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17
Hinter diesem Türchen gibt es
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RCS Darby "false backstrap"



Bei alten Darbyhandschellen wurde das Scharnier am Bügel dadurch gebildet, daß das schmalere Ende um den Drehbolzen herumgebogen und dieses auf den Bügel geschmiedet wurde (wahrscheinlich feuerverschweißt). Dieses Konstruktionsprinzip nennt man "Backstrap".

Diese Darby von RCS sieht nun genau so aus, ist allerdings nicht so hergestellt worden. Vielmehr sieht es so aus, als wenn die Bügel in der endgültigen Form gegossen und zum Schluß die Löcher für den Bolzen gebohrt wurden. Die Backstrapform hat man aber übernommen. Daher wird dieses als "false backstrap" bezeichnet, es sieht so aus, ist aber kein echter. Ob echt oder nicht, bei einem Backstrap sind die Innenkanten vom Bügel und vom Scharnier des Schloßkörpers versetzt zueinander. Bei Darbies ohne Backstrap geht die Innenkante glatt bis zum Schloßkörper.

Diese Darbyhandschellen sind etwas kleiner als die Hiatt 104 und wegen der Kante am Scharnier auch etwas umbequmer zu tragen.

Bei der linken Schelle im Bild war wohl irgendwann der Deckel mitsamt dem Kragen, in dem er sitzt, abgebrochen, denn der ist nachträglich wieder angeschweißt worden. Zum Glück ist das so gut gemacht worden, daß man das erst beim genaueren Hinsehen bemerkt. Evtl. hat sich jemand so einmal aus der Schelle befreit, in dem er mit einem stabilen Schraubenzieher den Deckel samt Kragen abgehebelt hatte, danach kann man den Riegel mit dem Schraubenzieher zurückdrücken und den Bügel öffnen.


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Dieses Exemplar ist für Darbies aber nicht so alt, sie stammen aus der Zeit kurz nach dem 2. Weltkrieg. Kurios ist der Schlüssel, der offensichtlich kein Original ist: er hat eine Art "T-Griff" und man muß nach Einschrauben des Schlüssels auch daran ziehen, um die Schelle zu öffnen. Der nachgemachte Schlüssel ist aber auch nicht nagelneu, sondern zeigt eine sehr ähnliche Patina wie die Schellen selber. Außerdem paßt das Gewinde des Nachschlüssels perfekt. Die Hiattschlüssel für die Darbyhandschellen, die ich habe, passen alle überhaupt nicht, RCS hat ein deutlich dickeres Gewinde.

Auf der Innenseite des Bügels kann man so etwas wie eine Gußnaht erkennen,bei genauerem Hinsehen vermute ich aber, daß es doch kein Guß ist. Das könnten vielmehr Abdrücke von der Form sein, um die herum der Bügel gebogen wurde, offensichtlich wurden die anschließend nicht so sorgfältig geglättet wie bei Hiatt. Im Gegensatz zu dem weichen, nichtmagnetischen Gußmaterial der Hiatt/Thompson Gußdarbies ist das Material hier auch praktisch genau so hart wie bei den geschmiedeten Originaldarbies von Hiatt ("warrant wrought") und es ist auch magnetisch.


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Auf beiden Deckeln sind die Handschellen beschriftet. Auf einem steht die Nummer 2772 und der Pfeil, der die Handschellen als Regierungseigentum kennzeichnete, auf dem anderen die Nummer 153, die Firmenbezeichnung RC.S und die Jahreszahl 1946. Die Nummer 2772 könnte eine Typbezeichnung sein, da ein anderer Sammler ebenfalls solche Darbies von 1945 mit der gleichen Nummer hat. Die 153 ist eher eine Schlüsselnummer wie bei Hiatt, die normalerweise auch auf den Originalschlüsseln wiederzufinden ist.


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(Dieser Kalendereintrag wurde euch praesentiert von: Andy58)
Diskussion/Fragen dazu in diesem Thread
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