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Zuverlässigkeit von Handschellenverschlüssen
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QueeAndJiggy



Anmeldungsdatum: 10.07.2014
Beiträge: 2118
Wohnort: Salzburg

BeitragVerfasst am: Sa Jul 04, 2015 10:08 am    Titel: Antworten mit Zitat

handschellenchris hat folgendes geschrieben:
Ich öffne Handschellen, die nicht mehr wollen mit einem Bolzenschneider.


Ohne fremde Hilfe am eigenen Handgelenk? Schon das Durchtrennen der verbindenden Kettenglieder wirft die Frage auf, wie das langschenkelige Werkzeug an den Einsatzort kommt. Und zum Bedienen sind zwei Hände nötig...

Ein ortsfest montierter Bolzenschneider könnte helfen. Handschellen zwischen die Schneiden halten Laughing und sich auf den Hebel setzen.
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Enris



Anmeldungsdatum: 31.08.2004
Beiträge: 6413
Wohnort: SWP

BeitragVerfasst am: Sa Jul 04, 2015 10:35 am    Titel: Re: Zuverlässigkeit von Handschellenverschlüssen Antworten mit Zitat

Hallo auch,

was für ein Pech ... Alcyon 5234, in manche Länder auch als "Star" oder "Fury" exportiert. Auf meiner ansonsten veralteten Website habe ich etwas dazu geschrieben.

QueeAndJiggy hat folgendes geschrieben:
Ein einziges Mal mußte ich zwecks Öffnen verklemmter Handschellen in die Schlosserwerkstatt.


QueeAndJiggy hat folgendes geschrieben:
Es waren Markenhandschellen. Selten benutzt. Jährlich kontrolliert und geölt. Verschleiß schied als Ursache aus. Wie Enris schreibt, kann es eben vorkommen. Ein verklemmter Doublelock, aus welchem Grund auch immer. Deshalb meine Vorsicht, wenn die Situation es erfordert, Schellen nicht zu verriegeln.

Deinem letzten Satz möchte ich widersprechen. Denn ich halte die Verletzungsgefahr durch nicht arretierte bzw. verriegelte Handschellen größer als die Chance, dass die Arretierung versagt.

Die Chance, dass beide Schellen sich nicht öffnen lassen, ist noch geringer, wie geschrieben. Hat man eine Schelle offen, halte ich dann eine Verletzungsgefahr für gering. Die Gefahren entstehen dann beim Öffnen - dein Bericht aus der Schlosserei hat das sehr schön berücksichtigt.

Anders gesagt, beziehungsweise gefragt: Wie häufig lassen sich angelegte Handschellen nicht mehr mit dem Schlüssel öffnen? Und wie oft führt es zu Verletzungen, weil angelegte Handschellen sich unbeabsichtigt verengen?

An anderer Stelle meiner Website, im Rahmen des Schlüsseltests, habe ich im Resümee als Empfehlung für Sammler (für Sicherheitspersonal gilt das nicht Exclamation), Handschellen verriegelt (arretiert, gesichert) aufzubewahren. Denn dann muss vor Verwendung der passende Schlüssel vorliegen.

Bei deiner schönen österreichischen Polizeihandschelle war es wahrscheinlich wirklich Pech Sad.
Forrest Gump hat folgendes geschrieben:
Shit happens. Sometimes.



QueeAndJiggy hat folgendes geschrieben:
Ob der Doublelock sich von allein aktivieren kann, ist eine interessante Frage. Können die Fachleute sie gänzlich verneinen?

Nein, verneinen kann ich es für meinen Teil nicht. Allerdings habe ich es noch nicht erlebt.

Nicht von allein, sondern unbeabsichtigt: Ich sehe eine gewisse Wahrscheinlichkeit bei Handschellen, bei denen der Doublelock durch einen Hebel oder ähnlichem aktiviert wird, z.B. bei vielen Clejuso, Deutsche Polizei (z.B. Hagge), S&W mit "lever lock" usw. Gerade die 11er Clejuso-Familie halte ich anfällig dafür, dass man beim Hantieren versehentlich den Hebel eindrückt.

Viele Grüße
Enris
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QueeAndJiggy



Anmeldungsdatum: 10.07.2014
Beiträge: 2118
Wohnort: Salzburg

BeitragVerfasst am: Mo Jul 06, 2015 2:48 pm    Titel: Re: Zuverlässigkeit von Handschellenverschlüssen Antworten mit Zitat

@ Enris

Danke für den Hinweis. Und für die Website mit all den zusammengetragenen Schätzen und der dahinter stehenden bewundernswerten Sachkenntnis. Ich zog sie durch die Jahre bezüglich verläßlicher Informationen oft zu Rat.

Alcyon Seite 2 listet zuunterst jene STAR, die wohl Jahre früher vor den 52xx Modellen produziert wurde. Diese Handschellen sah ich erstmals 1971. Unter allen, die ich je um hatte, sind und bleiben sie meine Favoriten.

QueeAndJiggy hat folgendes geschrieben:
[Um Klemmis auszuschließen, bin ich so vorsichtig,] ... wenn die Situation es erfordert, Schellen nicht zu verriegeln.


Enris hat folgendes geschrieben:
... Ich halte die Verletzungsgefahr durch nicht arretierte bzw. verriegelte Handschellen größer als die Chance, dass die Arretierung versagt.


Arretierungs-Dispute laufen hier öfters. Im privaten Bereich, wird jemand gefesselt allein gelassen, sollte der Doublelock obligatorisch aktiviert sein. Ob bei behördlich aufgezwungenen Handschellen interne Dienstvorschriften die Verriegelung emp-fehlen oder be-fehlen – keine Ahnung! Bei den Festnahmen, die ich aus nächster Nähe sah, Fehlanzeige. In Kinofilmen wäre die Zwei-Sekunden-Großaufnahme fürs Arretieren der Fesseln wohl zu teuer.

Mein obiges Zitat orientiert sich an individueller Praktik, Schellen stets zwei bis drei Zentimeter über der Handwurzel bzw. hinter Abschluß von Elle und Speiche anzulegen, eng genug, daß sie nicht drüber weg rutschen können. Die Verletzungsgefahr ist dort geringer.

Die alte STAR hat bekanntlich keine zusätzliche Verriegelung, hingegen starke Spiralfedern. Man müßte schon auf die Fesseln zu liegen kommen, um sie unbeabsichtigt zu verstellen. Übrigens lassen sich die Federn unkompliziert gegen noch stärkere austauschen. Was allerdings das Anlegen erschwert.
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QueeAndJiggy



Anmeldungsdatum: 10.07.2014
Beiträge: 2118
Wohnort: Salzburg

BeitragVerfasst am: Di Okt 20, 2015 1:35 pm    Titel: Re: Zuverlässigkeit von Handschellenverschlüssen Antworten mit Zitat

Ich schrieb zuvor:

Die alte STAR hat bekanntlich keine zusätzliche Verriegelung, hingegen starke Spiralfedern. Man müßte schon auf die Fesseln zu liegen kommen, um sie unbeabsichtigt zu verstellen.

Dazu ein Erlebnis vom letzten UT. Fahrt im Knastgefährt nach Strausberg. Enge Zellen von schätzungsweise 60 x 80 x 190 cm. Schmale Sitzbank. Die Karre schwankte auf unebenen Straßen. Mit auf dem Rücken gefesselten Händen war es riskant, aufzustehen. Tat ich trotzdem mehrmals. Wollte was von Brandenburgs Landschaft sehen. Dabei bremste der Wagen stark ab. Ich bumste mit der Stirn an die Vorderwand. War kaum wieder in Balance, als ein Schnellstart folgte. Der warf mich abrupt nach hinten. Die Handgelenke wurden schmerzhaft zwischen Körper und Stahlwand eingeklemmt.

Glück gehabt. Die ohnehin eng angelegten STAR, ich spüre sie gern so, verstellten sich nicht. Wohl nur, weil die Arme nicht irgendwie nach oben verdreht waren. Sie hingen gestreckt herab. So bewahrte mich – Verzeihung! – mein eigener Arsch vor Verletzungen oder gar dem Bruch der Gelenke. Hätte gar nicht gedacht, daß ich so gut gepolstert bin.

Das nächste Mal mit den Händen nach vorn! Am besten in erprobten Transportketten. Ob man damit den beschriebenen Umständen nach Verletzungen ganz ausschließen kann...? Shocked Glaub’ ich nicht.
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