sieht ungefähr so aus
(ob man dem Express für dem konkreten Fall hier trauen kann, muss jeder für sich entscheiden):

"trotz schärfster Haftbedingungen immer wieder Justizvollzugsbeamte zu attackieren und sie zu verletzen"

und

"Und was führte dazu, ... ihn die Schließer nicht sofort befreiten?"


Ja was führte wohl dazu?
Vielleicht stößt ja die Bereitschaft der Schließer für solche Leute immer wieder die Knochen hin zu halten, einfach mal an eine Grenze?

Man könnte doch einfach mal die Haftbedingungen ändern von
"Die Zelle durfte nur von „mindestens drei Bediensteten“ geöffnet werden."
in
"Die Zelle darf nur von mindestens drei Bediensteten in Begleitung des verantwortlichen Politikers geöffnet werden."

Was glaubt ihr, wie schnell das Problem vom Tisch wäre?

Dann würde man nämlich hier ansetzen:
"Kein Schulabschluss, keine Berufsausbildung, keine Träume. Stattdessen viele Dummheiten, Drogen, Delikte: Schon mit 15 erste Ladendiebstähle"
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MartinStgt



Anmeldungsdatum: 14.02.2010
Beiträge: 1168
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: So Feb 28, 2016 6:39 pm    Titel: Re: Hochsicherheit in deutschen Gefängnissen und deren Folge Antworten mit Zitat

DS-Stahl hat folgendes geschrieben:
"Die Zelle darf nur von mindestens drei Bediensteten in Begleitung des verantwortlichen Politikers geöffnet werden."

Auf dem Rückweg sollten die drei Typen aber allein (bzw. vom bisherigen Insassen begleitet) sein . Dann kann "des verantwortlichen" gerne auch in "jedweden" geändert werden.

Zitat:
Was glaubt ihr, wie schnell das Problem vom Tisch wäre?

Dieses und viele andere auch.
_________________
Ich sammel' Handschellen. Das ist was, was nicht von der Hand zu weisen ist...
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flx



Anmeldungsdatum: 14.03.2005
Beiträge: 587
Wohnort: Süd-Niedersachsen

BeitragVerfasst am: So Feb 28, 2016 9:07 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Nun ja, "Hochsicherheit" hin oder her, darunter kann man vieles verstehen. Genauso, wie das praktisch umgesetzt wird.

Was hier aber absolut nicht in Ordnung ist, das ist die Art der Berichterstattung. Ich weiß nicht, was der "Express" genau ist, vermutlich so ein Druckerzeugnis für Skandalberichterstattung. Daß über Sachverhalte nur oberflächlich berichtet wird, ist heutzutage ja schon Routine, auch in den sich seriös nennenden Druckerzeugnissen. Aber das Bild eines verkrampft im Koma liegenden Schwerstpflegebedürftigen auch noch in großer Aufmachung am Anfang des Artikels zu bringen, geht einfach zu weit. Was hat das denn noch mit der Vermittlung von Informationen oder dem Sachverhalt zu tun?

Ein schönes Beispiel, wie hoch der "Informationswert" der Massenmedien heutzutage noch ist. Bin ich froh, daß ich schon lange keine Zeitung oder Zeitschrift mehr lese und keinen Fernseher habe. (Na gut, zugegebenermaßen schaue ich beim Einkaufen spaßeshalber immer auf die Titelseite der Bildungs-Zeitung, wenn sie im Regal liegt.)

Aber jetzt noch mal zur eigentlich aufgeworfenen Frage aus meiner Sicht: ich frage mich schon lange, wie es möglich ist, daß beispielsweise Drogen in deutsche Gefängnisse eingeschmuggelt werden können. Wenn staatliche Stellen noch nicht einmal die Grenzen eines Gefängnisses kontrollieren können (oder wollen), was kann dann überhaupt kontrolliert werden?

Vieles andere scheint ja auch nicht so zu laufen, wie Otto Normalverbraucher es sich vorstellt. Wenn etwa bestimmte Banden von Gefangenen interne Hierarchien aufbauen und Mitinsassen terrorisieren, wieso kann der Staat das nicht verhindern? Wenn noch nicht einmal unter diesen Bedingungen Sicherheit gewährleistet werden kann, wie soll das "draußen" in der Gesellschaft funktionieren?

Diese "Hochsicherheit" scheint mir insgesamt eine Illusion zu sein.
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DS-Stahl



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1072
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So Feb 28, 2016 9:36 pm    Titel: Antworten mit Zitat

flx hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, was der "Express" genau ist, vermutlich so ein Druckerzeugnis für Skandalberichterstattung.


für den ersten Einstieg siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Express_%28Zeitung%29
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DS-Stahl



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1072
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: So Feb 28, 2016 10:02 pm    Titel: Antworten mit Zitat

flx hat folgendes geschrieben:
wie es möglich ist, daß beispielsweise Drogen in deutsche Gefängnisse eingeschmuggelt werden können.


Es muss gespart werden. An Personal, Ausrüstung, Lieferanten usw.
Vielleicht kann aber der Lieferant deshalb an günstigsten anbieten, weil er einen inoffiziellen Sponsor hat? Für diesen Sponsor erbringt er nebenbei kleine Transportdienstleistungen und schon ist die Ware drin.
Vielleicht sind Beamte frustriert über den Sparzwang und schauen nicht mehr so genau hin. Oder es kommt zu dem verbotenen Wort mit K.


flx hat folgendes geschrieben:

Wenn staatliche Stellen noch nicht einmal die Grenzen eines Gefängnisses kontrollieren können (oder wollen), was kann dann überhaupt kontrolliert werden?


Es wird das kontrolliert, wo es sich lohnt, d.h. bei erfolgreicher Kontrolle Geld in die Staatskasse (auch: Landeskasse, Stadtkasse) kommt. Z.B. Steuererklärungen wohlhabender Bürger, abgelaufene Verbandskästen im Auto, Falschparker vor der Bäckerei, etc.

Leute bei denen nichts zu holen ist, können effektiv machen was sie wollen.
Ausgenommen Delikte mit Freiheitsstrafen, dann ... na ihr wisst schon
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