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Darbies aus'm Laden...

 
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unimuc



Anmeldungsdatum: 24.04.2004
Beiträge: 4298
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mo Jun 27, 2005 8:54 pm    Titel: Darbies aus'm Laden... Antworten mit Zitat

Hi,

diese Darbies hab ich kuerzlich in einem Laden gesehen und dachte mir, fuer 19 EUR zwar kein Schnaeppchen aber kann man ja mal mitnehmen...



(1451 x 1081, 244 KB)


Bin mir jetzt nicht ganz sicher was fuer ein Hersteller das ist, auf Schluessel und Schelle steht "122" was m.W. eine KUB-Nummer sein koennte, allerdings sehen sie doch im Detail etwas anders aus als die KUBs die ich aktuell so kenne, zumal die aktuellen nicht-einstellbaren KUBs wohl ein Aussengewinde am Schluessel haben. Aber KUB hat wohl mehrfach Details geaendert, also kann einer der Experten hier genaueres zu diesem Modell sagen?

Ach ja, im Prinzip wuerden sie sich wohl ohne Schluessel schliessen lassen (von Form des Buegels und Schliesspin im inneren her), aber im Moment sind sie dafuer zu schwergaengig. Kann man da wohl was machen?

Hier noch ein paar Details:


(781 x 1111, 145 KB)


(1640 x 970, 296 KB)


Unimuc
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Enris



Anmeldungsdatum: 31.08.2004
Beiträge: 6413
Wohnort: SWP

BeitragVerfasst am: Di Jun 28, 2005 6:01 am    Titel: Indian Darbies Antworten mit Zitat

Hallo unimuc,

das sind so genannte Indian Darbies. Ursprünglich stammten sie aus Indien, wo sie Nachbauten der britischen Darbies, also Fesseln der Kolonialherren waren.

Mittlerweile werden solche Handschellen auch in Mitteleuropa und in Mexiko hergestellt und je nach Kulturumkreis als "historische", "mittelalterliche", "aus dem US-Bürgerkrieg stammende" oder "Sklavenfesseln" (auch US) verkauft.

Die Indians gibt es noch in verstellbar, als Gliederkettenmodell und etwas größer als Fußfesseln.

Dass sie sich nicht einfach verschließen lassen, ist konstruktionsbedingt. Da sind eine Menge Fertigungstoleranzen drin. Immerhin ist das Handarbeit Smile (d.h. im industriellen Sinn, man hat nicht in eine Maschine investiert, die es besser machen kann). Die Federn sind recht steif, die Haltebolzen drehen sich im Verschlussteil. Ob es hilft, das einzurastende Stück am Bügel etwas anzufeilen, weiß ich nicht. Bei manchen Stücken geht es auch sie ohne Schlüssel zu schließen, bei vielen oder den meisten geht es meiner Erfahrung nach nicht oder nur sehr schwer.

Ein wenig darüber steht auch auf meinen Sammelseiten unter dem Punkt "Indian Darbies" (noch so eine unvollständige Seite ... Confused ).

Viel Vergnügen
Enris
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Klaus



Anmeldungsdatum: 30.06.2004
Beiträge: 968
Wohnort: alte Vulkanschlote in der Nähe

BeitragVerfasst am: Di Jun 28, 2005 11:22 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo unimuc,

Ich weiss zwar nicht, wie KUB aktuell fertigt, aber solche Details
wie der Wirbel, der Verschlussdeckel am Zylinder und auch die
Fertigunstoleranzen sehen mir bei Deinem Modell etwas edler aus.

Andererseits ist die Formensprache mit der einseitigen S-Kurve
am Schaekel und natuerlich das gefaltete senkrecht abstehende
Blech am Schluesselloch eindeutig die Formsprache der Indian Darby.

Zum Vergleich meine Seite zu Modellen von KUB, da ist gerade der Wirbel
doch etwas einfacher gestaltet.

Gruesse

Klaus
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unimuc



Anmeldungsdatum: 24.04.2004
Beiträge: 4298
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mi Jun 29, 2005 6:10 am    Titel: Ja, es sind wohl Indianer Antworten mit Zitat

Hi,

danke euch beiden. Ich habe "Indian Darbies" bisher immer nur mit rostigen und mehr oder weniger auf "alt" getrimmten Modellen in Verbindung gebracht, und daher bei meinen doch eher normal glaenzdenden nicht wirklich daran gedacht.

Der Vergleich mit dem obersten Bild bei Enris zeigt aber denke ich schon einfach extreme Aehnlichkeiten, was die Form des Wirbels angeht so wie auch beim Rest. Ich denke also ganz klar, dass das irgendwelche solche Nachbauten sind und deutlich keine aelteren KUB bzw. Victorworks. Woher genauer: evtl. gibt darueber der verzierte Deckel (diese im Kreis angeordneten Sternfoermigen Punkte) auskunft? Hat hier noch jemand Indians mit so einer Verzierung?

Nur schade dass es welche von den "schlechten" sind die nicht ohne Schluessel zuschnappen, andererseits, da das bei den vergleichbaren KUB wohl prinzipiell nicht geht zumindestens auch kein Nachteil, und von VW habe ich ja schon die Einstellbaren geordert, also auch aus Sammlersicht eine sinnvolle Variation... Verdrehen tut sich der Bolzen bei mir eigentlich nicht, der schaut schon mit der angeschraegten Seite in Richtung Buegel, nur ist er halt einfach viel zu schwergaengig bzw. nicht schraeg genug damit das funktioniert...

Unimuc
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Atame



Anmeldungsdatum: 24.04.2004
Beiträge: 2064
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mi Jun 29, 2005 6:56 am    Titel: Re: Ja, es sind wohl Indianer Antworten mit Zitat

Hi unimuc,

Ich besitze 3 Indische Darbies (zwei davon sieht man auf http://www.atame.info/CU_Welt.htm, ein Exemplar, das der Deinen ähnelt, hab ich bisher noch nicht abgelichtet). Meine drei sind auch vernickelt und schön glänzend. Im großen und ganzen bin ich der Meinung, dass die Qualität dieser Indischen Teile nicht mit KUB oder VW mithalten kann.

Übrigens ist der simpel geformte Schlüssel meist ein sicheres Indiz dafür, ob so eine Fessel aus Indien stammt, da dieser eigentlich immer gleich aussieht und auch immer mit einer Zahl versehen ist, die sich auch auf der Handschelle wiederfindet. Die Punkte sind auch typisch für Indische Darbies. Ich denke, die sind weniger eine Verzierung, sondern dienen eher dem sicheren Sitz des Zylinderdeckel auf dem Zylinder, genau wie die klassischen Hiatt Y- oder V-förmigen Hammerschläge.

Übrigens hab ich ein britisches(?) Original (mit dem typischen britischen Regierungspfeil) aus der Zeit vor dem 2. WK, das wahrscheinlich in den ehemaligen Kolonien eingesetzt wurde und als Vorbild für heutige indische (hat auch Zylinderpunkte) sowie pakistanische (Sheffield-Schlüssel) Darbies diente.





Fesselnde Grüße,
Atame
www.EURO-BDSM.de
_________________
der e-Buch-Tipp: http://www.amazon.de/gp/product/B00XK1AIA8
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unknown42



Anmeldungsdatum: 02.04.2005
Beiträge: 3095
Wohnort: Chemnitz

BeitragVerfasst am: Mi Jun 29, 2005 9:33 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hi @all,

auch bei mir sind's 3 "Indian Darby's".

Leider habe ich anscheinend nur eine auf einem Bild verewigt:



(1181 x 723, 70 KB)



"Indian" könnte hier vielleicht "Mexican" bedeuten, da ich sie über die uh-es-ah bezogen hatte. Zu einer Zeit, als die Dinger noch nicht als "historischer Kellerfund" benannt wurden und (soweit ich mich erinnern kann Confused ) preislich halbwegs akzeptabel war.

Kurzurteil:
- sehr grob gearbeitet
- der Schlüssel ist scheps und krumm
- das Gewinde erfüllt sicherlich überhaupt keine DIN / ISO / TGL / EN, nicht mal ne Ö-Norm Wink
- rel. groß, nicht nur zierliche weibliche Wesen bekommen die Hände heraus
- daher durchaus als Fußfessel geeignet.....

Ich habe dann noch 2 verstellbare, eine davon in verchromt .... etwas besser verarbeitet und eigentlich fast schöner als die aktuelle "Original Hiatt's Spritzgruß Replika" (....die sind in meinen Augen der Niedergang der klassischen Schmiedekunst und Maschinenbautradition Sad Confused Sad )

Viele Grüße
unknown42
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Enris



Anmeldungsdatum: 31.08.2004
Beiträge: 6413
Wohnort: SWP

BeitragVerfasst am: Do Jun 30, 2005 4:59 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo auch,

die "Verzierungen" am Verschlussdeckel dienen dazu, wie Atame schon bestätigt hat, den Deckel zu verstemmen, also in seiner Position zu halten. Die Form dieser Einschläge hilft manchmal, alte Darbies voneinander zu unterscheiden (habe selbst derzeit ein Zuordnungsproblem, ist vermutlich eine Kayser mit vier Rastungen).

Aus irgendeinem Grund gibt es diese "Indians" weltweit zu kaufen. Ob es einen zentralen Hersteller gibt, ist mir nicht bekannt. Aber viele haben ein schönes Finish oder müssten mal poliert werden, dann sehen sie hervorragend aus.

Wie erwähnt ist meine Indian-Darby-Seite unvollständig. Ich sollte mir mal die Zeit dafür nehmen ...

Viel Vergnügen
Enris
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unknown42



Anmeldungsdatum: 02.04.2005
Beiträge: 3095
Wohnort: Chemnitz

BeitragVerfasst am: Sa Jul 02, 2005 10:39 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo an Alle,

so, der Lagerist hatte heute seinen freien Abend. Da konnten doch mal die lagernden Güter überprüft werden. Wink

Anbei jetzt alle drei der "Indians - Mexicans" in meinem Bestand:



links (Nr. 27): verstellbar, verchromt (vernickelt, oder was auch immer, halt mit dingsda auf der Oberfläche Confused )

Enris hat folgendes geschrieben:
Aber viele haben ein schönes Finish oder müssten mal poliert werden, dann sehen sie hervorragend aus.


Mitte (Nr. 100): eben -- Metall blank, mal eine Stunde nachbearbeitet......Polierpaste + Kleinbohrmaschine

rechts (Nr. 40): Wollen wir "Antik-finish" dazu sagen??? Razz


...und jetzt ist rechts = links und Mitte = oben....


Ansonsten keine weiteren Kommentare meinerseits - ich weis einfach nicht viel mehr zu der Geschichte Shocked



Viele Grüße
unknown42
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